Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy
Autoren:
Vom Netzwerk:
hat?«
    »Nein, überhaupt nicht. Wahrscheinlich ist es genau so, wie er gesagt hat«, sagte Mercer. »Er hat das Richtige getan und nach dem Überfall auf Tina die Polizei gerufen. Es war wahrscheinlich nur Dummheit, die Maske aufzuheben und sie anzuprobieren.«
    »Lassen Sie morgen Vormittag jemanden im Labor anrufen«, sagte ich und rieb mir die Stirn, weil mir vor lauter Anspannung der Kopf wehtat. »Sie sollen die Beweisproben mit der DNA von Travis Forbes vergleichen.«
    Peterson stand auf und stützte seinen Ellbogen auf den Kamin, in dem sich künstliche Holzscheite befanden. »Warum trug Travis eine Maske? Kannte Tina ihn?«
    »Er hat uns gesagt, dass sie ihn nicht kannte«, sagte ich. »Aber angeblich sieht Travis seinem Bruder Eddy so ähnlich, dass er wahrscheinlich Angst hatte, sie würde eine Verbindung herstellen.«
    Der Lieutenant bohrte nach. »Warum war er überhaupt dort?«
    Mike, Mercer und ich hatten noch genug Zeit, die Antworten auf diese Fragen herauszufinden. Fürs Erste begnügten wir uns mit fundierten Annahmen.
    »Weil das Doppelspiel bereits im Gange war«, sagte ich. »Tina hatte ihre Stelle bei den Hunts gekündigt und arbeitete für Alger Herrick. Redet er?«

    »Noch nicht«, sagte Peterson. »Ihr Boss hat Pat McKinney zur Vernehmung ins Revier geschickt.«
    Ich schloss die Augen und stöhnte.
    »Besorgen Sie ihr ein paar Schmerztabletten und einen Scotch«, sagte Mike.
    »Ich hoffe, der Esel denkt dran, Herrick und Forbes getrennt zu vernehmen.« Ich scherzte mit Mike, um mich wieder aufzubauen, aber es wäre McKinney zuzutrauen, dass er in seiner Hast, den Fall wieder an sich zu reißen, die einfachsten Grundregeln missachtete.
    »Sei nicht so ein Kontrollfreak«, sagte Mike. Er ging zu einem uniformierten Cop und drückte ihm ein paar Geldscheine in die Hand. »An der Ecke Third Street ist ein Pub. Lassen Sie sich einen Plastikbecher mit Dewar’s geben und passen Sie auf, dass Sie auf dem Rückweg nichts verschütten. Coop hat die Leute schon für geringfügigere Vergehen vor den Kadi gezerrt.«
    »Es sollte der Coup seines Lebens werden, Loo«, sagte Mercer. »Herrick wollte die vollständige Karte, als Krönung seiner Sammlung, und zwar um jeden Preis.«
    »Und Forbes?«, fragte Peterson.
    »Für ihn wäre es das letzte große Ding gewesen. Er wollte diese Gierhälse wie ein Rattenfänger in die Falle locken und sich letztendlich mithilfe seines Bruders das Meisterwerk selbst unter den Nagel reißen«, sagte Mike. »Um es höchstbietend weiterzuverkaufen - für zwanzig, vielleicht dreißig Millionen.«
    »Und dafür musste Tina Barr sterben?«, sagte der Lieutenant.
    »Sie muss in Panik geraten sein, als Travis einen Tag
nach dem Einbruch in ihre Wohnung in der Bibliothek aufkreuzte«, sagte Mike.
    »Tina verweigerte die Untersuchung in der Notaufnahme, weil sie wusste, dass die Sache mit den gestohlenen Büchern und Landkarten zusammenhing«, sagte ich. »Sie wollte uns nicht auf diese Spur bringen, auch wenn sie nach ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Travis noch nicht wusste, wer er war.«
    »Aber sie hat ihn wahrscheinlich erkannt, als er in die Restaurierwerkstatt der Bibliothek kam«, sagte Mike. »Und hat dann, gewieft wie sie war, eins und eins zusammengezählt. Sie hat gemerkt, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hatte.«
    »Aber da war es schon zu spät.« Ich dachte daran, was Jill Gibson zu Battaglia gesagt hatte. »Deshalb wurde sie von manchen Leuten in der Bibliothek für eine Diebin gehalten. Sie hatte ja buchstäblich mit Eddy Forbes unter einer Decke gesteckt.«
    »Deshalb hat Travis Tina auch mit ihrem eigenen Werkzeug umgebracht«, sagte Mercer. »Als er in die Bibliothek ging, hatte er nicht die Absicht, sie zu töten. Wahrscheinlich suchte er nur den Schlüssel für das Versteck im Souterrain. Vielleicht hat Eddy ihn noch mal geschickt, damit er es beim zweiten Mal schafft. Der Schlüssel muss ihr aus der Tasche gefallen sein, als er sie durchs Magazin geschleppt hat. Er hat es gar nicht mitbekommen. Ich bezweifle, dass er sie vorsätzlich ermordet hat. Wahrscheinlich kam es zu einer Auseinandersetzung wegen der fehlenden Ware, der Streit eskalierte, und am Ende hat er ihr die Kehle durchgeschnitten.«
    »Travis Forbes’ Spezialität«, sagte Mercer. »Schlitzen und ritzen. Das konnte sie nicht wissen.«
    »In der Nacht darauf musste er dann Barrs Leiche
loswerden. Wahrscheinlich hat er Herrick angerufen, als er sich auf den Weg zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher