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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
Autoren: Mina Hepsen
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weil er sich überhaupt mit dieser Frau eingelassen hatte. Zum Zirkus zu
gehen war nicht seine Idee gewesen. Aber jetzt, wo er Elisabeth los war, fiel
ihm nichts Besseres ein.
    »Dein
Pech in der Liebe muss ansteckend sein, Türke. Bleib mir bloß vom Leibe.«
    »Ha!«
Ismail schnaubte und zupfte ein welkes Blatt von seiner orientalisch
geschnittenen Jacke. »Wir Türken brauchen kein Glück bei den Frauen. Jeder
Türke ist der geborene Liebhaber!«
    Patrick
konnte nicht anders, er musste lachen. »Deshalb sehe ich dich also ständig ohne
Begleitung bei allen gesellschaftlichen Anlässen!« Patrick wusste natürlich,
warum sein Freund in Wahrheit seit geraumer Zeit ohne Begleitung war. Er war
auf der Suche nach Huzur - dem türkischen
Ausdruck für inneren Frieden, innere Harmonie. Ohne Huzur, behauptete Ismail,
sei der Mensch unglücklich und daher außerstande, andere glücklich zu machen.
    Manchmal
fragte sich Patrick, ob sein Freund nicht vielleicht recht hatte. Vielleicht
waren seine intimen Beziehungen zu Frauen ja deshalb so unbefriedigend, weil es
ihm an Huzur fehlte?
    »Und
was führt dich hierher, mein Freund?«
    Ismail
zuckte die Schultern. »Unsere liebe Angelica hat mich hergeschickt. Sie meint,
ich hätte etwas Kultur nötig.« Ismails Augen funkelten diebisch.
    »Du?
Der Stolz des Morgenlandes?«
    Der
große Osmane grinste. Sie hatten mittlerweile das Zirkusgelände erreicht. »Ja,
ich! Wir hatten heute Vormittag einen kleinen Disput über kulturelle
Unterschiede. Und da bekam sie einen ihrer berühmten Anfälle, du kennst sie ja.
Ich meine mich zu entsinnen, dass ihre genauen Worte lauteten: ›Wenn du
wirklich gute Musik hören willst, dann beweg dein barbarisches Hinterteil zum
Zirkus. ‹«
    Patrick
lachte verblüfft. »Wirklich gute Musik? Also, ich habe in meinem Leben
bestenfalls Mittelmäßiges im Zirkus gehört!«
    Patricks
Blick wanderte neugierig über das riesige weiße Zelt.
    »Finde
ich auch. Aber was sollte ich machen? Sie ist schwanger.« Ismail fischte ein
paar Münzen aus seiner Jackentasche. »Und schwangeren Frauen widerspricht man
nicht, wenn einem das Leben lieb ist.«
    »Da
hast du wohl recht«, stimmte Patrick zu. Seit er in Abwesenheit von Alexander
für Angelicas Wohlergehen verantwortlich war, wusste er, wie schwierig es war,
diese Frau von irgendetwas abhalten zu wollen, das sie sich in den Kopf gesetzt
hatte. Abermals fragte er sich, was ihn wohl im Zirkuszelt erwarten mochte.
»Glaubst du, ich finde da drinnen ein neues Mädchen, Freund? Ohne weibliche
Begleitung zu sein, würde meinem makellosen Ruf schaden.«
    Ismail
schüttelte den Kopf und trat an die Ticketbude, neben dem Eingang zum großen
Zelt. »So wie ich dich kenne, Highlander, wird dir eine in den Schoß fallen,
noch bevor wir uns überhaupt gesetzt haben.«
    Der
Knabe an der Kasse nahm Ismails Münzen entgegen und händigte dem großen Mann
zwei Eintrittskarten aus. Damit betraten sie das Zelt, in dem es bereits vor
Aufregung summte.
    »Ja,
die Frauen fallen mir tatsächlich viel zu leicht in den Schoß. Ich wünschte
manchmal, sie würden es mir ein wenig schwerer machen; vielleicht hätte ich
dann mehr Spaß dabei.« Patrick blickte sich suchend nach zwei freien Plätzen in
den dicht gedrängten Zuschauerrängen um.
    Ismail
hob die Braue. »Pass auf, was du sagst, mein Freund. Wünsche dir keine
Schwierigkeiten, wenn du sie nicht wirklich haben willst; das Schicksal
gehorcht deinen Wünschen.«
    »Ach,
verschone mich mit deinen orientalischen Weisheiten. Schau, da sind noch zwei
Plätze frei.« Patrick zwängte sich zwischen den Bankreihen hindurch und ließ
sich auf die Sitzbank sinken.
    Ismail,
der ihm gefolgt war, sagte: »Für einen so klugen
    Mann
kannst du manchmal ganz schön dumm sein, Highlander.«
    »Danke,
mein Freund, ich tu mein Bestes.« Patrick zwinkerte dem Türken zu, während sie
es sich bequem machten.
     
     

5.
Kapitel
     
    Proppenvoll
da draußen. Selten so viele Zuschauer gehabt.« Der alte Graham stand hinter dem
riesigen roten Vorhang, der zur Manege führte, und strich sich zufrieden über
den weißen Bart. »Schätze, es hat was mit dir zu tun, Kindchen.«
    Violet,
Geige und Bogen locker in der einen Hand, strich mit der anderen über den Stoff
ihrer Bluse. Grahams Frau war derselben Meinung wie ihr Mann und hatte Violet
daher extra ein neues Kostüm genäht. Sarah fand, Violet sehe in dem weich
fallenden weißen Rock und der weißen Bluse aus wie eine Zigeunerbraut. Nun, wie
eine
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