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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman
Autoren: Matias Faldbakken
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geredet. Will sagen: Sie hat geredet, ich und Simpel und Lonyl saßen da und schauten auf den Boden. Nein, Lonyl schaute auf den Boden, genau, und Simpel und ich saßen da und schauten auf den Tisch. Ich sagte während der ganzen bescheuerten Besprechung keinen Ton. Simpel hatte mich gezwungen mitzukommen und dazusitzen, ich hatte ihn gezwungen, mich dafür zu bezahlen. Aber fürs Reden hatte er mich nicht bezahlt, also sagte ich nichts.
    Ich Idiot, dass ich nicht gleich auf Lonyls Lehrerin gekommen bin! Ich rufe sofort PapaHans an und erzähle, dass Speedo mit Lonyls Lehrerin zusammen ist. Er fragt drei-, viermal, ob ich Witze mache, dann fängt er an, mich anzuschnauzen, dass ich sie nicht gleich verkloppt oder mitgeschleppt habe, damit einer von DESIREVOLUTIONS Jungs ihr gibt, was sie verdient hat. Ich muss ihn ein paarmal fragen, bis er mir den Zusammenhang erklärt.

    – Hast du das nicht mitgekriegt? Nein? Und du willst unser Laufbursche sein? Liest du vielleicht mal Zeitung zwischendurch, Eisenmann? Das steht seit Wochen in der Zeitung!, ruft Hans.
    – Was steht in der Zeitung?, frage ich.
    – Dass Lonyls Lehrerin verschwunden ist! Hast du das wirklich nicht mitgekriegt? Sie ist verschwunden, spurlos, seit drei Wochen, sie wird gesucht und alles. Da kein Abschiedsbrief vorliegt, wird angenommen, dass ein Verbrechen geschehen ist. In der letzten Woche hat es fast jeden Tag in der Zeitung gestanden. Und jetzt frag ich dich, welche beschissene Rolle spielt sie die ganze Zeit?
    – Meinst du etwa, sie hat uns verpfiffen?, frage ich leise. Es ist immer ärgerlich, wegen einer Sache angeschisssen zu werden, von der man nichts weiß.
    – Gratuliere, Eisenmann! 100 Scheißpunkte, du verkackter Schnellmerker! (Jetzt klingt er wie Simpel.) Sie hat uns ausspioniert, begreifst du nicht? Sie ist die Kollegin von Berlitz, dem Psycho an der B-Schule, und Berlitz ist der Freund von Göran Persson … von Speedos Altem. Sie hat uns über den Idiot von Speedo ausspioniert, der seit zehn Jahren nicht mehr gevögelt hat. Kapierst du? Der hätte sich sogar mit Attila eingelassen, um ein bisschen Nähe und menschliche Wärme zu kriegen. Der beschissene Idiot. Und du bist auch nicht besser, dass du die Fotze hast laufen lassen! Verdammt! Eisenmann, das ist unentschuldbar, du hättest sie erkennen müssen müssen müssen . Man muss immer die Augen offen halten! Wie oft habe ich das gesagt? Alles starrt dich ununterbrochen an, du musst zurückstarren, das ist deine einzige Chance! Das mit Lonyls Lehrerin ist eine der zentralen Sachen in den letzten Wochen UND ICH KANN ES EINFACH NICHT FASSEN, DASS DU DAS NICHT MITBEKOMMEN HAST! WIE HAST DU DAS GESCHAFFT?
    – Mir hat keiner was davon gesagt. Ihr hättet das wenigstens auf dem Infomeeting erwähnen können, wenn das so wichtig ist … dafür sind die Meetings schließlich da, oder? Mir ist erst auf der Straße wieder eingefallen, wer das ist.
    – SCHNAUZE EISENMANN! Das kannst du keinem in die Schuhe schieben, das hast du ganz allein verbockt!
    – Hör mal, ich bin keine zehn Minuten aus Speedos Wohnung weg, ich geh sie sofort holen …
    – Denkst du denn, die ist genauso dumm wie du? Hä? Die ist auf der Hut ! Die ist längst weg! Vergiss es. Die hat in der Sekunde, als du Hohlkopf zur Tür raus warst, ihre Sachen gepackt. Die sitzt längst in einem verfickten Flugzeug nach Brasi …

    Ich lege auf und gehe zurück zu Speedo. Als ich klopfe, öffnet Speedo und sagt, Pernille ist unterwegs, warum? Ich sage, ich glaube, dass ich ihr schon mal begegnet bin, und ich will sie was fragen. Speedo antwortet, sie ist gleich nach mir gegangen, nur »bisschen runter«, was er eigentlich seltsam findet, wo sie nicht vor der Tür gewesen ist, seit sie sich kennen gelernt haben. Ich fluche und gehe wieder runter. In diesem Scheißladen ist nichts zu holen als Geschnauze. Mir doch egal, dass die ganze Scheiße zum Teufel geht, soll mir recht sein.

MONTAG, 21. DEZEMBER
    Nach seinem gestrigen Telefonat mit Eisenmann hat PapaHans als Erstes im Kreisgefängnis angerufen und seinen Besuch angemeldet. Aber Besuchszeit ist nur an Werktagen, also musste er sich bis heute gedulden.
    Das Leben zwischen Gefängnismauern hat sich offensichtlich nicht so ganz nach Simpels Plan entwickelt. Als er in den Besuchsraum kommt, ist sein Gesicht vor Langeweile ganz leer.

    – Na, wie geht’s? PapaHans gibt Simpel die Hand.
    – Weiß der Henker. Langweile mich so langsam. Hab nicht gedacht, dass das so schnell
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