Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
streben nur nach Schlagzeilen und persönlichem Ruhm, aber ich werde dafür sorgen, daß Sie keins von beiden bekommen. Befreien Sie mich jetzt endlich von der Anwesenheit dieser Kreaturen. Geben Sie ihnen die Häute zurück und bringen Sie sie dorthin, wo Sie sie aufgelesen haben. Die Kosten für diese sinnlose Zeitstockung werden von Ihrem Gehalt abgezogen.« Jede weitere Diskussion war sinnlos. Mit bebenden Gliedmaßen schickte sich Botax an, die beiden Kreaturen zurückzubringen.
     
    Sie standen auf dem Bahnsteig und blickten verwirrt um sich. Dämmerung hüllte sie ein, und die nahende Bahn ratterte.
    »Mister, ist das alles wirklich passiert?« fragte Marge.
    Charlie nickte.
    »Ich kann mich genau erinnern.«
    »Wir dürfen es niemandem erzählen.«
    »Sicher nicht. Sie würden alle sagen, wir seien verrückt. Wissen Sie, was ich sagen will?«
    »Oh … ja, ja«, erwiderte sie ausweichend.
    »Hören Sie«, sagte Charlie, »es tut mir leid, wenn ich Sie in Verlegenheit gebracht habe. Das wollte ich nicht.«
    »Ist schon gut.« Marge betrachtete eingehend den Steinboden des Bahnsteigs. Das Rattern der Bahn wurde immer lauter.
    »Ich meine, Sie wissen doch, Lady, Sie sahen wirklich nicht schlecht aus. Tatsächlich, Sie sahen gut aus. Aber ich war zu verwirrt, um das zu sagen.«
    Ein plötzliches Lächeln flog über ihr Gesicht.
    »Es ist ja alles gut.«
    »Wollen Sie vielleicht eine Tasse Kaffee mit mir trinken, damit wir uns von dem Schreck erholen? Meine Frau erwartet mich noch nicht.«
    »Oh, nun ja, Ed ist für ein Wochenende verreist, und auf mich wartet nur die leere Wohnung. Mein kleiner Sohn besucht gerade meine Mutter.«
    »Dann kommen Sie. Kennengelernt haben wir uns ja schon.«
    »Das kann man wohl sagen.« Sie lachte.
    Die Bahn fuhr in die Station ein, aber sie wandten sich ab und stiegen die enge Treppe zur Straße hinab. Sie tranken ein paar Cocktails, und dann konnte Charlie sie natürlich nicht in der Dunkelheit allein nach Hause gehen lassen. Also begleitete er sie bis zur Haustür. Und natürlich fühlte Marge sich verpflichtet, ihn für ein paar Minuten hereinzubitten.
     
    Inzwischen war Botax gebrochen in das Raumschiff zurückgekehrt und unternahm einen letzten Versuch, die Wahrheit seiner Behauptung zu beweisen. Während Garm das Schiff für den Abflug fertigmachte, schaltete Botax hastig das Fernsehgerät ein, um noch einen letzten Blick auf seine beiden Forschungsobjekte zu werfen. Der Peilstrahl tauchte in Marges Wohnung, und da war auch Charlie. Botax’ Tentakel erstarrten, und er schoß funkelnde Blitze in allen Regenbogenfarben. »Captain Garm! Schauen Sie doch, was sie jetzt machen!« Aber im selben Augenblick glitt das Schiff aus der Zeitstockung.

 
Die Maschine, die den Krieg gewann
     
    Ende der 50er Jahre fand eine unerwartete Veränderung in meinem Leben statt. Meine Karriere als Autor machte beständige Fortschritte. Sowohl von eigenen Intentionen als auch von den Wünschen meiner Herausgeber veranlaßt, übernahm ich mehr und mehr Aufgaben in immer größerer Vielfalt, und 1958 erkannte ich, daß ich nicht mehr schreiben konnte, was ich wollte, und gleichzeitig einen vollen akademischen Stundenplan auf dem College einzuhalten imstande war.
    Deshalb traf ich mit der medizinischen Universität eine freundschaftliche Vereinbarung. Ich behielt meinen Titel bei (Ordentlicher Professor der Biochemie, falls es Sie interessiert) u nd ging auch weiterhin verschiedenen Pflichten nach. Ich hielt mehrere Vorlesungen pro Jahr, saß in einigen Komitees, und so weiter. Die Hauptsache aber war, daß ich ein vollbeschäftigter Schriftsteller wurde und die Universität von dem Ärgernis befreien konnte, mir ein Gehalt zahlen zu müssen.
    Eine Zeitlang schien es mir, daß ich ohne wesentliche akademische Pflichten und mit einer Überfülle von freien Stunden beglückt alles schreiben konnte, was ich nur wollte, und daß mir noch eine ganze Menge Zeit für die Freuden des Lebens übrigbleiben würde.
    Das Schlimmste war, daß gerade zu der Zeit, als ich zum vollbeschäftigten Schriftsteller avancierte, die Sowjets ihren Sputnik um die Erde schickten und die Vereinigten Staaten unruhig zu zittern begannen. Ich auch.
    Ich wurde von dem brennenden Wunsch erfüllt, populärwissenschaftlich zu schreiben, und zwar für ein Amerika, das sich durch die Vernachlässigung der Wissenschaft in großer Gefahr befand. Auch einige Verleger verspürten ein ähnliches brennendes Verlangen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher