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Tango Vitale

Tango Vitale

Titel: Tango Vitale
Autoren: Eva Wlodarek
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dem Schicksal würdig sind: Dass Sie Vertrauen in Ihr Schicksal haben sollten oder dass Sie es mutig selbst in die Hand nehmen müssen. Das hatte ich eigentlich auch vor, eine Motivation zu guter Letzt, feierlich mit Pauken und Trompeten. Doch dann kamen mir Bedenken. Ihr Fazit nach der Lektüre dieses Buches kann nur ein ganz persönliches sein. Und was immer ich Ihnen zu sagen hätte, wäre verdeckt doch nur mein eigenes Bekenntnis. Also habe ich mich dafür entschieden, den Schluss lieber gleich offen persönlich zu gestalten. Wir alle müssen mit unserem Schicksal umgehen, und vielleicht interessiert es Sie, wie ich das unabhängig von den im Buch aufgeführten Fakten sehe. Und weil es leider nicht möglich ist, dass wir uns hier direkt austauschen, habe ich mir überlegt, welche Fragen Sie mir wohl stellen könnten.
     
    Wie sind Sie denn ausgerechnet auf das Thema Schicksal gekommen ? Keiner weiß wirklich, was das Schicksal ist – aber jeder von uns hat eines. Da ist es äußerst spannend, mehr darüber herauszufinden. Diese Herausforderung hat mich gereizt. Offenbar bin ich auf existenzielle Themen wie Einsamkeit, Glück oder Herzenswünsche abonniert. Allerdings ist das für mich als Psychologin kein philosophischer Selbstzweck, sondern hat ein praktisches Ziel. Ich wollte wissen: Welchen Einfluss können wir konkret auf unser Schicksal nehmen? Dazu habe ich tatsächlich eine Menge entdeckt.
     
    |210| Haben diese Erkenntnisse auch Auswirkungen auf Sie selbst? Generell habe ich wieder großen Respekt vor der Macht des Schicksals bekommen. Sie können gleich auf die Straße gehen und werden von einem Auto überfahren. Dabei hatten Sie im Leben noch so viel vor. Oder Sie schreiben einfach mal so für Ihre Freunde und Familie Ihre Lebenserfahrung auf. Zufällig gelangt Ihr Manuskript übers Internet an die Öffentlichkeit und wird ein Megabestseller. Zu glauben, wir hätten diese gewaltige Macht, die unser Leben von heute auf morgen komplett verwandeln kann, völlig in der Hand, ist naiv und ignorant. In diesem Punkt ist Demut angesagt.
    Gleichzeitig habe ich erkannt, dass wir durchaus selbstbewusst sein dürfen. Gerade die intensive Beschäftigung mit unseren Möglichkeiten hat mir deutlich gemacht: Wir haben wesentlich mehr Einfluss, als wir für gewöhnlich glauben. Den sollten wir unbedingt voll nutzen, gegen alle Risikoscheu und Bequemlichkeit.
    Vor allem aber liegt gänzlich in unserer Hand, wie wir dem Schicksal begegnen. Indem wir unsere Würde und unsere Werte bewahren, egal, was immer auch passiert, beißt sich auch das schlimmste Schicksal an uns die Zähne aus. Was im Äußeren geschieht, hat dann keinen Einfluss, so sehr es auch tobt. Dafür stehen Zeugen wie Mahatma Gandhi, Janusz Korczak oder die Geschwister Scholl. Es ist allein eine Frage unserer inneren Einstellung. Eine solche Haltung zu erlangen wäre ein großes Ziel. Allerdings erfordert das sehr viel Mut und Entschlossenheit.
     
    Und im Detail, was haben Sie da mitgenommen? Man sagt ja: Wer lehrt, lernt. Indem ich die Fakten gesichtet habe, ist mir manches wieder bewusst geworden, das ich seitdem auch konsequent umsetze. So schaue ich mir zum Beispiel auf Reisen im Hotel die Fluchtwege an, das habe ich früher total verdrängt. Oder ich fühle mich endlich auch sachlich darin bestätigt, dass es keineswegs den Erfolg schmälert, freundlich und fair zu sein. Daran kann man in unserer Konkurrenz-Welt |211| schon manchmal zweifeln. Beeindruckt haben mich außerdem vor allem die Eigenschaften für Glückspilze. Seit ich diese Eigenschaften kenne, bin ich bewusst offener für spontane Kontakte.
    Ach, es würde einfach zu weit führen, wollte ich hier alles aufzählen, was mir klar geworden ist. Tatsächlich habe ich aus der Beschäftigung mit jedem einzelnen Themenbereich persönlichen Gewinn gezogen und hoffe, dass es Ihnen ebenso geht.
     
    Sie sagen: Welche Macht wir hinter dem Schicksal sehen, ist eine Frage der Weltanschauung und damit Glaubenssache. Was glauben Sie denn selbst? Mir ist wichtig, beim Schreiben neutral zu bleiben. Sobald man seine Objektivität verliert, wird man missionarisch. Dieses Buch soll schließlich für jeden nützlich sein, nicht nur für diejenigen, die dasselbe glauben wie ich.
    Aber natürlich habe ich einen persönlichen Standpunkt, der sich aus meiner Lebenserfahrung ergibt und zu mir passt. Ich habe im Laufe der Jahre viele Wege intensiv ausprobiert. Einflussreich waren dabei Platons Philosophie, C.G.
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