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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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Laubbäume waren noch kahl, aber Wacholder, Hemlocktannen und Kiefern boten Schutz für die Tiere und sorgten für etwas Farbe in der ansonsten noch tristen Landschaft.
    Als er die Tür öffnete, ertönte irgendwo in einem der Räume eine Klingel, um seine Ankunft anzumelden. Die Inneneinrichtung hatte sich in dem vergangenen Jahrzehnt, seit er zuletzt hier gewesen war, kaum verändert. Hölzerne Tafeln mit Ehrenurkunden des örtlichen Highschoolsportteams und des Tennessee-Angelwettbewerbs zierten die Wände. Hadleys Beerdigungsinstitut war ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Heute allerdings war es, nun ja, tot . Falls allerdings am Abend eine Trauerfeier stattfand, würde es hier von Stammgästen nur so wimmeln, die sich in die ausgelegten Beileidslisten eintrugen, sich mit bewundernden Seufzern über den Sarg beugten und neugierig die Karten an den Blumengebinden musterten, um drüber zu lästern, wer Rosen geschickt hatte und wer nur Nelken.
    Geary Hadley sah in seinem schwarzen Anzug groß und düster aus, aber seine schlaffen Gesichtszüge hoben sich freudig, als er auf Andrew zukam. „Andrew, wie schön, dich zu sehen. Natürlich nicht unter diesen Umständen, aber du weißt, was ich meine. Dein Vater war ein guter Mann.“
    Andrew schüttelte die Hand des Mannes und fragte sich, wie viele Hände der wohl schon in seinem Leben geschüttelt hatte. „Danke, Mr Hadley. Ich freue mich auch, Sie zu sehen.“
    „Gehen wir in mein Büro“, schlug Hadley mit tiefer, tröstender Stimme vor.
    Andrews Magen verkrampfte sich, während sie durch verschiedene Räume in dem stillen Gebäude gingen. Bis sie schließlich das kleine, vollgestopfte Büro erreichten, hatte er sich so weit gefasst, um die Besprechung hinter sich bringen zu können. „Bezüglich der Wünsche meines Vaters …“
    „Bitte sehr“, sagte Mr Hadley und reichte ihm eine Urne aus Metall.
    Verwirrt betrachtete Andrew die Urne in seinen Händen. „Was ist das?“
    „Die Asche deines Vaters. Das war sein Wunsch. Eingeäschert zu werden.“
    Andrew hätte die Urne vor Schreck beinahe fallen gelassen, konnte sich aber eben noch fassen und sie festhalten. „Seit wann?“
    „Immer schon. Jedes Mal, wenn Barber herkam, hat er sich dafür entschuldigt, mir hier eine große Trauerfeier mit riesigem Andrang zu verwehren.“ Hadley lächelte. „So war er.“ Er durchsuchte einen Ordner, holte einen gelblichen Briefbogen hervor und reichte ihn Andrew. „Das ist für dich, er hat mir eine Kopie dagelassen.“
    Andrew klemmte sich die Urne unter den Arm und inspizierte das Papier.
    Ich, Barber MacMillan, im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte und so weiter, wünsche, dass mein Körper nach meinem Tod eingeäschert und auf dem Land der Mane Squeeze Ranch verstreut wird. Kein Brimborium, keine Beerdigung, kein Grabstein.
    Überrascht blinzelte Andrew. „Das wusste ich nicht.“
    „Was mich nicht wundert“, sagte Mr Hadley. „Barber war ein komischer Vogel … aber das weißt du vermutlich besser als jeder andere.“
    „Ja …“ Andrew nickte. Er faltete das Papier zusammen und betrachtete die Urne in seinem Arm. „Also, wie soll ich das anstellen?“
    Mr Hadley zuckte die Schultern. „Schraub sie einfach auf und schütte sie aus. Und achte darauf, dass du nicht gegen den Wind stehst.“
    Andrew verzog den Mund. „Gibt es nicht Gesetze dagegen, die Überreste Verstorbener einfach zu verstreuen?“
    Mr Hadley winkte geringschätzig ab. „Wenn du es keinem erzählst, werde ich es auch keinem erzählen.“
    Andrew nickte. In Tiny, Tennessee, wurden Gesetze großzügig ausgelegt, wie er sich erinnerte. „Was schulde ich Ihnen für den, ähm, Service?“
    „Das ist schon erledigt. Barber hat schon vor Ewigkeiten dafür gesorgt.“ Er reichte Andrew ein weiteres Papier. „Hier ist eine Todesanzeige für die Zeitung. Ich denke, dein Vater fände sie so in Ordnung.“
    Andrew las den Nachruf über einen Mann, der eine Stütze für die Gesellschaft gewesen war. Ein Quell der Ruhe und des Wissens für alle ansässigen Farmer, die sich darauf verlassen hatten, dass er ihr Vieh gegen diverse Krankheiten schützte. Barber MacMillan behandelte alle Tiere, aber besonders talentiert war er im Umgang mit Pferden, eine Gabe, die Andrew nicht von ihm geerbt hatte. Zwar hatte er immer im Stall mitgeholfen, aber er hatte sich den Tieren nie so verbunden gefühlt wie sein Vater. „Eine schöne Anzeige“, sagte Andrew.
    „Summer hat sie
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