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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas
Autoren: Charlaine Harris
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hob ich an, kam aber vorerst nicht dazu, weiterzureden, weil ich nach Luft schnappen mußte. „Du kannst mich ruhig prüde nennen“, versuchte ich es dann aufs neue, „daraus könnte ich Dir noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn immerhin war die Sache allein meine Idee. Verstehst du überhaupt, warum ich da rauswollte? Das ist doch einfach schrecklich! Gefällt Männern so etwas wirklich? Oder Frauen, wenn wir schon dabei sind? Macht es Spaß, mit jemandem Sex zu haben, den man noch nicht einmal leiden mag?“
    „Magst du mich denn leiden, Sookie?“ fragte Eric. Er ruhte jetzt schwerer auf mir und bewegte sich dazu noch ein wenig.
    Nein! „Eric - vergiß nicht, warum wir hier sind.“
    „Die beobachten uns.“
    „Selbst wenn, erinnerst du dich, warum wir hier sind?“
    „Ja, ich erinnere mich.“
    „Das heißt, daß wir jetzt gehen müssen.“
    „Hast du denn irgendwelche Beweise? Hast du herausgefunden, was du wissen wolltest?“
    „Ich habe nicht mehr Beweise als zu Beginn des Abends, jedenfalls keine, die sich vor Gericht verwenden ließen“. Ich zwang mich, die Arme um Erics Brustkorb zu schlingen. „Aber ich weiß, wer es getan hat: Mike, Tom und vielleicht auch noch Cleo.“
    „Interessant!“ Eric klang nicht die Spur ernsthaft. Dafür schoß seine Zunge in mein Ohr. Das habe ich zufällig besonders gern - ich spürte, wie mein Atem schneller ging. Vielleicht war ich gegen Sex ohne Liebe doch nicht so immun, wie ich gedacht hatte. Aber ich hatte Eric ja auch gern - wenn ich mich nicht gerade vor ihm fürchtete.
    „Mir ist das einfach nur zuwider!“ sagte ich, nachdem ich gedanklich zu einem endgültigen Schluß gekommen war. „Ich will nichts damit zu tun haben.“ Ich wollte Eric von mir schubsen, hatte aber natürlich keinen Erfolg. „Eric, hör mir jetzt mal gut zu! Ich habe für Lafayette und Andy getan, was in meiner Macht stand, auch wenn das wenig genug war. Andy wird bei dem ansetzen müssen, was ich herausgefunden habe, selbst wenn es nur Bruchstücke sind, die ich aufschnappen konnte. Andy ist Polizist. Er wird Beweise finden können, die sich vor Gericht verwenden lassen. Noch einen Schritt weiter zu gehen, dafür bin ich nicht selbstlos genug.“
    „Sookie!“ Ich glaube, Eric hatte kein einziges Wort gehört, das ich gesagt hatte. „Gib doch ganz einfach nach.“
    Na ja, zumindest war er direkt.
    „Nein!“ erklärte ich so entschieden, wie es mir überhaupt möglich war. „Nein!“
    „Ich schütze dich schon vor Bill.“
    „Du wirst derjenige sein, der Schutz braucht!“ Kaum war mir wirklich klargeworden, was ich da von mir gegeben hatte, als ich mich auch schon dafür schämte.
    „Meinst du denn, Bill ist stärker als ich?“
    „Ich weigere mich, diese Unterhaltung auch nur im Ansatz zu führen!“ Aber dann führte ich sie doch. „Eric, ich weiß wirklich zu schätzen, daß du mir deine Hilfe angeboten hast, und ich weiß es zu schätzen, daß du willens warst, mit mir an einen solch abscheulichen Ort zu kommen.“
    „Glaub mir, Sookie, diese miese kleine Anhäufung von Abschaum ist wahrlich nichts im Vergleich zu ein paar anderen Orten, an denen ich bereits gewesen bin.“
    Das nahm ich ihm voll und ganz ab. „Das mag für dich gelten; für mich ist es hier grauenhaft. Ich hätte mir ja denken können, daß unser gemeinsames Unternehmen dazu beitragen könnte, deine Erwartungen ... zu steigern, aber du weißt ganz genau, daß ich heute abend wirklich nicht hierher gekommen bin, um mit jemandem zu schlafen! Ich bin mit Bill zusammen, er ist mein Freund!“ Genau das war er auch, zumindest in meiner Welt hatte mein Vampir diese Funktion für mich - auch wenn das Wort 'Freund' , im selben Atemzug mit dem Namen Bill genannt, unter Umständen ein wenig nichtsagend und lächerlich klang.
    „Wie ich mich freue, das zu hören“, erklang eine kühle, vertraute Stimme. „Bei dem Anblick hier hätte ich auch auf ganz andere Gedanken kommen können.“
    Na Klasse!
    Eric erhob sich. Ich kletterte von der Kühlerhaube und stolperte in die Richtung, aus der Bills Stimme gekommen war.
    „Sookie!“ begrüßte er mich aus der Entfernung. „Es kommt noch so weit, daß ich dich allein nirgendwo mehr hingehen lassen kann.“
    Sehr froh über meinen Anblick schien Bill nicht zu sein, soweit ich das in dem schlechten Licht vor der Hütte beurteilen konnte. Ich konnte ihm wahrlich keinen Vorwurf daraus machen. „Ach Bill, ich habe einen riesigen Fehler begangen, das ist
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