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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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mit dir?”
    Das hätte sie auch gern gewusst!
    Als sie ihn ansah, wurde es ihr jedoch klar.
    Nein!
    Das durfte nicht wahr sein! Es konnte doch nicht sein, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte!
    Aber es war die Wahrheit. Sie wollte, dass er sie berührte, sie streichelte und zärtlich zu ihr war. Jane konnte Sich nicht erinnern, sich je so nach Paul gesehnt zu haben. Nie hatten ihr die Hände gezittert, nur weil sie an ihn gedacht hatte.
    Und dabei hatte sie Paul einmal geliebt. Für Gabriel dagegen empfand sie keine Liebe, nur ein unbezähmbares körperliches Verlangen. Was für ein Durcheinander!
    “Jane, was ist los?” wiederholte Gabriel ungeduldig.
    Sie musste sich zusammennehmen und durfte sich von ihrem Gefühlsaufruhr nichts anmerken lassen. Sie würde die restlichen Gänge servieren - vorher würde er sowieso nicht gehen! - und ihm dann klipp und klar sagen, dass sie ihn nicht wieder sehen wolle.
    Telefongespräche, gemeinsames Joggen und Essen würden von nun an der Vergangenheit angehören.
    “Es tut mir Leid”, antwortete Jane schließlich. “Ich war in Gedanken ganz woanders. Ehrlich gesagt, bin ich auch etwas abgespannt.” Sie ging zum Herd. “Setz dich bitte wieder ins Wohnzimmer. Das Hauptgericht wird gleich fertig sein.”
    Jane hob einen Deckel hoch und schaute in den Topf, nur um Gabriel nicht ansehen zu müssen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, dass er die Augen zusammengekniffen hatte. Frustriert schüttelte er den Kopf und verließ dann die Küche.
    Erschöpft stützte sich Jane auf den Küchentisch. Sie hatte noch nie einen Mann so gewollt wie Gabriel! Und sie war überzeugt, dass auch Gabriel sie begehrte - jedenfalls ihren Körper.
    Früher hatte sie ihn für einen Mann gehalten, der sich nahm, was er wollte, und wieder ging, wenn es ihn zu langweilen begann. Jetzt wusste sie aber auch noch etwas anderes. Das, was er wollte, verfolgte er unnachgiebig und zielstrebig.
    Sie würde ihn also mit ihren Abschiedsworten so verletzen müssen, dass er von sich aus den Rückzug antrat.
    Bestimmt werde ich Gabriel schon bald nicht mehr vermissen, tröstete sie sich, als sie die Lammfilets mit Estragon ins Wohnzimmer trug. Dann würde ihr Leben wieder so sein wie vorher - ruhig und unkompliziert.
    Warum fiel es ihr dann aber so schwer, ihm zu sagen, dass sie ihn nicht mehr sehen wolle?
    “Dass du heute auch noch für mich kochen musstest, war einfach zu viel für dich”, bemerkte Gabriel, als sie sich setzte. “Ich hätte daran denken sollen, aber als du mich vorhin angerufen hast, habe ich einfach vergessen, dass du ja schon den ganzen Tag in der Küche gestanden hast. Ich hätte dir anbieten müssen, dass ich koche.” Er seufzte.
    Jane wusste, dass er dazu durchaus in der Lage war. Aber hätte sie den Abend mit ihm in seinem Apartment verbringen wollen?
    “Vergiss es, Gabriel.” Sie zuckte die Schultern. “Ein Essen für zwei in meiner eigenen Küche zuzubereiten ist wirklich keine Arbeit für mich.”
    “Aber Sinn meiner Einladung war es eigentlich, dir einen schönen Abend zu machen.”
    “Ich warne dich, Gabriel, ich gehöre zu den Köchen, die äußerst ungemütlich werden, wenn man mit dem Essen wartet, bis es kalt ist.”
    Gabriel gab sich geschlagen, lächelte und griff zum Besteck.
    Jane aß mit wenig Appetit. Sie musste immerzu daran denken, dass sie Gabriel nur noch einige Stunden sehen würde - und dann nie wieder. Wie war es nur zu erklären, dass er ihr so viel bedeutete, obwohl sie ihn doch erst seit knapp zwei Wochen kannte? Wie war es ihm nur gelungen, sich in ihre Gedanken und in ihr Herz zu stehlen?
    “… darum kommen meine Eltern nach England, und ich würde mich freuen, wenn du morgen Abend mit uns zusammen essen würdest.”
    Jane blinzelte verwirrt. Sie war so mit sich beschäftigt gewesen, dass sie nicht richtig mitbekommen hatte, wovon er sprach. Seine Eltern kamen also morgen nach London. Und warum auch nicht? Es war Weihnachten, und sie wusste, dass er ein Einzelkind war. Aber was hatte ihn nur auf die Idee bringen können, sie, Jane Smith, zu einem Essen im engsten Familienkreis einzuladen?
    Glücklicherweise konnte sie mit ruhigem Gewissen absagen. “Du weißt doch, dass Weihnachten für mich Hochsaison ist, Gabriel. Ich habe morgen ein Abendessen für dreißig Personen.”
    “Du arbeitest einfach zu viel”, hielt er ihr vor.
    “Ich bin froh, dass ich Arbeit habe.” Wahrscheinlich reichte seine Phantasie nicht aus, sich vorzustellen, wie es
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