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Strandhaus 0.5: Der Strand der Traeume

Strandhaus 0.5: Der Strand der Traeume

Titel: Strandhaus 0.5: Der Strand der Traeume
Autoren: Christie Ridgway
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dass er sie dazu gebracht hat, die Schauspielerei aufzugeben. Niemand außer ihm durfte die männliche Hauptrolle in ihrem Leben spielen.“
    „Rankt sich da nicht auch eine Geschichte um ein verloren gegangenes Schmuckstück?“, fragte Caleb nachdenklich. „Edith soll es von ihrem letzten männlichen Co-Star geschenkt bekommen haben.“
    Im Schatten einer Palme blieben sie stehen, die Wedel raschelten leise in der Brise. „Ja, das Gerücht kursierte damals in Hollywood“, bestätigte Meg. „Aber in unserer Familie wurde das nie für bare Münze genommen. Angeblich soll es ein kostbares schweres Collier gewesen sein. Man nannte es sogar den ‚Kragen‘, in Anlehnung an den letzten Film, der hier gedreht wurde – Der Ägypter .“
    „Da ist doch sogar Cleopatras Barke und der volle Pomp zu sehen, oder nicht?“
    Meg blickte ihn verwundert an. „Hast du den Film etwa gesehen?“ Sie lächelte, als er nickte. „Als Kinder haben wir uns immer gewünscht, wir könnten die Barke behalten, das dumme Collier interessierte uns nicht.“
    „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss, hier aufzuwachsen.“ „Als wäre man auf der eigenen Privatinsel gestrandet.“
    „Manchmal fühlte es sich tatsächlich so an“, gab sie zu. „Vor allem, wenn die Saison zu Ende war und meine Eltern, meine Schwester und ich als Einzige in der Bucht zurückblieben.“ Das waren dann die Tage gewesen, an denen ihre Mutter ihr von den Meerleuten erzählt hatte, und an jenen Tagen hatte sie den wunderbaren Zauber gespürt.
    Nach dem Lunch, den Caleb mitgebracht hatte – er gab zu, dass er sich mit Proviant aus dem Delikatessenladen eingedeckt hatte, bevor er hier herausgekommen war – setzten sie ihren Spaziergang über den Strand fort, beginnend an den Tümpeln, die die Flut am nördlichsten Ende zurückgelassen hatte, bis hin zum südlichsten Punkt der Bucht, direkt bis vor Strandhaus Nr. 9.

    Hier blieben sie stehen und sahen zu dem Haus auf. „Die Nummern beziehen sich nicht auf die geografische Lage, sondern auf die Reihenfolge, in der sie damals gebaut wurden. Meine Mutter behauptet noch immer, dass Nr. 9 einen besonderen Zauber für Liebespaare bereithält, genau wie in dem Song ‚Love Potion No. 9‘.“ Meg warf einen Seitenblick auf Caleb. „Schrecklich sentimental, was?“
    Er öffnete den Mund, schien etwas sagen zu wollen, zuckte dann aber nur mit den Schultern und bückte sich, um eine Muschel aufzuheben. Mit dem Daumen fuhr er über die weiße Schale mit dem grauen äußeren Rand. „Du musst doch bestimmt Tausende davon gesammelt haben, oder?“
    „Millionen.“ Sie lächelte. „Meine Schwester Skye und ich waren immer so stolz auf unsere Schätze, die wir am Strand gefunden hatten, wie andere Kinder auf ihre Sammelkarten.“
    Er sah auf. „Ich erinnere mich an eine, die ein ganz besonderer Schatz war … ein Stück von einer Abalone-Schnecke, glaube ich. Du hattest es auf ein Lederband gezogen. Für Peter. Er hat es immer um den Hals getragen, wo immer er auch hinging.“
    „Ja.“ Ihre Hand suchte Bitzer, sie vergrub die Finger in seinem dichten Fell. Jenes Muschelstückchen hatte sie jahrelang aufbewahrt, es war ihr wertvollster Besitz gewesen, hatte das Fragment doch die Form eines Herzens gehabt. Vor zehn Jahren hatte sie es Peter geschenkt, mit den Worten, dass es genau das sei: ihr Herz. „Er hat es immer getragen, außer, wenn er im Meer schwimmen ging.“
    Caleb streichelte jetzt auch den Hund, tätschelte seine Flanke. „Dann musst du es noch haben, oder?“
    „Nein. Wir haben nie erfahren, was damit passiert ist. Vielleicht hat er es … an jenem Tag getragen, als er mit dem Kajak hinausgefahren ist. Es wurde auf jeden Fall nie wieder gefunden.“ Selbst dann nicht, als Peters Leiche und das Kajak einen Tag später fünf Meilen weiter südlich von Crescent Cove an einem anderen Strand angespült wurde.
    Eine Weile schwiegen sie beide, die Stille untermalt vom Rauschen der Wellen. „Es tut mir leid, dass ich es erwähnt habe“, sagte Caleb dann leise. „Es hat dich traurig gemacht.“ Er trat um den Hund herum und zog sie in seine Arme.
    Auch wenn sie wusste, dass sie es nicht tun sollte … Meg ließ die Umarmung zu. „Ist schon in Ordnung. Hier in der Bucht leben auch traurige Erinnerungen. Aber es gibt viel mehr schöne.“
    „Teile ein paar davon mit mir“, bat er und nahm ihre Hand.
    Sie setzten ihren Spaziergang fort, und bevor es Meg voll bewusst wurde, tat sie genau
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