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Sturm ueber Hatton Manor

Sturm ueber Hatton Manor

Titel: Sturm ueber Hatton Manor
Autoren: Penny Jordan
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und ihr angeboten, den Rest der Sommerferien als Gast in seinem Haus zu verbringen. Sie war vor Freude ganz außer sich gewesen und hatte ihr Glück kaum fassen können, als sie es erfuhr. Wenn sie damals nur gewusst hätte, wie ihr Aufenthalt enden würde …
    Unwillkürlich kehrte Faith zum Fenster zurück und verdrängte die Erinnerungen. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Garten, der von Gertrude Jekyll entworfen worden war und zu dieser Jahreszeit am schönsten war. Sie erinnerte sich nur zu gut an die sonnigen Stunden, in denen sie mit Philip links und rechts von dem Weg, der zu dem hübschen Sommerhäuschen führte, Unkraut gejätet hatte.
    Faith erstarrte, als ein großer Wagen vor dem Haus hielt und Nash ausstieg. Wo war er gewesen? Hätte sie gewusst, dass er weggefahren war, dann wäre sie nach unten gegangen, um etwas zu essen. Sie wollte nicht mit ihm zusammen essen.
    Robert hatte ihr vor ihrer Ankunft erzählt, dass sie im Haus untergebracht werden sollte, sich aber selbst um die Verpflegung kümmern müsste.
    “Die Küche ist bestens ausgestattet, und du darfst sie auch benutzen, aber du bekommst von uns einen Zuschuss, wenn du auswärts essen willst – und ich hoffe, du willst es”, hatte er lächelnd hinzugefügt. “Vor allem, wenn
ich
zu den Besprechungen über den Baufortschritt komme.”
    Sie hatte ebenfalls gelächelt, doch sein Interesse an ihr war etwas, womit sie bei ihrer Bewerbung nicht gerechnet hatte. Es machte alles komplizierter. Ihrer Meinung nach war es ihr gutes Recht gewesen, ihren zukünftigen Arbeitgeber nicht über die Ereignisse, die zu Philips Tod geführt hatten, in Kenntnis zu setzen. Allerdings wäre es ihr nie in den Sinn gekommen, sie jemandem zu verschweigen, zu dem sie eine engere persönliche Beziehung hatte.
    Einen Menschen zu lieben bedeutete für sie, ihm gegenüber auch ehrlich zu sein und ihm zu vertrauen. Und hätte sie Robert unter anderen Umständen kennengelernt, wäre irgendwann auch der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihm von ihrer Vergangenheit hätte erzählen wollen. Sie mochte Robert. Und eines Tages wollte sie auch heiraten und Kinder bekommen. Aber …
    Faith runzelte die Stirn.
Warum
hatte Nash wieder in ihrem Leben auftauchen müssen? Sie fröstelte, als sie sich an seinen Blick erinnerte, als er ihr eröffnet hatte, dass er den Tod seines Patenonkels rächen wollte.
    Unwillkürlich blickte sie nach unten und beobachtete, wie er aufs Haus zukam. Plötzlich, als würde irgendeine geheimnisvolle Macht sie miteinander verbinden, blieb er stehen und sah zu ihr auf. Schnell wich sie einen Schritt zurück, doch sie wusste, dass er sie bemerkt hatte.
    In dem Sommer, den sie hier verbracht hatte, hatte sie viel Zeit darauf verwendet, zu warten … Sie hatte nach Nash Ausschau gehalten. Von hier aus konnte man die Auffahrt sehr gut überblicken. Damals hatte er einen kleinen roten Sportwagen gefahren.
    Offiziell hatte er den Sommer bei seinem Patenonkel verbracht, um ihm zu helfen. Gleichzeitig hatte er schon damals am Aufbau der Firma gearbeitet, auf der sein jetziges Imperium gründete.
    Immer wenn er sie dabei sah, wie sie ihn beobachtete, kam er unter ihr Fenster und erklärte lächelnd, er würde eines Tages die Wand hochklettern, wenn sie nicht aufpasste. Und sie betete insgeheim, er möge es tun, denn sie war so in ihn verliebt, dass sich ihre Gedanken und Gefühle ausschließlich um ihn drehten. Er war ihr Traummann, ihr Held, und während sie sich allmählich zur Frau entwickelte, wurde auch ihre Sehnsucht immer stärker. Zuerst wagte sie kaum, seinen Mund zu betrachten, aus Angst, sich zu verraten. Später hatte sie ihn unverhohlen betrachtet und das, was sie niemals aussprechen durfte, nur gedacht.
    Küss mich
.
    Und heute, zehn Jahre zu spät,
hatte
Nash sie geküsst, allerdings nicht so, wie sie es sich erträumt hatte, liebevoll und zärtlich, mit einem bewundernden Ausdruck in den Augen. Oh nein. Sein Kuss war hart und wütend gewesen, richtig feindselig.
    Und warum hatte sie ihn dann mit einer Leidenschaft erwidert, wie sie sie noch bei keinem der Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war, empfunden hatte?
    Faith wurde nervös. Sie hatte so stark darauf reagiert, weil ihr die Erinnerung einen Streich gespielt hatte, das war alles. Sie hatte gedacht … vergessen … Sie hatte den Nash zu küssen geglaubt, für den sie ihn einst gehalten hatte. Und was die anderen Männer betraf – es war mit keinem von ihnen etwas
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