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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume
Autoren: Shaw Patricia
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und wartete. Als sie schließlich erwachte, war es dunkel. Dieses Land duldete kein Zwielicht, Tag und Nacht brachen plötzlich herein. Sie betrachtete den Jasminstrauch, den sie im vergangenen Jahr aus Schösslingen gezogen hatte, die Harriet ihr gegeben hatte. Die Ranken erreichten mittlerweile die Veranda. »Ich schwöre, der Strauch wächst glatt einen Fuß pro Woche. Du solltest Draht anbringen, damit er hinauf- statt hineinwächst.« »Und mich mit seinem Duft erstickt? Nein, danke, der vor dem Schlafzimmer ist schlimm genug.« »Ich dachte, er gefällt dir.« »Eigentlich nicht. Darf ich dich etwas fragen, Sibell? Hör mir zu, wenn du Nein sagst, ist es auch in Ordnung.« Sie schaute ihn aufmerksam an, schob einige Strähnen aus der Stirn, wie sie es immer tat, wenn sie nervös wurde. »Was gibt es jetzt?« »Es geht um deinen Umzug nach Perth.« »Bitte…« »Nein, lass mich ausreden. Ich habe mich gefragt, ob ich mitkommen darf.« Überrascht setzte sie sich auf. »Um Himmels willen, Zack, darüber haben wir doch schon gesprochen. Ich hätte es gern, wenn du mitkämst und bis zum Ende der Regenzeit bei mir bliebest, aber nein, du wolltest ja nicht! Du warst so dickköpfig und stur. Aber wenn du deine Meinung geändert hast, müssen wir uns sofort um eine Fahrkarte kümmern.« »Ich habe meine Meinung nicht geändert.« Sie wirkte verwirrt. »Was dann?« »Ich möchte für immer mit dir gehen.« »Was? In Perth leben? Das kannst du nicht, du würdest nie die Station verlassen.« »Doch. Ohne dich will ich nicht dort leben.« Sie wirkte ganz aufgeregt. »Zack, das musst du nicht tun. Black Wattle ist dein Leben, du bist dort geboren. Das kann ich nicht von dir verlangen.« »Du verlangst es nicht, ich biete es an. Ich habe lange darüber nachgedacht. Casey kann mit einigen zusätzlichen Leuten die Verwaltung allein übernehmen. Er kennt die Station so gut wie ich. Und ich verschwinde ja nicht von der Bildfläche. Ich kann hin- und herreisen und alles im Auge behalten. Wie gefällt dir das? Ich könnte Anfang des Jahres mit dir fahren. Ein Haus suchen, warten, bis du dich eingelebt hast, und rechtzeitig wieder in Darwin sein, um Lucy und Maudie heimzubringen… Dann packe ich und komme nach Perth!« Sibell starrte ihn an. »Meinst du das ernst? Du würdest wirklich mit mir kommen?« »Wenn du willst. Es könnte Spaß machen, in Ruhestand zu gehen. Sicherer ist es allemal. Keine Speere, kein Vieh, das mich niedertrampelt. Nur diese neumodischen Straßenbahnen.« Sie küsste ihn. »Ich liebe dich, Zack Hamilton.« »Ja, aber versuch nicht noch einmal, mir davonzulaufen. Wie du siehst, hat es keinen Sinn. Und schau mal, da kommen Christy und Lucy.« Sibell sprang auf. »Ich kann es gar nicht abwarten, ihnen die guten Neuigkeiten mitzuteilen.« »Warte bis morgen. Sie haben wohl selbst gute Neuigkeiten.« Sie standen Arm in Arm auf der Veranda, als Lucy die Treppe heraufstürmte. Ihr Gesicht strahlte vor Glück. Sie bemerkte gar nicht, wie glücklich auch ihre zuvor noch zerstrittenen Eltern aussahen. »Gut«, sagte Zack zu seiner Frau, »es wird ohnehin bald Zeit, die Station zu verlassen. Black Wattle braucht keine zwei Bosse.« Lachend fügte er hinzu: »Oder drei, mit Lucy.«  
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