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Toedlicher Wind

Toedlicher Wind

Titel: Toedlicher Wind
Autoren: Sonja Planitz
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das. Aber ich sage euch, wir sollten trotzdem
einen Treffpunkt ausmachen. Beim ersten Versuch können wir gerne getrennt nach
dem Ausgang und Kira suchen. Aber beim zweiten Versuch müssen wir uns ganz am
Anfang treffen und bei den anderen auch. Zum einen um uns absprechen zu können,
wer überhaupt noch im Rennen ist und zum anderen müssen wir wissen, wo wir
schon gesucht haben. Wir starten nämlich beim Versagen sofort wieder neu.
Anders können wir uns nicht absprechen, auch wenn wir dadurch Zeit verlieren.
Leider habe ich keine Ahnung, wie die Traumwelt aussehen wird. Die meisten
Wiedergänger bevorzugen aber Dörfer oder kleinere Orte mit vielen Hütten und
Häusern, weil es Unmengen an Zeit kostet, jedes zu durchsuchen. Ich würde also
sagen, dass ich mich um die Rand Bereiche kümmere, wie um einen Friedhof, wenn
es einen geben sollte, eine Kirche oder verlassene Häuser am Ortsrand. Koko, du
bist scheinbar die Schnellste hier. Du wirst zur Ortsmitte rennen, dort
befindet sich meistens eine Straße mit Geschäften und sowas. Die nimmst du dir
vor. Und achte auch darauf, ob die Geschäfte unterkellert sind! Sollte es sowas
wie einen großen Platz dort geben, ist das auch deine Aufgabe. Emily, du
durchsucht den Bereich mit reicher aussehenden Häusern, Dascha du nimmst dir
die ärmeren vor. Sänger, du übernimmst öffentliche Plätze wie Bahnhöfe oder
sowas. Ab dem zweiten Versuch treffen wir uns als Erstes in der Ortsmitte.
Soweit der Plan. Hoffen wir mal, dass ich recht behalte, sonst ist der ganze
schöne Plan nämlich grob gesagt für den Arsch und wir müssen Improvisieren.
Noch Fragen?“ Keiner sagte etwas. „Dann sollten wir uns jetzt ausruhen und dann
heute Abend losgehen“, sagte Sally und gähnte. „Aber sind die Vamp…
Wiedergänger nicht nachts viel stärker als tagsüber?“, fragte Emily. Sally
nickte. „Sie kann eh nur, wenn sie ihre volle Stärke hat, die Traumwelt
aufbauen. Also keine Diskussion“, und Sally ging.

Kapitel 5: Der Wald
     
    Als sich die
Sonne gen Horizont neigte und alles in ein Tiefes rot tauchte, machte sich die
kleine Gruppe auf den Weg zum Wald. Die Höhle musste ziemlich in der Mitte des
Waldes liegen, auf einer kleinen Lichtung. Karina stand vor ihrem Laden und
schaute ihnen nach, bis sie außer Sichtweite waren. Sie nickte und lächelte
zufrieden.
    Sally und
Koko gingen den anderen voraus. Der Wald war schnell erreicht. Düster erhoben
sich die alten Bäume in den Nachthimmel. Kein Geräusch war zu hören, kein
knacken im Unterholz, keine Tierlaute, nicht einmal singende Vögel. Sie suchten
nach einem Weg oder einem Trampelpfad, fanden jedoch nichts. „Das ist nicht
gut. So haben wir kaum Bewegungsfreiheit, wenn wir angegriffen werden“, stellte
Sally fest und zog die Stirn kraus. Koko schaute noch einmal auf die Karte,
aber auch dort war kein Pfad oder Weg eingezeichnet. „Ich schlage vor, wir
gehen alle in einer Reihe mit etwa einem Meter Abstand zueinander. Emily, du
nimmst die Karte und gehst voraus. Du brauchst von uns allen am wenigsten Bewegungsfreiraum,
wenn du angegriffen wirst. Danach geht Koko, dann der Nerd und der Sänger. Ich
bilde das Schlusslicht. Ihr braucht euch nicht zu fürchten, mit ein paar Tieren
werde ich fertig. Ihr werdet euch umgucken, wenn ihr seht, was ich drauf hab!“,
grinste Sally, drückte Emily die Karte in die Hand und gab ihr einen Schubs ins
dichte Unterholz. „Das ist die gleiche Sally wie dieses faule vertrottelte
Mädchen aus der Schule?“, flüsterte Dascha Kyle zu. „Das hab ich gehört, Nerd.
Die Schlauste bist du nicht grade oder? Sowas nennt sich Tarnung“, sagte Sally
überheblich und stieß sie hinter den anderen her. Dann zog sie ihre Pistole,
entsicherte sie und folgte ebenfalls. Schweigend ging die Gruppe durch das
dichte Unterholz. Ängstlich schauten sie sich um und lauschten. Sie gingen erst
zögerlich, dann aber immer schneller. Lange war nichts zu hören außer
knackenden Ästen unter ihren Füßen oder ein kurzes Fluchen, wenn jemand über
eine Wurzel gestolpert war. Plötzlich blieb Emily stehen. „Hört ihr das?“, fragte
sie und alle blieben stehen und lauschten. Sie hörten es auch; Leises flattern
das immer näherkam. Koko schluckte und mit schwitzenden Händen umklammerte sie
ihren Baseballschläger. „Das sind Fledermäuse! Ich kann ihren Ultraschall
hören! Nehmt euch in acht und geht um Gottes willen weiter!“, gab Sally
Anweisung. Das Flattern kam näher, kurz darauf hörte man zu allem
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