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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück
Autoren: SARA CRAVEN
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Mäntel an der Garderobe ab,
dann zeige ich Ihnen, wo Sie auftreten werden."
    Sie
wurden in einen Raum geführt, der fast das ganze Souterrain
einnahm. Auf langen Tischen war das Büfett aufgebaut, dahinter
stand eine große Wanne voller Champagnerflaschen auf Eis.
Mehrere kleine Tische waren vor dem Stutzflügel auf der anderen
Seite des Zimmers aufgestellt worden.
    Jordan
probierte ihn zufrieden aus, sobald sich Angela entschuldigt hatte
und zu ihren Gästen zurückgekehrt war. "Das Programm
ist vereinbart worden", sagte er zu Chellie. "Nur Songs,
die du kennst, die wir geübt haben, und Zeit für einige
Wünsche. Ich spiele Hintergrundmusik, während sich die
Gäste am Büfett bedienen, wenn sich alle einen Platz
gesucht haben, trittst du auf." Er musterte sie. "Du siehst
heute Abend anders aus, irgendwie strahlend."
    "Es
ist das Kleid."
    "Nein,
es ist mehr als das. Bring etwas davon in deinen Vortrag ein. Halt
dich nicht zurück, Chellie. Zeig, wie gut du bist."
    "Tue
ich das nicht immer?"
    Jordan
zuckte die Schultern. "Manchmal habe ich den Eindruck, dass du
mit dem Herzen und den Gedanken woanders bist."
    "Autsch",
sagte Chellie. "Dann gebe ich heute Abend alles. Muss ich wohl,
wenn ich die Essgeräusche übertönen will."
    Seltsamerweise
brauchte sie jedoch nicht mit dem Klirren von Gläsern und
Bestecken zu konkurrieren. Sobald sie "Out of My Dreams"
aus "Oklahoma" zu singen begann, wurde es still im Raum,
und am Ende bekam sie viel Applaus. Sie sah Angela Westlake an der
Tür stehen und lächelnd den Daumen heben.
    "Normalerweise
erfüllen wir erst am Ende Wünsche", sagte Jordan.
"Aber wir sind gebeten worden, ein ganz besonderes Lied schon
jetzt zu bringen. Wenn es Chellie recht ist – auf geht's!"
    Wird
er mir sagen, welches, oder muss ich raten? dachte sie resigniert,
während sie lächelnd nickte. Dann hörte sie die ersten
Akkorde, und ihr Herz klopfte wie verrückt. Oh nein. Nicht
ausgerechnet dieses Lied, bitte nicht. Aber die Einleitung endete,
und ihr blieb nichts anderes übrig, als "Someone to Watch
Over Me" zu singen.
    Nach
der Hälfte der ersten Strophe sah sie ihn. Er lehnte am
Türrahmen, fast nicht wiederzuerkennen in einem schwarzen
Dinnerjacket. Er blickte sie an, wie er es jenes andere Mal getan
hatte. Jenes erste Mal. Niemand sonst war da. Der Raum hätte
ebenso gut leer sein können. Sehnsüchtig sang Chellie nur
für Ash, mit ein bisschen heiserer Stimme, was den Worten einen
ergreifenden Schmerz verlieh. Und sie erwiderte Ashs Blick
unverwandt.
    Als
Chellie verstummte, herrschte einen Moment lang Stille, dann setzte
der Applaus ein. Während sie sich bedankte, sah sie, dass Ash
etwas zu Angela Westlake sagte, sie flüchtig auf die Wange
küsste und hinausging.
    Er
verlässt mich wieder, dachte Chellie verzweifelt. Und sie würde
ihn niemals finden, wenn er jetzt verschwand. Sie wusste es. "Tut
mir Leid", sagte sie zu Jordan. "Ich muss mit jemand
sprechen." Sie bahnte sich einen Weg zwischen den Tischen
hindurch und bedankte sich lächelnd, wenn ein Gast sie am Arm
zurückhielt und sie lobte. Während sie doch nur rennen
wollte. Ash nachjagen.
    Er
war schon fast oben an der Treppe, als Chellie ihn einholte. "Ash,
warte! Bitte sprich mit mir."
    Langsam
drehte er sich um. "Du trägst das Kleid."
    "Ja.
Irgendetwas hat mich veranlasst … Du hast nichts dagegen?"
    "Wie
könnte ich?" Er lächelte schwach. "Du siehst so
schön aus, dass du mir den Atem raubst."
    "Trotz
meiner lächerlichen Frisur?"
    "Vielleicht
deswegen." Ash berührte sanft die seidenweichen kurzen
Strähnen.
    "Aber
ich wollte nicht nach Komplimenten fischen. Ich möchte reden …"
Chellie blickte ihn forschend an. "Einige Dinge müssen
gesagt werden."
    "Dies
ist wahrscheinlich nicht der richtige Moment", erwiderte Ash
ruhig. "Dein Publikum wird dich vermissen, Sängerin. Du
hast die Leute völlig in der Hand."
    "Ich
habe nicht für sie gesungen, sondern nur für dich allein.
Du … hast das sicher gewusst. Also warum gehst du weg? Weil du
das gerade tun wolltest, stimmt's? Gehen und mich zurücklassen."
    "Ich
muss es tun."
    In
seiner Stimme schwang eine Verletzlichkeit mit, die Chellie begierig
aufgriff. "Aber warum?"
    "Du
wirst es als Sängerin weit bringen", erklärte Ash
freundlich. "Ich würde dir nur im Weg sein. Es ist besser,
wenn ich gehe."
    "Wenn
du so denkst, warum hast du dann das Geld zurückgegeben?"
fragte sie heftig.
    Er
wurde starr. "Wer hat es dir erzählt?"
    "Mein
Vater, wer sonst?"
    "Ich
habe geglaubt,
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