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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe
Autoren: Christina Dodd
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Kameraverrückten, aber dieser eine Typ, der Sie so angestarrt hat... Ich würde die nächsten Tage über die Augen offenhalten, und falls er noch einmal auftaucht, würde ich mit der Polizei reden.«
    »Dann habe ich mir das also nicht bloß eingebildet?« Kate war sich dessen ohnehin bewusst.
    »Nein, verdammt, und er hat ausgesehen, als wisse er, was ein Messerkampf ist.« Cathy sah Kate an. »Er hat mir schon Angst gemacht, und Sie sind viel kleiner als ich.«
    »Dann darf ich jetzt offiziell auch Angst vor ihm haben«, erklärte Kate.
    Linda war bereits im U-Wagen und arbeitete an ihrem Beitrag. Kate musste so lange warten, bis es für ihren fast schon zu spät war. Aber sie schaffte es und schickte ihn pünktlich zum Sender. Brad segnete ihn so schnell ab, dass Linda fast hörbar mit den Zähnen knirschte, und Kate ertappte Cathy dabei, wie sie deswegen grinste. Dann kehrte Kate ins Kapitol zurück, setzte ihren Live-Bericht ab und fuhr zum Sender, wo bereits die E-Mails hereinströmten.
    Wer ist dieses neue Mädchen ?
    Sie sieht dumm aus.
    Sie sieht klug aus.
    Sie braucht eine Typberatung. Dürfte ich Luellas Schönheitssalon an der Ecke Pine und Dritte vorschlagen ?
    Kates erste Reportage für den Sender in Austin war ein voller Erfolg gewesen. Sie belächelte die betreten dreinblickende Mannschaft im Sender, dann fuhr sie in dem Wissen nach Hause, einen guten Job gemacht zu haben.
    Am nächsten Tag musste sie zusehen, wie alles den Bach hinunterging.
    Senator Richardson brachte die Gesetzesvorlage in einer Sitzung, die dreizehn Stunden dauerte, zu Fall. Linda, die das offensichtlich hatte kommen sehen, ging nach Hause. Die Reporter der anderen Stationen verschwanden im Lauf des Tages, aber die hatten auch nichts zu beweisen. Kate hörte sich das leere Gerede an und hoffte auf einen Durchbruch, über den außer ihr niemand mehr berichten konnte, und hatte, als es vorbei war, keinen einzigen brauchbaren Meter Aufzeichnung.
    Sie wankte gegen neun Uhr aus dem Kapitol. Die Dämmerung war fast schon vorüber, die Straßenlaternen brannten, und sie wollte nur noch nach Hause und sich so lange in heißes Wasser legen, bis sich ihre Füße nicht mehr wie die einer hochhackigen Barbie-Puppe anfühlten. Sie war allein unterwegs, aber sie hatte keine Angst. Sie hatte in so vielen verschiedenen Ländern gelebt, so viele verschiedene Schulen besucht und so viele verschiedene Freundschaften geschlossen, dass sie sich in praktisch jeder Situation wohlfühlte.
    Doch als sie ihren Wagen erreichte, stand er seltsam schief da. Sie brauchte eine Minute, bis sie begriff, dass sie einen Platten hatte. Und eine weitere Minute, bis ihr klar war, dass jemand ihren Reifen aufgeschlitzt hatte.
    Sie starrte die schartige Gummikante ungläubig an. Ihr Verstand, der von dem stundenlangen Gequassel wie betäubt war, produzierte plötzlich so etwas wie Angst.
    Sie war allein auf dem Parkplatz.
    Am Tag zuvor hatte ein Mann sie beobachtet. Ein Südamerikaner mit kalten Augen, deren Grausamkeit und Obszönität sie hatte zusammenzucken lassen. Kate staunte über die Klarheit, mit der sie sich an ihn erinnerte - seine Größe, seine Sinnlichkeit, seine Bedrohlichkeit.
    Vielleicht war gar nicht er es gewesen, der ihr den Reifen aufgeschlitzt hatte, um sie hier zu vergewaltigen oder zu ermorden, aber sie konnte kein Risiko eingehen. Sie zog in der hereinbrechenden Dunkelheit ihr Handy aus der Tasche.
    Sie wählte und suchte gleichzeitig in ihrer Tasche nach dem Pfefferspray Sie rief die Polizei, und falls irgendwer versuchte, ihr wehzutun, würde sie dem Bastard direkt zwischen die Augen sprayen.
    »Miss Montgomery? Stimmt etwas nicht?«
    Sie drehte sich viel zu schnell um, das Spray mit der erhobenen Hand umklammernd.
    »Oh!« Senator Oberlin blieb ein paar Meter entfernt stehen und hob die Hände. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Nein. Haben Sie nicht. Das heißt ...« Es war nicht der Mann mit den kalten Augen, doch im Zwielicht und auf dem verlassenen Parkplatz schien Oberlins Umriss bedrohlich und übergroß.
    Doch als er zu sprechen begann, schwand der Eindruck. »Ist das Ihr Auto?« Er zischte aufgebracht. »Ich sage die ganze Zeit schon, dass wir für unsere Presse hier draußen etwas mehr Schutz brauchen, aber es passiert einfach nichts. Diese Typen verstehen etwas von versteckten Waffen, aber es fehlt ihnen am gesunden Menschenverstand.«
    Kate stützte sich mit der Hand auf die Kühlerhaube. In ihrer Phantasie erschien Oberlin
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