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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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dein Geschäft. Du weißt, wie man es am besten macht.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin in der Werbebranche, nicht im Marketing. Wenn ein Produkt bei mir landet, ist es schon bereit für den Verkauf.“
    „Ich habe einen Abschluss in Marketing“, meinte sie. „Zusammen könnten wir …“
    „Moment!“ Abwehrend hob er die Hände. „Ich habe keine Zeit für so was. Ich muss zurück nach New York.“
    „Aber du bist doch sicher ein paar Tage hier“, wandte sie ein.
    „Ich habe noch ein paar Wochen Urlaub, die könnte ich nehmen“, gab er zu, deutete dann zu der heruntergekommenen Farm. „Aber wie es aussieht, werde ich die Zeit brauchen, um hier klar Schiff zu machen.“
    „Ich helfe dir“, bot sie an. „Du kannst die Pferde ganz mir überlassen. Kannst du im Gegenzug einen Blick auf das werfen, woran dein Vater und ich gearbeitet haben?“
    Zwar war die Vorstellung, mehr Zeit mit Summer zu verbringen, sehr verlockend, aber Andrew hatte wenig Lust dazu, einen von seinem Vater hausgemachten Conditioner auf Markttauglichkeit hin zu untersuchen. Und genau das wollte er ihr sagen, doch aus irgendeinem Grund kam das Wort „Okay“ über seine Lippen, und noch ehe er sich korrigieren konnte, erstrahlte Summers Gesicht schon wie die Sonne.
    „Toll! Ich habe alles zu Hause. Komm doch heute um sieben zum Abendessen vorbei.“ Sie zog Max in Richtung Stall. „Komm, Junge.“
    Max folgte, ein wenig unwirsch. Andrew ahnte, wie sich das Pferd fühlte. Er selbst war noch keine zehn Minuten zu Hause, und Summer Tomlinson führte ihn schon, als hätte er ein Halfter um.
    Truman sah Summer winselnd nach.
    „Geh nur, wenn du möchtest“, ermunterte Andrew den Hund, aber der blieb, wenn auch nicht unbedingt begeistert.
    Beim Anblick von Summers sanft hin- und herwiegendem Hinterteil konnte auch Andrew nur schwer dem Drang widerstehen, ihr zu folgen, aber es gab ja noch aktuelle Probleme zu lösen – sein Auto aus dem Graben zu ziehen. Eins nach dem anderen, dachte er und warf einen Blick auf die Urne. Er musste die Asche seines Vaters erst einmal irgendwo verstauen. Während er über den ungepflegten Rasen hinüber zu dem mit weißen Holzschindeln verkleideten Haus ging, kämpfte er gegen die Trauer an, die ihn angesichts des Zustandes des Hauses überfiel.
    Der einst strahlend weiße Weg aus Kalksteinplatten war jetzt matt und von Unkraut überwuchert. Die Veranda, früher groß und einladend mit weißen Gartenmöbeln und weißen Kissen, war vollgestopft mit Müll und Werkzeugen.
    Das Haus selbst sah traurig und müde aus, die Farbe blätterte von der Fassade, und die Regenrinnen hingen schief vom Dach. Er ging über die Veranda zur Tür, und während er noch nach dem Schlüssel suchte, dachte er, dass die Tür vielleicht nicht einmal verschlossen war. Tatsächlich schwang sie einfach auf, als er den Türknauf drehte. Truman sprang bellend an ihm vorbei ins Haus, offenbar auf der Suche nach seinem verblichenen Herrn.
    Als Andrew eintrat, erfasste ihn eine weitere Welle von Traurigkeit. Hier sah er das Leben seines Vaters, einfach abgebrochen – ein dick gepolsterter Sessel, das Kreuzworträtsel der Tageszeitung aufgeschlagen, eine Dose mit schokoladenüberzogenen Erdnüssen neben der Fernbedienung auf einem kleinen Tisch. Es war ihm, als habe er ein Déjà-vu. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass es hier, wenn er den schlichten Sessel mit schwarzem Leder überzog, die Tiny Gazette mit der New York Times austauschte und den alten Röhrenfernseher mit einem modernen Flachbildschirm, aussah wie in seinem eigenen Wohnzimmer. Diese irritierende Offenbarung schob er erst einmal beiseite und stellte die Urne auf dem Kaminsims ab, wobei sein Blick auf sein Handgelenk fiel.
    In seiner Armbanduhr – ein Geschenk seines Chefs, nachdem er einen besonders lukrativen Kunden an Land gezogen hatte – verhakt hingen noch ein paar blonde Haare. Er versuchte, sie loszureißen, aber die einzelnen Haare waren stark wie Angelschnur. Er würde sie abschneiden müssen, wenn er sich nicht das Armband ruinieren wollte. Aber der Anblick der Haare erinnerte ihn an den Moment, in dem er Summer Tomlinson so nah gewesen war, dass er fast ihre vollen Lippen hätte küssen können. Schöne Frauen traf man in New York an jeder Ecke, trotzdem konnte er sich nicht erinnern, wann ihn eine das letzte Mal dazu gebracht hatte, sie in seinen Gedanken auszuziehen und sich zu fragen, wie es sich wohl anfühlte, in ihrem Körper zu versinken
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