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Tagebücher: 1909-1923

Tagebücher: 1909-1923

Titel: Tagebücher: 1909-1923
Autoren: Franz Kafka
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Völker betrifft, tief und wahr. Blüher zieht aus ihr zwei Folgerungen eine ganze und eine halbe.

    Die ganze:
    23 VI (1922) Plana

      27 VII (1922) Die Angriffe. Gestern Abendspaziergang mit dem Hund. Tvrz Sedlec. Die Kirschallee beim Waldausgang, die fast die Heimlichkeit eines Zimmers erzeugt. Rückkehr von Mann und Frau vom Feld. Das Mädchen in der Stalltür des verfallenden Hofes, ist wie im Kampf mit ihren starken Brüsten, unschuldig- aufmerksamer Tierblick. Der Mann mit Brille, der den Karren mit der schweren Futterlast führt, ältlich, ein wenig verwachsen, trotzdem infolge der Anspannung sehr aufrecht, hohe Stiefel, die Frau mit Sichel, nebenan und hintenher.
    26 (August 1922) Zwei Monate nichts einge tragen. Mit Unterbrechungen gute Zeit, verdanke sie O. Seit paar Tagen wieder Zusammenbruch. An seinem ersten Tag eine Art Entdeckung im Wald gemacht

    14 XI 22 Abend immer 37‘6, 37‘7. Sitze beim Schreibtisch, bringe nichts zuwege, komme kaum auf die Gasse. Trotzdem Tartüfferie, über die Krankheit zu klagen.
    18 XII (1922) Die ganze Zeit über im Bett. Gestern Entweder-Oder

    12 VI 23 Die schrecklichen letzten Zeiten, unaufzählbar, fast ununterbrochen. Bergmann, Dobrichowitz, M., P., Spaziergänge, Nächte, Tage, für alles unfähig außer für Schmerzen.
      Und doch. Kein “und doch”, so ängstlich und gespannt Du mich ansiehst, Krizanowskaja auf der Ansichtskarte vor mir
    Immer ängstlicher im Niederschreiben. Es ist begreiflich. Jedes Wort, gewendet in der Hand der Geister – dieser Schwung der Hand ist ihre charakteristische Bewegung – wird zum Spieß, gekehrt gegen den Sprecher. Eine Bemerkung wie diese ganz besonders. Und so ins Unendliche. Der Trost wäre nur: es geschieht ob Du willst oder nicht. Und was Du willst, hilft nur unmerklich wenig. Mehr als Trost ist: Auch Du hast Waffen.
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