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Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27

Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27

Titel: Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27
Autoren: Quinto
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blass, aber gefasst zwischen den Krankenhaus-Kissen.

    „Immer noch keine Nachricht von Ritschi“, seufzt sie. „Was ist bloß passiert? Ihm war sterbensübel. Er lehnte über der Reling, als ich ihn das letzte Mal sah. Oje!“ Ihre Augen füllen sich mit Tränen.
    „Alex ist an der Elbe. Sie suchen mit Hubschraubern und Booten das Ufer ab. Bestimmt finden sie ihn bald“, tröstet Elli ihre Freundin.
    „Was können wir sonst noch für dich tun?“
    Melissa wischt die Tränen ab und überlegt: 

Wenn Alex sich um den ganzen Behördenkram kümmern könnte? Polizei, Versicherungen, Hafenamt – ich meine, falls Ritschi es nicht tun kann …“
    „Aber klar doch“, versichert Elli.
    „Macht Alex bestimmt gern. Schließlich ist er Anwalt!“
    „Melissa ist total mit den Nerven fertig!“, berichtet Elli, als sie nach Hause kommt. „Gibt es Neuigkeiten von der Polizei?“
    „Die Suche war erfolglos. Sie vermuten, dass Ritschi ertrunken ist“, antwortet Alex mit düsterer Miene.
    „Wie furchtbar!“, sagt Elli betroffen und fügt nach einer Weile hinzu:
    „Melissa hofft natürlich, dass Ritschi wieder auftaucht. Sie bittet dich, ob du dich inzwischen um den Behördenkram kümmerst.
    Um die Schiffsversicherung, die Lebensversicherung und die Schulden bei der Bank. Sie hat mir gesagt, wo wir die Unterlagen finden.“
    „Ist doch klar“, sagt Alex.

    „Du kannst beruhigt schlafen!“, sagt Alex zu Melissa, als er zwei Tage später im Krankenhaus mit ihr über ihre Geldangelegenheiten spricht. „Ritschi hat sehr gut vorgesorgt.“
    „Aber – wir haben doch riesige Schulden bei der Bank!“, seufzt sie und zerdrückt eine Träne mit dem Bettzipfel.
    „Ich weiß. Aber Ritschi hat zum Glück vor zwei Monaten eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen und auch das Boot ist gut versichert.“
    „Aber – werden die Versicherungen bezahlen? Ich meine, auch wenn man Ritschi nicht findet? Ich wäre sonst in einer schwierigen Lage …“
    „Mach dir mal um die Finanzen keine Sorgen“, sagt Alex. „Die Versicherungen müssen bezahlen. Es war eindeutig ein Unfall.“
    Tobias Klemm von der Pandora-Schiffsversicherung ist da allerdings anderer Meinung: 
„Die Versicherungssummen wurden kurz vor dem Unfall erheblich erhöht. In so einem Fall müssen wir die Unfallursache genauestens überprüfen!“
    „Aber hören Sie mal, mein Freund hat sein neues Schiff doch nicht absichtlich versenkt!“, ruft Alex Tomsen empört.
    „Das wird sich bei der genauen Untersuchung des Wracks ja herausstellen“, sagt Klemm mit finsterer Miene.

    Da die Versicherung nicht gleich bezahlt, ist Melissa in Geldnot. Sie beschließt, Ritschis Plan zu verwirklichen und die Kasse der Tauchschule anzuzapfen. Da sie weiß, dass der neue Besitzer der Tauchschule ein begeisterter Formel-1-Fan ist, wählt sie für den Einbruch den Zeitpunkt, in dem das große Autorennen live im Fernsehen übertragen wird.
    Gegen 16.30 Uhr nähert sich Melissa dem Hintereingang der Tauchschule Oktopus. Zum Glück besitzt sie noch einen Schlüssel für das Büro und auch für das Sicherheitsschloss des Stahlschranks. Nahezu geräuschlos sperrt sie die Tür und den Kassenschrank auf.
    Klar, dass sie dabei Handschuhe anhat.
    Melissa wirft einen Blick in die Stahlkassette mit dem Geld und ist zufrieden. Sie stopft die Beute in die mitgebrachte Plastiktüte. Auch die Taucherbrille ihres Mannes. Dann sieht sie sich um. Das Ganze soll ja nach Einbruch aussehen. Sie sucht nach einem harten Gegenstand, mit dem sie die Fensterscheibe einschlagen kann. Auf dem Schreibtisch liegt ein Briefbeschwerer aus Bleikristall. Es ist eine kleine Uhr eingebaut. Sie mochte das kitschige Ding noch nie leiden. Aber jetzt ist es ein praktisches Werkzeug. Melissa schlägt neben dem Fenstergriff ein faustgroßes Loch in die Scheibe, damit jeder sehen kann, wie sich der 
„Einbrecher“ Zugang verschafft hat. Dann schließt sie die Bürotür von innen ab und klettert aus dem Fenster. Sie flucht leise, weil sie dabei auf die Glasscherben im Gras tritt. Dann verschwindet sie zwischen den Büschen.
    Als der Tauchlehrer Dany Beck am nächsten Morgen den Diebstahl entdeckt, ruft er sofort die Polizei. Kommissar Kugelblitz und sein Assistent, Polizeiobermeister Fritz Pommes, erscheinen kurz darauf am Tatort.

     
    „Was wurde gestohlen?“, erkundigt sich Kugelblitz und sieht sich im Büro der Tauchschule genau um.
    „Etwa 4000 Euro an Kursgebühren. Die wollte ich heute zur Bank bringen.
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