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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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immer noch vollen, harten Penis. Als Blitze sie zu durchzucken begannen, sang sie im stillen vor sich hin, was sie nicht aussprechen durfte. Cassidy, mein Leben . . . mein Leben . . . mein Leben.

Kapitel 32
    Als Claire aufwachte, war sie allein. Hastig zog sie die Kleider an, in denen sie tags zuvor aus New York gekommen war, und lief nach unten. Eine Polizistin und ihr männlicher Partner warteten im Foyer. Als sie die beiden sah, blieb sie stehen und kämmte sich nervös mit den Fingern das zerzauste Haar zurück. »Hallo.«
    »Mr. Cassidy mußte dringend weg«, sagte die Polizistin. »Wir sollen Sie begleiten.«
    »Ach.« Die Antwort versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Warum hatte Cassidy sie nicht aufgeweckt, bevor er gegangen war, damit sie wenistens ein letztes Mal vertraulich miteinander reden konnten.
    »Sobald Sie fertig sind, Miss Laurent«, bemerkte die Polizistin taktvoll.
    Claire schloß Tante Laurels Haus ab und schloß die Erinnerung an die Nacht mit Cassidy zusammen mit dem Schatz anderer Erinnerungen darin ein. Bei dem Gedanken, wahrscheinlich zum letzten Mal über die Veranda zu gehen, brach ihr das Herz, aber sie empfand keine Reue. Dies war nur das erste von vielen Opfern, die ihr abverlangt wurden.
    »Ich möchte gern duschen und mich umziehen. Ich war nicht zu Hause, seit ich gestern aus New York zurückgekommen bin.« Die Beamten waren einverstanden, einen Abstecher zu French Silk zu machen. Als sie dort anhielten, sah Claire erschrocken, daß vor dem Gebäude Streifenpolizisten postiert waren. »Was tun sie hier?« Sofort sorgte sie sich um ihre Mutter, obwohl Mary Catherine bei Harry und in Sicherheit war.
    »Sie sollen Ariel Wilde davon abhalten, weiteren Schaden anzurichten.«
    »Ach so. Danke.«
    Die Beamten fuhren mit ihr im Aufzug in den zweiten Stock und warteten, während sie badete und sich umzog. Irgendwie fand sie es komisch, ausgerechnet jetzt eitel zu werden, aber sie wollte so gut wie möglich aussehen und gab sich deshalb besonders viel Mühe beim Schminken und Frisieren. Sie entschied sich für ein schlichtes, elegantes, zweiteiliges schwarzes Kostüm mit engem, kurzem Rock. Der Blazer hatte einen weißen Schalkragen. An den Aufschlag steckte sie eine Markasitbrosche, ein Geschenk von Tante Laurel. Das Silberarmband an ihrem Handgelenk hatte Yasmine gehört. In ihrer Tasche trug sie eines von Mary Catherines handbestickten Taschentüchern.
    Es gab ihr Kraft, Andenken an die Menschen bei sich zu tragen, die sie geliebt hatten. Sie trat aus ihrem Schlafzimmer und verkündete tapfer: »Ich bin soweit.«
    Ihre Tapferkeit schwand, als sie zum letzten Mal durch die Fensterfront auf den Fluß sah. Alles in ihrer Wohnung zeugte von den Stunden harter Arbeit, in denen sie ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut hatte. Für ein Mädchen, das eine psychisch kranke Mutter, keinen Vater und nicht mehr als eine Singer-Nähmaschine und viel Fantasie gehabt hatte, hatte sie es weit gebracht.
    Als sie zum letzten Mal das Lager durchquerte, traten ihr Tränen in die Augen. Was sollte ohne sie und Yasmine aus French Silk werden? Die ausstehenden Bestellungen würden verschickt werden. Waren würden angenommen und Rechnungen bezahlt werden. Aber es würde keine neuen Aufträge und keinen weiteren Katalog geben. French Silk würde aufhören zu existieren.
    Was für eine Ironie – Jackson Wilde hatte sein Ziel erreicht.
    Das Gebäude der Staatsanwaltschaft wurde immer noch von Wildes Jüngern belagert. »Onward, Christian Soldiers«, sangen die Demonstranten, die auf ihren Plakaten Claire Laurent ins Fegefeuer und in die ewige Verdammnis wünschten. Bewaffnete Beamte eskortierten sie ins Haus.
    »Ich dachte, sie würden mich direkt ins Sheriffsbüro bringen«, bemerkte sie, als man sie in den Lift drängte. »Werde ich nicht dort offiziell verhaftet?«
    »Mr. Cassidy hat uns angewiesen, Sie zum D. A. zu bringen«, beschied ihr der männliche Polizist.
    »Wissen Sie warum?«
    »Nein, Ma’am.«
    Man brachte sie direkt in Tony Crowders Büro. Die Räume davor schienen das Chaos gestern unbeschadet überstanden zu haben. Sekretärinnen saßen an ihren Schreibtischen und gingen ihrer Arbeit nach. Crowders Chefsekretärin stand auf, als sie näher kamen. Sie hielt Claire die Tür auf und schloß sie gleich hinter ihr, so daß sie allein mit dem District Attorney im Zimmer war.
    Er saß mit todernster Miene hinter seinem Schreibtisch. Ärger leuchtete aus seinen Augen. Mürrisch sagte er: »Guten
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