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Unser empathisches Gehirn: Warum wir verstehen, was andere fühlen (German Edition)

Unser empathisches Gehirn: Warum wir verstehen, was andere fühlen (German Edition)

Titel: Unser empathisches Gehirn: Warum wir verstehen, was andere fühlen (German Edition)
Autoren: Christian Keysers
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Neurowissenschaftler können den Leuten in Hilfsorganisationen klarmachen, dass sie unsere Spendenbereitschaft nur erhöhen können, indem sie unsere Empathie wecken, sodass wir uns den Menschen in Afrika so nahe fühlen wie unserem Nachbarn. Der Appell an unseren Verstand ist gut, doch der an unsere Gefühle könnte wirksamer sein.
    Eines Tages, wenn wir die neuronale Maschinerie der Empathie in allen Einzelheiten vermessen haben – ein Prozess, der mit der Entdeckung der gemeinsamen Schaltkreise begann –, werden wir vielleicht in der Lage sein, Gräueltaten, wie sie von Menschen wie Ted Bundy verübt werden, zu verstehen und vielleicht sogar zu verhindern. Im 18. Jahrhundert schrieb Immanuel Kant in der Kritik der praktischen Vernunft : »Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.« *** Heute wissen wir, dass seine Ehrfurcht auch die moralischen Gesetze in unseren Primaten-Vettern hätte einschließen sollen. Doch bei aller Bewunderung für unsere moralischen Empfindungen, allem Stolz darauf, wie »gut« wir sind, sollten wir nicht vergessen, was sich so deutlich an Tier- und Menschenaffen zeigt: dass moralische Gesetze und Empfindungen einträchtig mit brutaler Mordgier und Gewalttätigkeit existieren können.
    *** Akademie-Ausgabe, Bd. 5, S. 161

Danksagung
    Ich verdanke dieses Buch zwei Menschen: meiner Frau Valeria und meinem Freund Bas.
    Das vorliegende Buch beschreibt, wie die Menschen um uns her ein Teil von uns werden. Valeria vermittelt mir dieses Gefühl in jedem Augenblick meines Lebens. In unserem Privatleben sind ihr Lächeln und ihr Leid die meinen, und die meinen sind die ihren. In unserem Berufsleben arbeiten wir nahtlos zusammen, indem wir unsere Anstrengungen in solchem Maße vereinen und ergänzen, dass die Entdeckungen, die ich in diesem Buch vorlege, weder meine noch ihre sind: Es sind unsere gemeinsamen. Sie ist sowohl die Muse, die mich zur Erforschung der Empathie inspiriert, als auch der wissenschaftliche Prozess, durch den Empathie zur Wissenschaft wird.
    Doch dieses Buch ist mehr als Wissenschaft. Bas Kast und ich studierten gemeinsam Psychologie und Biologie in Deutschland und Boston. Bei so mancher Flasche gutem Bordeaux vertieften wir in leidenschaftlichen Debatten unsere Liebe zur Wissenschaft. Nach Abschluss unseres Studiums widmete ich mich der wissenschaftlichen Forschung, während er einer der klügsten und begabtesten Wissenschaftsautoren Deutschlands wurde. Sein Beispiel zeigte mir, wie wertvoll populärwissenschaftliche Bücher sein können. Der Gedanke an ihn bewog mich zuzusagen, als John Brockman anfragte, ob ich ein Buch über Spiegelneuronen schreiben wolle. In den folgenden Jahren war es Bas, der mir jedes Mal, wenn ich beim Schreiben ins Stocken kam, eine neue Richtung zeigte und mir wieder zu Zuversicht und Begeisterung verhalf. Er verwandelte die erste Fassung dieses Buchs in ein lesbares Manuskript. All das werde ich ihm nie vergessen.
    Ferner möchte ich meinen Agenten John Brockman und Katinka Matson danken, weil sie mich gedrängt haben, unsere Forschungsergebnisse in einem Buch für die breite Öffentlichkeit darzulegen. Ich danke Anne Perrett und Amanda Cushman, meiner Lektorin bei Dana Press, für die Geduld, mit der sie jede Textzeile durchgegangen sind.
    Schließlich möchte ich allen Kollegen danken, die meine Forschung ermöglichten: meinem Doktorvater David Perrett, weil er mich gelehrt hat, dass Wissenschaft Ehrlichkeit ist und die Fähigkeit, auf die Forschungsdaten und die Gedanken anderer zu hören; Giacomo Rizzolatti und Vittorio Gallese, meinen Mentoren in Parma, die mich zu meiner Arbeit über Spiegelneuronen angeregt haben; den vielen jungen Wissenschaftlern, die während meiner Jahre in St. Andrews und Parma mit mir zusammengearbeitet haben, und den früheren, gegenwärtigen und künftigen Mitgliedern unseres Social Brain Laboratory in den Niederlanden.

ANHANG

Areale des empathischen Gehirns

    Erläuterung der Abkürzungen:
    ACC (anteriorer cingulärer Kortex): verknüpft Emotionen und Handlungen
    IFG (inferiorer frontaler Gyrus): programmiert komplexe Handlungen und Sprache
    Ins (Insel): erkennt innere Körperzustände und und steuert viszerale Reaktionen. Emotionen
    M1 (primär motorischer Kortex): steuert Muskeln
    mPFC (medialer präfrontaler Kortex): sorgt für
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