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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck
Autoren: Nora Roberts
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Augenbraue. "Danke."
    "Willst du mir keinen Drink anbieten, Ruth?" fragte Nick mit einem immer noch freundlichen Lächeln zu Donald hin.
    "Entschuldigung", murmelte sie und drehte sich automatisch zur kleinen Bar, die sie auf einem Tisch in einer Ecke arrangiert hatte. Sie schenkte Wodka in ein Schnapsglas. "Donald?"
    "Scotch", antwortete er kurz und versuchte, Distanz zu Nicks aufgesetzter Freundlichkeit zu halten.
    Ruth reichte Donald den Scotch und ging zu Nick.
    "Danke." Er nahm das Wodkaglas entgegen, setzte sich in einen der gemütlichen Sessel und erlaubte Nijinsky, sich auf seinem Schoß breit zu machen. "Verkaufen sich Ihre Modelle gut?" erkundigte er sich bei Donald.
    "Ja, gut genug", antwortete Donald. Er blieb stehen und nippte an seinem Scotch.
    "Für die Herbstsaison bevorzugen Sie karierte Stoffe, nicht wahr?" Nick trank den puren starken Wodka, wie nur ein Russe ihn trinken konnte, ohne das Gesicht zu verziehen.
    "Das stimmt." Ein Anflug von Neugierde stahl sich in Donalds gewollt gleichmütige Stimme. "Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich in der Damenmode auskennen."
    "Ich kenne mich in Frauen aus", erklärte Nick und nahm einen weiteren Schluck. "Ich habe Freude an ihnen."
    Es war eine reine Feststellung, ohne irgendwelche sexuellen Untertöne. Nick fand Vergnügen an vielen Frauen, wie Ruth wusste, und das auf verschiedenen Ebenen. Angefangen bei der rein warmherzigen Freundschaft wie der zu Lindsay, bis zur heißen Affäre wie die mit der gemeinsamen Freundin der beiden Männer, Suzanne Boyer. Nicks Liebesbeziehungen boten der Boulevardpresse Stoff genug für ständige Vermutungen.
    "Ich glaube", fuhr Nick fort und unterbrach Ruths Gedanken,
    "dass aber auch Sie Freude an Frauen haben. Vor allem an dem, was Frauen schön und faszinierend macht. Das beweisen ihre Modelle."
    "Ich bin sehr geschmeichelt." Donald nahm auf dem Sofa Platz.
    "Ich schmeichle nie", entgegnete Nick mit einem schiefen Lächeln. "Das wäre eine Verschwendung der Wörter. Ruth kann bestätigen, dass ich ein sehr gradliniger Mann bin."
    "Gradlinig?" Ruth hob die Augenbraue und spitzte den Mund, als ob sie das Wort erst auf der Zunge probieren müsste.
    "Nein, ich denke, das Wort wäre eher 'egozentrisch'."
    "Es ist schon lange her, dass das Kind großen Respekt vor mir gehabt hat", sinnierte Nick in sein leeres Glas.
    "Als ich noch ein Kind war, ja, da habe ich Respekt gehabt", entgegnete sie. "Ich kenne dich jetzt besser."
    Etwas blitzte in seinen Augen auf, als er sie ansah. Ärger?
    Herausforderung? Belustigung? Vielleicht alles zusammen.
    Ruth war sich nicht sicher, hielt aber seinem Blick stand. Sie schlug die Augen nicht nieder.
    "Kennst du mich wirklich?" murmelte er, dann setzte er das Glas ab. "Man möchte meinen, dass sie vor Männern unseres Alters mehr Ehrfurcht haben sollte", sagte er milde zu Donald.
    "Donald geht es nicht um Ehrfurcht", erwiderte Ruth hitzig.
    "Und er legt keinen Wert darauf, dass ich ihn für älter und vielleicht sogar weise halte."
    "Was für ein Glück für ihn", fand Nick. Weder er noch Ruth blickten den Mann, über den sie redeten, dabei auch nur ein einziges Mal an. "Denn dann braucht er seine Erwartungen nicht herunterzuschrauben." Er strich zärtlich über Nijinskys Rücken.
    "Hat sie nicht eine spitze Zunge?" Die Frage war zweifellos an Donald, der Blick aber auf Ruth gerichtet.
    "Die ich nur für einige wenige Auserwählte gebrauche", konterte Ruth.
    Nick neigte den Kopf zur Seite und zeigte ihr sein
    entwaffnend charmantes Lächeln. "Jetzt sollte ich mich wohl geschmeichelt fühlen."
    Der Teufel soll ihn holen! dachte Ruth aufgebracht. Niemals ist er um eine Antwort verlegen.
    Sie erhob sich in königlicher Haltung. Ihr Körper bewegte sich leicht unter dem weichen Frottee ihres Bademantels.
    Donalds Blick flackerte einen Moment, als er sie verstohlen betrachtete, Nicks jedoch blieb auf ihrem Gesicht haften.
    "Genau wie du", sagte sie zu Nick mit einem kühlen Lächeln,
    "finde ich Schmeicheleien eine Verschwendung von Zeit und Worten. Und jetzt entschuldige mich bitte", fuhr sie fort.
    "Donald und ich gehen zu einer Party. Ich muss mich anziehen."
    Sie empfand Genugtuung, als sie Nick den Rücken zukehrte und davonging. Die Schlafzimmertür machte sie hinter sich zu.
    Mit fahriger Geste holte sie das rote Kleid aus dem Schrank, zog die Unterwäsche aus den Schubladen und warf sie achtlos auf das Bett. Sie band den Gürtel ihres Bademantels auf und wollte ihn gerade auf den Boden
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