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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht
Autoren: Lisa J. Smith
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Dafür aber Matt. Elena fühlte einen scharfen Schmerz, als sie in seine lächelnden blauen Augen blickte. In der Pause nickte sie grüßend nach rechts und links, während sie zur Cafeteria ging. Caroline stand neben dem Eingang und lehnte in aufreizender Pose an der Wand. Die beiden Jungen, mit denen sie sprach, verstummten schlagartig und stiegen einander an, als Elena herankam. „Hallo“, sagte sie kurz zu ihnen und wandte sich an Caroline. „Kommst du mit rein?“ Carolines grüne Augen musterten Elena kurz. Sie warf ihr kastanienbraunes Haar zurück. „Was? An den königlichen Tisch?“ meinte sie spöttisch. Elena war verwirrt. Sie und Caroline waren seit dem Kindergarten befreundet und hatten ihren Konkurrenzkampf bisher eher humorvoll und locker gesehen. Doch in letzter Zeit hatte Caroline sich verändert. Sie begann immer mehr, die Rivalität zwischen ihnen ernst zu nehmen. Jetzt war Elena überrascht von der Bitterkeit in der Stimme des anderen Mädchens. „Nun, du tust gerade so, als wärst du eine aus der breiten Masse. Und das bist du wohl kaum, liebste Caroline“, versuchte sie zu scherzen. „Oh, damit hast du recht.“ Caroline sah Elena geradewegs ins Gesicht. Und Elena war geschockt von der offenen Feindschaft, die in ihren grünen Katzenaugen lag. Die beiden Jungs lächelten verlegen und machten sich aus dem Staub. Caroline schien es nicht zu bemerken. „Es hat sich vieles geändert, seit du den Sommer fort warst, Elena“, fuhr sie fort. „Und vielleicht sind ja deine Tage an der Spitze gezählt.“ Elena fühlte, wie sie rot wurde. Sie bemühte sich, ruhig zu antworten. „Kann sein. Aber ich würde mir noch kein Szepter kaufen, wenn ich du wäre, Caroline.“ Sie drehte sich um und ging in die Cafeteria. Es tat richtig gut, Meredith, Bonnie und bei ihnen Frances zu sehen. Elena fühlte, wie ihre Wangen sich abkühlten, während sie ihr Essen aussuchte und zu den anderen ging. Sie würde sich von Caroline nicht anmachen lassen. Sie würde einfach überhaupt nicht mehr an sie denken. „Ich hab's.“ Frances wedelte stolz mit einem Stück Papier, als Elena sich setzte. „Und ich hab auch ein paar gute Neuigkeiten auf Lager“, mischte Bonnie sich ein. „Also, Elena. Hör genau zu. Er ist in meinem Biounterricht, und ich sitze direkt schräg hinter ihm. Sein Name ist Stefan.
    Stefan Salvatore. Er kommt aus Italien und wohnt bei der alten Mrs. Flowers am Stadtrand.“ Sie seufzte. „Er ist so richtig schön altmodisch. Caroline hat ihre Bücher fallen lassen, und er hat sie ihr aufgehoben.“ Elena verzog das Gesicht. „Wie tollpatschig von Caroline. Was ist noch passiert?“ „Das war alles. Er hat sich nicht richtig mit ihr unterhalten. Oh, er ist ja so geheimnisvoll. Mrs. Endicott, unsere Biologielehrerin, hat versucht, ihn dazu zu bringen, die Sonnenbrille abzunehmen, aber er wollte nicht. Er hat irgendein gesundheitliches Problem. “ „Was ist es?“ „Keine Ahnung. Vielleicht ist es was Ernstes, und seine Tage sind gezählt. Wäre das nicht romantisch?“ „Ja, sehr“, erwiderte Meredith trocken. Elena musterte den Stundenplan und biß sich auf die Lippen. „Er ist zusammen mit mir in der siebten Stunde. Die Geschichte Europas. Hat jemand von euch das auch belegt?“ „Ich“, sagte Bonnie. „Und ich glaube, Caroline. Vielleicht auch Matt. Er machte so eine Bemerkung, daß er ausgerechnet das Glück gehabt hätte, wieder Mr. Tanner zu erwischen.“ Toll, dachte Elena und stach mit ihrer Gabel auf die Kartoffeln auf ihrem Teller ein. Es sah ganz so aus, als würde die siebte Stunde außerordentlich interessant werden.
    Stefan war froh, daß der Schultag fast vorüber war. Er wollte raus aus den überfüllten Räumen und Fluren, und wenn es nur für ein paar Minuten war. So viele Menschen. Ihre Gedanken und Gefühle stürmten auf ihn ein. Aus ihrem Unterbewußtsein empfing er so viele flüsternde Stimmen, daß ihm ganz schwindlig wurde. Es war Jahre her, seit er sich zum letzten Mal in einer solchen Menschenmasse befunden hatte.
    Und eine Person unter ihnen hob sich besonders hervor. Sie war unter denen gewesen, die ihn auf dem Hauptflur der Schule beobachtet hatten. Er wußte nicht, wie sie aussah, aber ihre persönliche Aura war sehr stark. Er fühlte, daß er sie auf Anhieb wiedererkennen würde. Jedenfalls hatte er den ersten Tag seiner Maskerade soweit überstanden. Er hatte seine besonderen Gaben nur zweimal benutzt und auch dann nur in Maßen. Jetzt war er müde, und
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