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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr
Autoren: Lloyd Alexander
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Eilonwy in Gefahr ist, wenn sie nicht mehr in seinem Schutz steht.«
    »Dallbens Gedanken sind tief und für mich nicht immer zu ergründen«, antwortete Gwydion. »Er weiß viel und er ahnt mehr, als er uns verrät.« Gwydion legte seine Ahle nieder, holte einen Lederriemen hervor und begann ihn durch die Sandale zu ziehen. »Von Dallben weiß ich, dass Eilonwy nach Mona reiste; er riet mir auch, auf der Hut zu sein. Von ihm erfuhr ich Dinge, über die ich jetzt nicht sprechen will.«
    »Ich kann hier nicht tatenlos herumsitzen, während Eilonwy vielleicht schon in Gefahr ist«, drängte Taran. »Wie kann ich Euch helfen?«
    »Am besten, wenn du Stillschweigen bewahrst«, antwortete Gwydion. »Hüte dich. Sprich nicht von mir oder von dem, was wir hier besprochen haben; nicht zur Prinzessin Eilonwy, nicht einmal zu Fflewddur.«
    Er lächelte. »Unser wackerer Barde sah mich in den Ställen, erkannte mich aber glücklicherweise nicht. Inzwischen werde ich …«
    Bevor der Fürst von Don enden konnte, gab Gurgi ein warnendes Zeichen. Man hörte Schritte im Gang und Gwydion beugte sich schnell über seine Schusterarbeit.
    »Hallo, hallo!«, rief Prinz Rhun und trat in das Gemach. »Ah, der Schuster, hier bist du. Bist du fertig mit deiner Arbeit? Nun, sind sie nicht hübsch?«, sagte er und betrachtete die Sandalen. »Erstaunlich gut gearbeitet. Ich möchte auch gern ein Paar. Ach ja, meine Mutter bittet dich in die Große Halle«, fügte er, zu Taran gewandt, zu.
    Gwydions Gesicht war plötzlich wieder voller Falten und Runzeln, seine Gestalt sank zusammen, seine Stimme zitterte wie die eines Greises. Ohne Taran noch einmal anzusehen, nickte Gwydion Rhun zu und sagte: »Komm mit, mein Prinz, du sollst Sandalen haben, wie sie deiner Stellung angemessen sind.«
    Taran eilte aus dem Zimmer und durch den Gang; Kaw flatterte aufgeregt vor ihm her; Gurgi, mit angstgeweiteten Augen, suchte Schritt zu halten.
    »Oh, schreckliche Gefahr!«, stöhnte der arme Kerl. »Gurgi fürchtet, der große Zauberer bringt uns in eine schlimme Lage. Gurgi möchte lieber sein armes, zartes Haupt unter weichem Stroh in Caer Dallben verbergen.«
    Taran hieß ihn schweigen. »Eilonwy droht sicher größere Gefahr als uns«, flüsterte er, als sie der Großen Halle zustrebten. »Mir ist der Gedanke, dass Achren wieder auftaucht, nicht weniger unheimlich als dir. Aber Gwydion ist hier, sie zu schützen; das ist auch unsere Pflicht«
    »Ja, ja!«, rief Gurgi. »Tapferer, treuer Gurgi will auch die Prinzessin mit dem Goldhaar bewachen, oh ja. Und sie soll sicher bei ihm sein. Aber«, und er schnaufte ein wenig, »lieber wäre ihm doch, wenn er in Caer Dallben wäre.«
    »Fass dir ein Herz, mein Freund«, sagte Taran. Er lächelte und legte die Hand auf Gurgis Schulter, die vor Furcht bebte. »Wir sind Gefährten und werden schon dafür sorgen, dass keinem von uns ein Unheil zustößt. Aber denk daran – kein Wort davon, dass Gwydion im Haus ist. Er hat seine eigenen Pläne und wir dürfen nichts tun, was ihn verraten könnte.«
    »Gurgi wird schweigen!«, rief Gurgi und schlug sich mit den Händen auf den Mund. »Oh ja! Aber gib Acht«, fügte er hinzu und drohte mit dem Finger gegen Kaw, »dass der schwatzhafte schwarze Vogel nichts ausplaudert mit Plappern und Schnattern!«
    »Nichts verraten!«, schnarrte der Rabe und nickte mit dem Kopf.
    In der hochgewölbten Großen Halle, wo die Steinfliesen so groß waren wie der Gemüsegarten von Caer Dallben, erblickte Taran Eilonwy inmitten einer Gruppe von Hofdamen. Manche, in Eilonwys Alter, lauschten entzückt der Prinzessin; andere, die alle eine starke Ähnlichkeit mit Königin Teleria hatten, sahen missbilligend drein oder flüsterten hinter vorgehaltenen Händen. Magg stand neben dem Thron der Königin und sah unbewegt zu.
    »… und so standen wir da«, erzählte Eilonwy eben mit blitzenden Augen, »Rücken an Rücken, mit gezogenem Schwert! Die Häscher von Annuvin brachen aus dem Wald hervor! Und schon fielen sie über uns her!«
    Die jüngeren Hofdamen bekamen vor Aufregung kaum Luft, während manche von den älteren ein aufgeregtes Gackern vernehmen ließen, das Taran deutlich an Colls Hühnerhof erinnerte. Taran bemerkte, dass Eilonwy ein neues Kleid trug; ihr Haar war frisch gekämmt und neu gelegt. Sie überstrahlte die Damen wie ein goldgefiederter Vogel einen Krähenschwarm. Traurig gestand sich Taran ein, dass er sie nur noch an ihrem munteren Geplauder erkannte.
    »Ach du lieber
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