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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II
Autoren: Yara Nacht
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Beerdigung zu planen. Als er damit fertig war, begab er sich auf den Friedhof, um der Polizei Rede und Antwort zu stehen. Rund um die Gruft war seit dem Fund alles abgesperrt. Die Spurensicherung war nach wie vor im Einsatz.
    Valentin stieg in die Krypta hinunter. Auf der vorletzten Stufe blieb er stehen und beobachtete die Männer in ihren weißen Plastikoveralls. Sie trugen Überschuhe und transparente Handschuhe, um kein Fremdmaterial zu hinterlassen, und suchten auf dem Steinboden nach Spuren. Daneben standen sämtliche Gerätschaften zur Spurensicherung, unter anderem ein Einsatzkoffer, der von einer Pinzette bis zu einer Spezialzange mit gezahnten Backen alles enthielt. Es war eine mühselige Arbeit, auf die sich die Beamten eingelassen hatten.
    Misstrauisch blickte Valentin auf den Boden und bedachte die mit weißer Kreide gezeichneten Umrisse.
    „Ah, Herr Burger, gut, dass Sie kommen ... Bleiben Sie bitte auf der Treppe stehen – Sie behindern sonst unsere Arbeit, ja? ... Ich kann Sie übrigens beruhigen – es dauert nicht mehr lange. Die Spurensicherung ist fast abgeschlossen, und die Leichen wurden am Tag ihres Fundes ins gerichtsmedizinische Institut transportiert. Nun warten wir nur noch auf den Obduktionsbericht“, meinte der Kripobeamte. „Ihre Angestellte, Frau Angela Thorsten, hat uns ja schon alles gesagt, was wichtig war, da Sie zu dem Zeitpunkt nicht anwesend waren. Aber das ist kein Problem. Wir haben unsere Arbeit einfach aufgenommen. Sie müssen nur noch die Angaben, die Frau Thorsten gemacht hat, bestätigen.“
    Valentin bejahte. „Natürlich. Gibt es denn hier sonst schon etwas Neues?“, fragte er zurückhaltend nach.
    Der breitschultrige Mann schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Dafür ist es zu früh. Wir haben jedoch Fingerabdrücke und eingetrocknete Restspuren von Blut gefunden. Zudem lagen die Leichen auf einem Kissen, welches wir ins Labor geschickt haben. Vielleicht haben wir Glück und es finden sich irgendwelche Körperflüssigkeiten darauf. Alles Weitere wird sich zeigen ... Obwohl ... es gibt ein paar Aussagen von den Einheimischen. Normalerweise darf ich darüber nicht reden, aber bei Ihnen mache ich eine Ausnahme.“
    Valentin wurde wachsam und sah den Beamten stumm an.
    „Dieser Graf, der oben in der Mühle lebt … Aber das ist bisher nur ein Gerücht, er kann auch nur ein wichtiger Zeuge sein. Dennoch – irgendjemand will ihn in der Tatnacht auf dem Friedhof gesehen haben. Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, dass er sich gegen vier Männer hätte behaupten können ... aber wie gesagt, wir müssen mit diesem Mann noch reden, um uns ein konkretes Bild zu machen. Bisher haben wir ihn in der Mühle nicht angetroffen. Außerdem – und verstehen Sie mich jetzt nicht falsch – gebe ich nichts auf Gerüchte. Es sind ausschließlich Fakten, die zählen. Ich komme aus Wien, habe schon schlimme Mordfälle gelöst. So hinterwäldlerisch wie hier auf dem Land geht es bei uns zum Glück nicht zu.“
    Valentin nickte geistesabwesend. Es war ein Schock, zu erfahren, wen man im engeren Visier hatte. „Brauchen Sie mich heute noch? Ich bekomme nämlich bald Besuch.“
    Der Einsatzleiter schüttelte abermals den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste.“ Er überlegte kurz. „Hat man von Ihnen schon einen Fingerabdruck gemacht beziehungsweise eine Speichelprobe genommen?“
    „Nein, wieso?“
    „Keine Bange, Herr Pfarrer. Das ist reine Routine. Wenn wir Ihre DNA haben, können wir Sie bei mehreren gefundenen Spuren schon mal ausschließen, was den Kollegen die Arbeit erleichtert.“ Er zögerte noch einen Moment, ehe er weitersprach. „Sie können ruhig gehen. Wir haben hier ebenfalls nicht mehr viel zu tun. Trotzdem würde ich Sie bitten, die Absperrung zu umgehen ... Schönen Tag noch.“ Er drehte sich weg und eilte zu einem Kollegen, der auf dem Boden in der Hocke mit einer Speziallampe seine Arbeit verrichtete.
    Valentin bewegte sich die Stufen hoch. In seinem Inneren tobte es gewaltig. Immer häufiger stellte er sich die Frage, wer Bastian wirklich war. Schließlich hatte er sich von seinem Charme blenden und um den Finger wickeln lassen. Er war wütend auf ihn, vermisste ihn jedoch gleichzeitig. Es war Bastians Stimme, der atemberaubende Blick und die Berührungen auf seiner Haut, die sein Herz dahinschmelzen ließen. Doch dann war da das Bild von dem fremden Mann auf dessen Schoß, das immer wieder vor seinem geistigen Auge auftauchte.
    Ein Prostituierter! Ein
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