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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Carin Gerhardsen
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sagte Hamad.
    Westman warf ihm einen säuerlichen Blick zu.
    »Verdammt, sie war doch verheiratet«, sagte Sandén.
    Sjöberg hob die Hand, in der er den Stift hielt, um sie zu unterbrechen.
    »Petra, wie war deine Überlegung?«
    »Man kann wohl davon ausgehen, dass die Beziehung zu diesem Christer Larsson vorbei war, nachdem sie bei ihm ausgezogen ist«, begann sie. »Ich habe nichts gesehen, was darauf hindeuten könnte, dass sich ein Mann öfter in dieser Wohnung aufgehalten hat. Keine einschlägige Kleidung und auch im Badezimmer nichts. Und dazu kommt, was ich dir auch schon gesagt habe, Conny: Alles war so unpersönlich, die ganze Einrichtung hatte keine Seele. Aber das ist natürlich nur ein Gefühl.«
    »Zwei Punkte dagegen«, sagte Hamad. »Zunächst einmal hatte sie ein Doppelbett.«
    »Aber das könnte sie auch wegen der Kinder gehabt haben«, entgegnete Westman scharf. »Vielleicht hatte sie sie gerne bei sich im Bett.«
    »Oder die Kinder hatten sie gerne bei sich im Bett«, warf Sjöberg ein und hatte dabei sich selbst und Åsa vor Augen, wie sie gemeinsam mit den fünf Kindern in ihrem Doppelbett lagen.
    »Es könnte auch praktische Gründe gehabt haben«, fuhr Westman fort. »Vielleicht hat sie es beim Umzug mitgenommen. Das Doppelbett hat nichts zu bedeuten.«
    »Zum anderen«, fuhr Hamad ungerührt fort, »hing ein grüner Herrenpullover an der Garderobe im Flur.«
    Sjöberg zog eine Augenbraue hoch.
    »Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer«, sagte Westman. »Natürlich bekommen sie manchmal Besuch von Christer Larsson.«
    »Die Vorgehensweise«, sagte Sjöberg. »Was sagt uns die? Brutal, blutig, bestialisch. Hass? Rache? Leidenschaft?«
    »Er hatte es ganz offensichtlich auf die Kinder abgesehen«, meinte Hamad. »Warum sonst hätte er sie töten sollen? Sie scheinen ja geschlafen zu haben.«
    »Wir wissen nicht, ob es tatsächlich so war«, sagte Sjöberg. »Da müssen wir auf Zetterströms Bericht warten, aber ich glaube ebenfalls, dass einiges dafür spricht. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass die Kinder artig im Bett liegen und warten, während die Mutter im Badezimmer ermordet wird.«
    »Sie könnten auch zuerst umgebracht worden sein«, fuhr Hamad fort. »Aber es ist unwahrscheinlich, dass er in dieser Reihenfolge vorgegangen ist. Sie war im Badezimmer ... Sie könnten einander gekannt haben. Wie auch immer, ich bin überzeugt, dass er es auf die Kinder abgesehen hatte.«
    »Ist es ein ›er‹?«, fragte Sjöberg.
    Alle am Tisch nickten.
    »Wir sprechen hier auch nicht von irgendeinem kleinen Taschenmesser«, bemerkte Sandén. »Es muss schon eine massive Klinge gewesen sein. Und das Blutbad im Badezimmer kann nur ein Mann angerichtet haben. Catherine Larsson wird wohl ziemlichen Widerstand geleistet haben, obwohl sie nicht besonders groß war. Eine Frau hätte zugestochen, denke ich mir. Das hier ist das Werk eines Mannes. Stark. Entschlossen. Eiskalt.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte Sjöberg. »Aber warum bringt man zwei kleine Kinder um? Willst du vielleicht ein paar Vorurteilen Luft machen, Jens, damit ich es nicht tun muss.«
    »Weil man der Vater der Kinder ist und von dem ganzen Mist die Schnauze voll hat«, antwortete Sandén bereitwillig. »Oder weil man gerne der Vater der Kinder gewesen wäre und von dem ganzen Mist die Schnauze voll hat.«
    »Wer hat die Polizei alarmiert?«
    Sjöberg schielte auf den Zettel, den er in der Hand hielt.
    »Ein Nachbar namens Bertil Schwartz. Catherine Larsson hatte für heute Morgen eine Zeit in der Waschküche reserviert, ist aber nicht aufgetaucht. Schwartz hat bei ihr geklingelt, um zu fragen, ob er ihre Zeit übernehmen kann, aber niemand hat ihm geöffnet. Er schrieb ihr eine Mitteilung, und als er den Briefschlitz öffnete, um den Zettel einzuwerfen, nahm er einen unangenehmen Geruch wahr, weshalb er durch den Schlitz schaute und auf dem Fußboden Blut zu erkennen glaubte. Daraufhin hat er die Polizei gerufen. Ihr müsst kontrollieren, ob das mit der Waschküche stimmt.«
    Die Aufforderung hatte er an Hamad und Westman gerichtet. An Sandén gewandt sagte er: »Du übernimmst auch den Kindergarten. Aber als Erstes müssen wir zu Christer Larsson. Dann legen wir los. Morgen zur selben Zeit treffen wir uns wieder hier.«

*
    Um seinen Rücken zu schonen, lag er im Halbdunkel auf der Seite. Ein schmaler Streifen spätwinterlichen Lichts fiel durch die Fensterluke oberhalb der verschmutzten Waschwanne. Wenn er in das Licht schaute,
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