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Terra Anchronos (German Edition)

Terra Anchronos (German Edition)

Titel: Terra Anchronos (German Edition)
Autoren: Andree Leu
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Felsboden. Er glaubte schon, Sigurd abschütteln zu können. Doch dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Wenige Schritte vor dem Gang, den er erreichen wollte, blieb er stehen. Der Zugang war von zwei Männern versperrt. Es waren die Kannibalen, die der Baske erwartet hatte. Im nächsten Augenblick wurde Arne von Sigurd überrollt.

Gefangen
    Nach und nach füllte sich die Halle mit Subtektonen. Arne wurde noch immer in schmerzhaftem Griff von Sigurd gehalten, während der Baske persönlich eine Fessel aus Seegraswurzeln um die Hände des Jungen band. Als das erledigt war, bedeutete er dem Wikinger, seinen Griff zu lösen. Der Baske gab Arne einen kräftigen Stoß. Mit den auf dem Rücken gebundenen Händen fiel Arne hart auf den Boden. Seine Nase begann zu bluten und tränkte den Fels, auf dem er zu Füßen des Basken lag.
    „Wir haben den Menschen wieder“, rief der Baske den versammelten Subtektonen triumphierend zu. Er bekam beifälliges Murmeln zur Antwort.
    „Wo war er?“, kam die mehrstimmige Frage aus den Reihen der Subtektonen.
    „Wir werden es gleich wissen.“ Der Baske trat Arne mit dem Fuß in die Rippen. „Nun, junger Freund. Wo hast du dich rumgetrieben?“
    Arne biss die Zähne zusammen. Kein Wort sol te über seine Lippen kommen. Wenn der Baske erfuhr, dass es die Armbanduhr gewesen war, die das Entkommen ermöglicht hatte . .“
    Arne mochte den Gedanken nicht zu Ende bringen.
    „Sprich!“, forderte der Baske scharf und trat Arne erneut.
    „Ich bin als feiner Staub durch den schwarzen Raucher entkommen.“
    Vereinzelt lachten einige Subtektonen.
    „Ruhe!“, brüllte der Baske. Dann grinste er Sigurd an. „Hab’ ich es dir nicht gesagt?“
    „So, Bürschchen“, wandte er sich wieder Arne zu.
    „Du erzählst mir jetzt ganz ausführlich, wie du wieder hierhergekommen bist.“
    „Ich kann es nicht sagen“, presste Arne mühsam hervor. Er hatte den Kopf leicht angehoben, damit das Blut ihm nicht in die Augen fließen konnte.
    „Oder willst du es nicht sagen?“
    Der Baske wartete ungeduldig.
    „Sigurd! Hilf ihm bei der Antwort.“
    Arne glaubte, dass ihm der Kopf vom Hals gerissen würde. Sigurd hatte mit beiden Fäusten die Haare des Jungen gepackt und zog mit einem heftigen Ruck daran. Arne stand augenblicklich auf den Füßen.
    „Bitte nicht“, stammelte er.
    „Dann sprich, sonst wird Sigurd dir zeigen, was wirkliche Schmerzen sind.“ Der Baske fixierte den Jungen mit stechendem Blick.
    Arne wankte. Noch immer flimmerten Sterne vor seinen Augen. Dennoch sah er, wie Sigurd jeden einzelnen seiner zehn muskulösen Finger in den Gelenken knacken ließ.
    „Glaubt mir doch. Jede Erinnerung ist verschwunden.“
    Arne drehte sich Hilfe suchend im Kreis. War denn niemand da, der einen Versuch machen wollte, ihn zu retten?
    „Helft mir doch“, schrie er verzweifelt. „Was habe ich denn getan?“
    Die Subtektonen senkten nur betreten die Köpfe.
    Niemand sah Arne ins Gesicht. Ihre heimlichen Blicke in Richtung des Basken sagten ihm, dass sie Angst hatten.
    „Wovor fürchtet ihr euch? Ich denke, ihr könnt nicht sterben?“
    „Aber Schmerzen empfinden“, sagte eine leise Stimme.
    „Genug jetzt“, bel te der Baske und stieß Arne eine Faust in den Rücken. „Kein Wort mehr“, wandte er sich drohend an die Subtektonen. „Sigurd wird euch schon Gehorsam lehren.“
    „Schmerzen machen einen echten Mann aus dir.“
    Sigurds Nase berührte fast Arnes Gesicht. Der Wikinger richtete sich auf und ließ die Muskeln spielen.
    „Darf ich ihm ein Ohr abreißen?“
    Der Baske grinste hämisch. „Das würde unseren beiden Menschenfressern gefallen. Die haben ihr letztes Fleisch genossen, als ihnen noch jeden Tag die Sonne auf den Bauch schien.“
    Sigurd schien die Bemerkung des Basken zu erheitern. Sein breiter Brustkorb entließ ein hämisches Lachen. Auch die beiden Kannibalen grinsten verhalten. Einer hatte den Knochenschmuck aus der Nase gezogen und tat, als nage er Fleischreste davon ab.
    „Hol dir deinen Spaß.“ Der Baske wandte sich angewidert ab, als Sigurd langsam den Arm hob und mit den Fingern Arnes Ohr ergriff.
    Der Junge schloss die Augen und erwartete den Schmerz, der ihm bevorstand.
    „Halt!“
    Laut und deutlich drang der Befehl zu Arne durch.
    Sigurd lockerte seinen Griff und gab das Ohr zögernd frei. Arne atmete erleichtert auf. Dann öffnete er die Augen.
    „Der Junge hat niemandem etwas getan. Da hat er durchaus wahr gesprochen.“
    Dort, wo Arne vor
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