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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen
Autoren: James White
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ließen sie auf der Erde sterben.
    Die Angriffe gegen unsere Agentur sind haltlos und eine Unverschämtheit, genau so eine Unverschämtheit wie die Art, mit der sie unser Fährschiff auf der Erde einfach überfielen. Sie machten sich bei den Passagieren der SHEKKALDOR beliebt, gaben sogar vor, ein sterbendes Grosni gerettet zu haben. Viele unserer Reisenden fielen auf diesen Trick herein und stehen nun fest auf der Seite der Erdenmenschen. Nicht aus Sympathie allein, oh nein! Aber wenn die Agentur tatsächlich eine Schlappe erleiden sollte, finden sie eine Gelegenheit, ihre eigenen Geschäfte aufblühen zu lassen.
    Ich bin jedoch davon überzeugt, daß diese Verschwörung gegen die Agentur zusammenbricht. Es wird zugegeben, daß die Bewohner der Erde äußerst intelligent und scharfsinnig sind, aber trotzdem sind und bleiben es Wilde. Wenn es mir erlaubt ist, zeige ich an Hand zweier Bildbeispiele, wie sich die Erdenbewohner zu benehmen wissen.“
    „Es wäre günstig für Sie, wenn Sie einen Zeugen beibringen könnten, der bestätigt, daß es sich bei diesen Bildern um echte, unverfälschte Dokumente handelt“, warf Harlnida ein.
    „Es ist schade, daß das nicht möglich ist. Der Mann, ein Besatzungsmitglied der SHEKKALDOR, ist heute morgen bereits wieder gestartet. – Das erste Bild zeigt einen Teil der Auseinandersetzung zwischen unserem Astronautiker und diesem Mann dort“ – er zeigte auf Fox –, „das andere Bild wurde von besagtem Mann durch die Bordfensteranlage aufgenommen. Er fand auch die Leiche.“
    ,Welche Leiche?’ dachte Lockhart erstaunt. Simpson und Draper hatten ein Raumbegräbnis erhalten und einen weiteren Toten hatte es nicht gegeben. Plötzliche Panik überflutete ihn.
    „Gut, wir werden die Bilder sehen“, entschied Harlnida, „obwohl ich nicht einsehe, warum. Die Aussagen der Erdmenschen werden in jedem Fall durch den Detektor überprüft.“
    Die Fensterscheiben wurden polarisiert und es wurde dunkel im Raum. Ein weißer Schirm leuchtete matt auf. Lockhart wandte sich an Kelly und flüsterte:
    „Der Halunke lügt wie gedruckt und verdreht die Wahrheit, man sollte ihn in den Lügendetektor setzen, dann käme der ganze Schwindel raus.“
    „Eben nicht“, gab das Mädchen genauso leise zurück. „Er ist fest davon überzeugt, die Wahrheit zu sprechen, denn er handelt ja nur nach Instruktionen. Verstehst du das jetzt?“
    Auf dem Schirm erschien nun das klare Bild eines Films. Es war farbig, aber ohne Ton. Es zeigte den Offizier, der von Fox zu Boden geschlagen wurde. Taumelnd sackte er an der Wand zusammen, aus der Nase strömte Blut. Dann kam Fox in Großaufnahme, in der Hand einen Revolver und das Gesicht wutverzerrt. Die Leichen von Simpson oder Draper waren unsichtbar. Dann sagte Fox etwas und aus der Mündung seiner Waffe schoß Rauch. Die Kamera schwenkte herum und zeigte wieder den Offizier, der sich nach dem Arm griff. Blut floß aus der Wunde und quoll zwischen den Fingern hindurch. Die Nadelpistole war nicht zu sehen.
    Aus dem Publikum ertönten Rufe des Entsetzens und der Abscheu. Lockhart wollte protestieren und erklären, daß der Film das Wesentliche ja gar nicht gezeigt habe, aber der Oberste Richter gebot ihm zu schweigen.
    Der zweite Film war viel, viel schlimmer.
    Zuerst sah man den verwundeten Offizier. Er saß mit dem Rücken zur Kamera vor seinen Funkgeräten. Dann betrat eine zweite Person den Raum, ebenfalls mit dem Rücken zur Kamera. Sie trug irdische Kleidung und in der Rechten lag ein Revolver, der sich langsam hob und mit der Mündung auf den Kopf des ahnungslosen Offiziers zeigte. Lockhart kam die zweite Gestalt bekannt vor, bis er mit Schrecken feststellte, daß er sich selbst sah.
    Oder doch wenigstens seine Kleider.
    Die Fernsehkamera hatte auch den Laut aufgenommen. Der Schuß krachte ohrenbetäubend durch den Saal. Der Offizier sank nach vorn auf den Tisch, in seinem Hinterkopf erschien wie durch Zauberei ein kreisrundes Loch und Blut strömte aus. Der Drehsitz verschob sich durch die Verlagerung und das Gesicht des Erschossenen wurde sichtbar.
    Jemand mußte das Geschoß angefeilt haben, denn Gesicht konnte man zu der blutigen Masse nicht mehr sagen. Lockhart fühlte Übelkeit, obwohl er während des Kriegs ähnliches mehrfach gesehen hatte.
    „Das war ich nicht!“ schrie Lockhart voller Entsetzen aus, als das Licht wieder anging. „Ich habe den Offizier nicht mehr gesehen, seit er die Zentrale verließ!“
    Kelly saß neben ihm und sah ihn
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