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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller
Autoren: Carol O Connell
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ein Fremdwort war, oder sie war ein bisschen dämlich.
    »Sie sind doch bei der Polizei, nicht?«, sagte April Waylon hoffnungsvoll. »Und Sie fahren nach Westen, das sehe ich an Ihrer Liste, die fängt in Chicago an. Dann könnte ich doch auch hinter Ihnen herfahren.«
    »Das geht nicht.«
    »Tall Paul ist außer Betrieb«, sagte die grauhaarige Kellnerin, die noch immer mit der Liste der Sehenswürdigkeiten beschäftigt war.
    »Wie war das?«, fragte Mallory.
    »Der Mann mit dem großen Hotdog in der Hand«, erläuterte die Kellnerin nachsichtig, als hätte sie eine geistig Minderbemittelte vor sich. »Auf Ihrer Liste ist er an der falschen Stelle. Er steht zwischen Funks Grove und der Queen.«
    So leicht gab Mallory nicht klein bei. »Tall Paul soll doch im Norden sein, in Cicero.«
    »Jetzt nicht mehr. Ich hab mir über diese Straße schon Löcher in den Bauch fragen lassen, ehe Sie autofahren konnten, Miss, und wenn ein Mensch weiß, wo das dumme Ding hingekommen ist, bin ich das. Vor ein paar Jahren hat eine Firma in Cicero Tall Paul gekauft und auf die Arch Street in Atlanta
bringen lassen, das ist die nächste Stadt. Sie fahren links vom Parkplatz in Richtung Eisenbahngleise, kreuzen sie aber nicht, dort ist ein Schild nach …«
    Mallory hörte schon nicht mehr hin. Sie stand auf und legte einen Fünfzig-Dollar-Schein neben das Tablett - ein Vielfaches von dem, was das Essen gekostet hatte -, um sich auf die Suche nach einer Fiberglasfigur zu machen. Essen und Kaffee blieben unberührt zurück.
     
    Die Arch Street war schnell gefunden, Atlanta war nicht groß. Das Scheinwerferpaar beleuchtete die Figur eines Mannes aus Fiberglas. Er hatte tatsächlich einen großen Hotdog in der Hand, und er war tatsächlich groß. » Groß wie ein Haus«, hieß es in dem Brief. » Groß wie ein Baum. Paul der Große.« Die Figur war also nicht abgeschafft, sondern nur abgewandert.
    Der Verfasser der Briefe schien eine Schwäche für Überdimensioniertes zu haben. Das konnte Mallory ja noch verstehen, aber was er an dieser Straße fand, war ihr ein Rätsel. Bisher war ihr zu Illinois nur das Adjektiv flach eingefallen - flach mit einigen wenigen Höckern. Im Licht der Taschenlampe nahm sie sich noch einmal die Briefe vor. Was hatte sie übersehen? Sie sah zu der Figur hoch.
    Das also war Peyton Hales Vorstellung von etwas Spektakulärem?
    In ihrem Rückspiegel tauchten Scheinwerfer auf, ein Wagen setzte sich hinter das Cabrio, das reflektierte Licht blendete sie. Eine Autotür öffnete und schloss sich. Als die Touristin aus dem Dixie Truckers Home an die Scheibe klopfte, sah sie in die Mündung von Mallorys Revolver. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, brachte aber nur ein klägliches Quieken zustande und fuchtelte hilflos mit den Armen.
    Mallory besah sich das einen Augenblick gelassen, dann
stieg sie aus und herrschte die Frau an: »Nehmen Sie sich zusammen! Sofort.« April Waylon gehorchte, so gut es ging. »Was machen Sie hier?«, fragte Mallory. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen die Interstate nehmen.«
    »Ein Auto ist hinter mir her. Als ich mich Atlanta näherte, ist es zurückgeblieben. Die Scheinwerfer waren plötzlich nicht mehr da, aber nicht so, als wenn ein Wagen scharf abbiegt, sie wurden einfach ausgeschaltet. Und mein Handy funktioniert immer noch nicht. Ich hab’s mit dem Autoladegerät versucht, aber … das darf ja nicht wahr sein!«
    Mallory hatte der Frau das Mobiltelefon aus der Hand genommen und das Batteriefach aufgemacht. Sie hatte mit Korrosion oder einer fehlerhaften Lötstelle gerechnet. Jetzt hielt sie April das leere Batteriefach unter die Nase. »Wissen Sie jetzt, warum Ihr Handy nicht funktioniert?«
    »Aber das ist unmöglich. Ich habe telefoniert, als es draußen noch hell war, ich hatte einen Tisch zum Essen reserviert. In einem hübschen kleinen Restaurant. Sie müssen dran vorbeigekommen sein, es ist direkt vor …«
    »Während Sie beim Essen waren, hat Ihnen jemand das Handy aus der Handtasche genommen und die Batterie geklaut.« Bei so viel Leichtsinn war das kein Kunststück, aber ein gewöhnlicher Dieb hätte es nicht riskiert, ihr das nutzlos gewordene Gerät wieder in die Tasche zu stecken.
    »Vielleicht war er das. Der Mann, der mich verfolgt. Der immer noch da draußen ist. Sie müssen mir glauben. Ich bin nicht hysterisch, ich hab mir das nicht ausgedacht.«
    Mallory glaubte ihr. Ein Mobiltelefon, mit dem man nicht telefonieren konnte, und das beschädigte Ventil an
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