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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag
Autoren: C. Bertelsmann
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einem eurer Teammitglieder Rückendeckung geben. Es besteht die ernsthafte Gefahr, zu erblinden, also haltet eure Visiere am Helm jederzeit geschlossen.«
    Kerry hob die Hand.
    »Ja, Kerryleinchen?«
    »Sir, wie lauten die Regeln, wenn wir getroffen werden? Müssen wir uns zehn Minuten lang tot stellen oder so etwas?«
    Die Maus auf Larges Lippen plusterte sich auf, als der Trainer ein boshaftes Grinsen aufsetzte. »Dieser Generation von Simulationsmunition liegt ein einfaches Prinzip zugrunde: Wenn die Auszubildenden Angst haben, von etwas getroffen zu werden, das wehtut, dann werden sie sich in einer Übung ähnlich verhalten, wie sie es auch in einer richtigen Kampfzone tun würden. Es gibt keine schicken elektronischen Geräte, die euch sagen, ob ihr getroffen seid, oder Vorschriften, die euch sagen, wie lange ihr am Boden liegen bleiben müsst. Die Regeln sind sehr einfach: Wenn ihr getroffen werdet, tut es höllisch weh.«

4
    James und Shak rannten zur Betonrampe, der Sportlehrer jagte ihnen nach. Das vordere Tor der Schule war nur fünfzig Meter entfernt, aber es wurde von innen über eine Sprechanlage geöffnet, und sie hatten keine Zeit hinüberzuklettern, bevor der Lehrer sie erwischte. Ihre einzige Chance war die Öffnung im Zaun, durch die sie eingedrungen waren, aber die befand sich am anderen Ende des Schulgeländes.
    James warf einen Blick über die Schulter, als sie ins Hauptgebäude zurückrannten. Der Sportlehrer war zwei Meter groß und hatte die Figur eines Rugbyspielers. Der Abstand zwischen ihnen verringerte sich schnell. Was die Sache für James und Shak noch schlimmer machte, war, dass ihre glatten Schuhsohlen sie auf dem gebohnerten Boden ins Schlittern brachten.
    Als sie die Treppe erreichten, die hinaus zu den Spielfeldern führte, saß der Sportlehrer ihnen dicht im Nacken. Die Jungs holten einen Vorsprung heraus, indem sie das Treppengeländer hinunterrutschten, aber das wäre beinahe schiefgegangen. James wurde so schnell, dass er nicht mehr anhalten konnte, als er das Ende des Geländers erreichte, und schmerzhaft krachte er durch die Tür.
    James’ Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an das Licht der Nachmittagssonne zu gewöhnen. Als
er auf den beiden Rugbyfeldern eine Gruppe Elftklässler beim Spiel sah, rutschte ihm das Herz in die Hose. Er hatte das ungute Gefühl, dass sie versuchen würden, ihn aufzuhalten, wenn er mitten auf ihr Spielfeld rannte, verfolgt von einem wütenden Lehrer.
    Während James noch zögerte, sprintete Shak los, wobei er eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag legte. James zuckte heftig zusammen und stolperte, als ihm der Sportlehrer in den Rücken stieß und ihm einen behaarten Arm um die Brust schlang.
    »He, ihr da! Schnappt euch den anderen!«, schrie der Lehrer dicht an James’ Ohr und wies auf Shak.
    Der Mann war der Ansicht, er hätte James unter Kontrolle, sobald er den Arm um ihn gelegt hatte. Doch war er davon ausgegangen, hinter einem Schüler der Trinity-Schule her zu sein, nicht hinter einem CHERUB-Agenten, der eine exzellente Selbstverteidigungsausbildung hinter sich hatte. James duckte sich und wandte einen einfachen Judowurf an: Er nutzte die Vorwärtsbewegung aus, um den wesentlich schwereren Gegner über seinen Rücken zu rollen und auf das sonnenverbrannte Gras zu werfen.
    Möglicherweise hatte sich der Lehrer dabei wehgetan, aber James’ Meinung nach sah er aus, als könnte er mehr als das einstecken. Wahrscheinlich hatte ihn der Judowurf nur extrem wütend gemacht, und James hatte keine Lust, dass der Lehrer wieder auf die Beine kam und ihm nachjagte. Also versetzte er ihm einen gezielten Kinnhaken. Der Mann hielt sich das schmerzende
Gesicht. James sah auf und checkte rasch seine Fluchtchancen.
    Shak hatte es fast über das Spielfeld geschafft. Das gesamte Spielerteam war hinter ihm her, aber es sah so aus, als ob er es zur Öffnung im Zaun und vom Schulgelände schaffen würde. Das Dumme war nur, sobald Shak ihnen die Lücke im Zaun gezeigt hatte, würden die Jungs James den Weg dahin abschneiden können. Er erkannte, dass sein einziger Fluchtweg jetzt über den Zaun führte, trotz des Stacheldrahtes.
    Das ihm am nächsten liegende Stück Zaun grenzte an die Gärten einiger Häuser. Es waren dorthin nur knapp fünfzig Meter, aber drei Jungen rannten auf ihn zu. James suchte sich den kleinsten davon aus - der immer noch größer war als er selber - und griff ihn frontal an. Der Junge warf sich ihm in den Weg, um ihn zu
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