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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
Autoren: Megan Hart
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der Spitze seines Stiefels austrat. Sie beide drehten sich bei dem Geräusch von auf die Erde spritzendem Erbrochenen und tiefem Stöhnen um, und Nick zog eine Grimasse. Er nahm Bess beim Ellenbogen und führte sie so leicht um die Ecke des Trailers in Richtung Straße, dass sie keine Zeit hatte, dagegen zu protestieren.
    Leider ließ er sie auch los, bevor sie wiederum dagegen protestieren konnte. „Einige Leute sollten einfach keinen Alkohol trinken.“
    Bess zitterte ein wenig. Das Licht war hier heller, und es gab seinem Gesicht einen silbernen Schimmer mit rotblauen Highlights. Er sieht aus wie Robert Downey jr. in Unter Null , dachte sie ein wenig zusammenhanglos. Allerdings die nicht-nervöse Version von ihm.
    Nick lächelte. „Hi. Du bist Bess.“
    „Ja.“ Ihre Stimme klang rau. Ihre Gedanken schienen undeutlich. Hat mir doch jemand etwas in mein Wasser geschüttet?, fragte sie sich, als ein erneuter Schwindel sie überfiel. Oder ist es Nicks Lächeln? „Du bist Nick. Ryans Freund.“
    „Ja.“
    Schweigen.
    „Ich bin auf dem Weg nach Hause“, sagte Bess. Schwul. Warum musste er schwul sein? Wie konnte er schwul sein? Warum war jeder süße Junge hier in der Gegend schwul? „Ich bin mit dem Bike hier.“
    „Das ist heiß“, sagte Nick wieder grinsend. „Was für eins hast du? Eine Harley?“
    Normalerweise war sie nicht so langsam, aber irgendwie hatten Lust und Enttäuschung Sirup aus ihrem Gehirn gemacht. „Was? Oh … nein. Zehngangschaltung.“
    Er lachte. Bess bemerkte, wie sich sein Adamsapfel dabei bewegte. Sie wollte mit ihrer Zunge darüber lecken und war tatsächlich sogar einen klitzekleinen Schritt vorwärts gerutscht, bevor sie sich verlegen zusammenriss. Nick schien es nicht bemerkt zu haben.
    „Wo wohnst du?“
    Sie zögerte, bevor sie antwortete. Sie wollte nicht zugeben, dass sie in einem der Häuser in der ersten Reihe am Strand wohnte.
    „Keine Angst, ich bin kein Serienmörder“, sagte Nick. „Du musst es mir aber auch nicht sagen.“
    Jetzt fühlte sie sich wirklich dumm. „Oh, nein, das ist es nicht. Ich wohne im Haus meiner Großeltern in der Maplewood Street.“
    Da war eine kaum wahrnehmbare Pause, bevor er sagte: „Aha.“
    Er betrachtete sie eindringlich von Kopf bis Fuß, und Bess wünschte sich plötzlich, Missys Angebot, ihr ein paar Klamotten zu leihen, angenommen zu haben. Dazu ein wenig Make-up … Andererseits, was machte das schon für einen Unterschied, wenn er sowieso nicht auf Mädchen stand?
    „Nett, dich kennenzulernen“, sagte sie. Das klang sogar in ihren Ohren lahm. So etwas sagte man auf Cocktailpartys, nicht auf einer spontanen Fete im Trailerpark.
    „Du arbeitest im Sugarland, oder? Ich hab dich da mal gesehen.“ Nick steckte die Hände in die vorderen Taschen seiner verschlissenen Jeans.
    „Ja.“ Bess schaute sich nach ihrem Fahrrad um, das immer noch an Missys Trailer angeschlossen war.
    „Mit Brian, richtig?“
    Bess seufzte innerlich. Natürlich kannte er Brian. „Ja.“
    „Ich arbeite bei SurfPro.“ Nick begleitete sie zu ihrem Fahrrad und sah zu, wie sie das Schloss löste und um die Lenkerstange wickelte.
    Das SurfPro war einer der wenigen Läden, in denen Bess noch nie gewesen war. Die Badeanzüge dort waren zu teuer, und außerdem surfte sie nicht. Und Segeln zählte auch nicht zu ihren Hobbys. Sie schob den Fahrradständer mit dem Fuß hoch, umfasste den Lenker und schwang ihr Bein über den Sattel.
    „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Nick. „Dein Knöchel ist in Ordnung und alles? Du kannst … fahren?“
    „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich nicht betrunken bin“, antwortete sie ein bisschen schärfer, als sie beabsichtigt hatte. Aber nun war es zu spät. Sie war müde. Und sie versuchte mit aller Macht nicht darauf zu achten, wie hübsch sein Mund aussah, wenn er lächelte.
    „Okay, na dann, vielleicht sieht man sich ja mal.“ Er nickte ihr zu und winkte, als sie das Fahrrad anschob und dann davon fuhr.
    „Wir sehen uns“, rief Bess ihm über die Schulter zu, ohne dass sie vorhatte, jemals wieder einen Blick auf ihn zu werfen.

3. KAPITEL
    Jetzt
    „Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.“
    Beim Klang der Stimme an der Tür rutschte Bess der Kaffeebecher, den sie gerade abspülte, aus den seifigen Fingern und zerbarst auf dem Küchenboden. Heißes Wasser spritzte an ihren Beinen hoch, als sie sich umdrehte und sich haltsuchend an die Arbeitsplatte klammerte.
    Er stand da, für einen
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