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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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männlichen Cousin oder Onkel der mütterlichen Linie) getötet worden war, heiratete die Witwe oft ihren Schwager. Das war notwendig, weil die Familie beschützt und versorgt werden mußte. Adam zog es vor, Spring Lily nicht zu heiraten, aber nicht wegen kultureller Tabus. Und wie Spring Lily erwähnt, hat er bereits die Verantwortung für ihre Familie und deren Versorgung übernommen.
    8 ) Als junger Mann war Thomas Meagher aktiv an den irischen politischen Bewegungen beteiligt, die die Separation von England anstrebten. Während der Revolutionen von 1848, die Europa überschwemmten, bekam es England zunehmend mit den irischen Splitterparteien zu tun, welche die Unabhängigkeit Irlands erreichen wollten. Im Juli 1848 verabschiedete das Parlament den Suspension of the Habeas Corpus Act, der der irischen Verwaltung weitgehende Rechte einräumte, jeden festzunehmen und zu inhaftieren, der verdächtig war, sich gegen die Königin und die Regierung zu verschwören.
    Am 28. Juli 1848 wurde Meagher zusammen mit mehreren anderen Männern in Haft genommen.
    Eine übliche Praxis zu jener Zeit war es, die Geschworenen zu bestechen. Als Meagher vor Gericht kam, plädierte er auf nicht schuldig und bemerkte dann, daß es für eine katholische Grafschaft in einem katholischen Land merkwürdig sei, daß bei insgesamt 300 Geschworenen nur 18 Katholiken auf der Geschworenenliste erschienen.
    Am 23. Oktober 1848 wurde er schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt; er sollte gehenkt, geköpft oder gevierteilt werden. Da er der Sohn eines reichen irischen Kaufmanns war, legte er gegen seine Verurteilung sofort Berufung ein. Die beiden Berufungen wurden abgelehnt, aber die Todesstrafe wurde umgewandelt in eine lebenslange Verbannung nach Van Dieman’s Land (Tasmanien). Drei Jahre später, nachdem ihm im Jahre 1852 durch Bezahlung von 600 Pfund Sterling (eine ganz beträchtliche Summe) die Flucht gelungen war, kam Meagher in New York an und wurde dort von den großen irisch-amerikanischen Aktivisten-Organisationen wie ein Held empfangen.
    9 ) General Thomas Meagher war informiert worden, daß General Sherman 2500 Gewehre von St. Louis aus den Missouri hinaufbringen lassen würde. Er scharte ein halbes Dutzend seiner Offiziere um sich und unternahm in brütender Hitze die lange Reise von Virginia-City nach Fort Benton. Er erreichte Fort Benton am 1. Juli mit seinen Männern.
    Es war eine unerfreuliche Reise gewesen. Denn die vergangenen sechs Tage in extremer Hitze hatte das Reisen sehr erschwert. Noch bevor die Gruppe an ihrem Zielort eintraf, wurde Meagher krank. Als er matt und müde auf der Hauptstraße neben dem Flußufer dahinritt, hörte er einen der umstehenden Leute sagen: »Da, das ist er.«
    Normalerweise hätte er diese offenbar harmlose Bemerkung gar nicht wahrgenommen, aber die Anstrengung der vergangenen Tage hatte Meagher empfindlich und nervös gemacht. Da er eine Anzahl verschworener Feinde im Territorium hatte, faßte er die Worte als Drohung auf.
    Die Reiter hielten vor Bakers Warenhaus und stiegen von den Pferden. General Meagher zog sich sofort ins Hinterzimmer zurück. Dort bot der sympathische Ladenbesitzer ihm die einzige therapeutische Hilfe an, die er besaß – Schwarzbeer-Wein.
    Johnny Doran, der Kapitän des Dampfschiffes G.A. Thomson, ebenfalls ein irischer Landsmann, lud Meagher ein, über Nacht in einer der Schiffskabinen zu bleiben. An jenem Abend erzählte Meagher seinem Gastgeber, daß sein Leben in der Stadt bedroht sei, und bat ihn um ein Gewehr. Meagher war sehr nervös und bat Doran, bei ihm zu bleiben. Aber Doran behauptete, daß es keinen Grund gebe, sich zu fürchten. Später in der Nacht hörte der Wachmann, der über das Deck der »Thompson« ging, ein Geräusch am Heck des Schiffes. Er blickte dorthin und sah eine weiße Gestalt. Er dachte nicht länger darüber nach, weil er glaubte, es sei einer der Schiffsoffiziere, der sich zurückziehen wollte. Aber als er auf seinem Wachgang wieder umkehrte, hörte er ein lautes Platschen, das sich so anhörte, als wäre ein Mann über Bord gegangen.
    Die Nacht war finster, und in dieser Zeit war der Wasserstand des Missouri hoch und die Strömung reißend. Meaghers Leiche wurde niemals gefunden.
    10 ) Eine bedeutende Gestalt in der Geschichte der Schokoladenherstellung scheint Brillat-Savarin zu sein. Sein Buch »The Physiology of Taste« ist eine wundervolle Kurzbiographie und Abhandlung und umfaßt 30 Jahre Untersuchungen, Einsichten und guten
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