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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht verstehen«, sagte er leise.
    Hank ging in sein Zimmer, ohne bemerkt worden zu sein. Seine Neugier war wieder erwacht, und zugleich wußte er, dass Tom nie zugeben würde, dass er von einem kleinen Mädchen fünfmal angeschossen worden war. Na und, schließlich ging es Hank nichts an. Und so dumm, das Mädchen auszufragen, war er nun auch wieder nicht. Einer Dame, die so gut - oder vielleicht auch so schlecht - schießen konnte, würde er keine Fragen stellen. Beides war gleich gut möglich. Entweder sie hatte weit daneben gezielt bei ihren Versuchen, Tom zu verletzen, oder sie konnte erlesen gut schießen. Wahrscheinlich würde er nie erfahren, was von beidem zutraf.
     

3
    Samantha weinte immer noch in ihre Kissen, als ein Vertreter des Gesetzes an ihre Tür klopfte. Sie war keineswegs auf Mr. Floyd Ruger vorbereitet, nicht in ihrer Gemütsverfassung. Er war ein Mann mit einem viel zu ernsten Gesicht, der ihr eine Frage nach der anderen an den Kopf warf, ohne ihr Gelegenheit zu geben, nachzudenken, ehe sie antwortete.
    »Ihr Name, Miß?«
    »Samantha Blackstone Kingsley.«
    »Ihr zweiter Vorname ist ausgesprochen ungewöhnlich.«
    »Es handelt sich um den Familiennamen meiner Mutter. Ich kannte nicht einmal den Namen meines Vaters, bis ... «
    »Das spielt keine Rolle«, unterbrach er sie. »Woher kommen Sie?«
    »Aus dem Osten.«
    »Und wo dort?«
    »Geht Sie das irgendetwas an?« Nachdem er sie zurückgewiesen hatte, hatte Samantha nicht mehr die Absicht, ihm weitere Informationen zu geben.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, wiederholte Ruger: »Woher?«
    Sie seufzte. »Ich bin in Philadelphia zur Schule gegangen, wenn Sie es unbedingt wissen müssen.«
    »Sind Sie in Philadelphia zu Hause?«
    »Nein. Ich bin nur dort zur Schule gegangen.«
    J etzt kam die Reihe an Ruger, zu seufzen. »Und wo sind Sie also zu Hause?«
    »Im Norden Mexikos.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Aber Sie sind keine Mexikanerin.« Er schien verblüfft zu sein.
    »Das haben Sie also gemerkt?«
    Er ignorierte ihren Sarkasmus und fragte: »Werden Sie in Denver bleiben?«
    »Nein, Mr. Ruger, ich bin nur auf der Durchreise auf meinem Weg nach Hause«, erwiderte sie ungeduldig. »Und ich sehe nicht ein, was diese Fragen sollen.«
    Wieder ignorierte er sie. »Es ist verlautet, Sie hätten auf einen Mann geschossen.«
    Samanthas Augen wurden kleiner. Sie hatte gewusst , weshalb er da war.
    »Ich glaube kaum, dass ich mit Ihnen darüber reden werde.«
    Floyd Ruger sah sie aufmerksam an. »Sie glauben nicht, dass Sie mit mir darüber reden werden? Sehen Sie, Miß Kingsley ... «
    »Jetzt hören Sie mir mal zu«, fauchte sie. »Ich habe kein Verbrechen begangen. Und ich bin nicht dazu aufgelegt, alberne Fragen zu beantworten. Es wäre mir sehr lieb, wenn Sie jetzt gehen würden, Mr. Ruger.«
    In dem Moment betrat Jeannette Allston die Suite. Ihr folgte dicht auf dem Fuß Adrien. Jeannette wirkte besorgt, doch Adrien wirkte schlicht schockiert. Samantha hatte gewusst , dass er schockiert sein würde.
    Es machte sie wütend, und sie funkelte ihn böse an. »So! Du hast dich also endlich doch entschlossen, hierherzukommen.«
    »Unten hat man uns gesagt, du hättest auf einen Mann geschossen«, sagte Adrien ungläubig. »Stimmt das?«
    Sie merkte, dass Mr. Ruger sie genau ansah. Es war zuviel. Es war einfach zuviel.
    »Das erkläre ich euch später«, sagte Samantha steif zu Adrien. »Und was Sie betrifft, Mr. Ruger - Ihnen habe ich nichts mehr zu beantworten. Falls der Mann, auf den ich angeblich geschossen habe, sterben sollte, werde ich Ihnen gern jede Ihrer Fragen beantworten.«
    »Miß Kingsley, ich bestehe darauf, dass Sie mir zumindest seinen Namen nennen«, erwiderte Ruger.
    »Wer sagt denn, dass ich ihn kenne? Vielleicht war es ein Fremder.«
    »Oder ein guter Freund«, bemerkte Ruger anzüglich.
    In Samanthas Augen blitzte Smaragdfeuer auf. »Ich schieße nicht auf meine Freunde, Mr. Ruger. Wenn wir den Fall damit abschließen können, werde ich Ihnen sagen, dass dieser Mann gewaltsam hier eingedrungen ist und mich nicht in Ruhe lassen wollte. Ich habe mich verteidigt. Ich war vollkommen allein.«
    »Sich verteidigt, indem Sie fünfmal auf ihn geschossen haben?«
    »Fünfmal!« keuchte Adrien. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Samantha schrie den Gesetzeshüter an. »Mir reicht es! Sie haben hier nichts zu suchen! Guten Tag!«
    Als Floyd Ruger gegangen war, herrschte absolutes Schweigen. Samantha starrte Adrien an. Er schien einen
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