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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner
Autoren: Linda Chapman
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paar kleinen Steinchen und warf sie an ihr Fenster. Zoe schien noch nicht geschlafen zu haben, denn ihr Kopf tauchte sofort hinter der Scheibe auf. Sieöffnete das Fenster.
    „Laura, was machst du denn hier?“, fragte sie flüsternd.
    „Komm herunter, dann erkläre ich es dir“, antwortete Laura ebenso leise. „Und zieh dich warm an, wir haben einen langen Flug vor uns.“

    Zoe schloss rasch das Fenster und erschien wenig später in der Tür.
    „Wie hast du das mit dem langen Flug gemeint?“, wollte sie sofort wissen.
    Laura schlug den Weg Richtung Stall ein. „Wir haben einen langen Flug vor uns, weil wir zur Ebene des Lichts fliegen“, erklärte sie. „Sie erscheint nur einmal im Jahr und nur bei Vollmond.“
    „Und was machen wir da?“, fragte Zoe mit großen Augen.
    „Dort versammeln sich alle Einhörner, die nach Arkadia zurückkehren wollen. Die Ältesten entscheiden dort, wem diese Ehre zuteilwird.“
    „Aber das ist ja genau das, was Silberregen und ich wollen!“, rief Zoe. „Warum hast du uns das denn nicht früher gesagt? Und woher weißt du überhaupt davon?“
    Laura zögerte. „Weil ich eine Hüterin bin“, antwortete sie schließlich und blickte beschämt zu Boden.
    Zoe blieb wie angewurzelt stehen. „Du bist was?“, fragte sie fassungslos.
    „Du hast richtig gehört, ich bin eine Hüterin“, erklärte Laura leise.
    „Du warst die Person, auf die wir die ganze Zeit gewartet haben, und hast uns kein Wort gesagt?“ Zoe warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Ich dachte, wir wären Freunde, aber stattdessen hast du mich belogen.“ Laura spürte, wie enttäuscht Zoe war, und musste schlucken bevor sie weitersprach.
    „Ich weiß, das war nicht richtig von mir“, gab sie kleinlaut zu. „Ich war wirklich der festen Überzeugung, dass ihr im Begriff seid, einen Riesenfehler zu begehen. Aber ich bin dabei eben nur von Sternenschweif und mir ausgegangen. Und natürlich hätte ich mirauch für mich gewünscht, dass ihr zusammenbleibt, denn dann hätte ich endlich eine Einhornfreundin gehabt, mit der ich alles teilen kann. Deswegen habe ich euch nichts von der Ebene des Lichts erzählt. Das war natürlich falsch und es tut mir sehr leid.“
    Zoe schwieg und musste über Lauras Worte erst einmal nachdenken.
    „Wenn die Ältesten zustimmen, dann wird Silberregen heute Nacht also nach Arkadia zurückkehren?“, fragte sie schließlich. Laura nickte.
    „Das kommt jetzt alles ein bisschen plötzlich“, stellte Zoe fest. „Natürlich haben Silberregen und ich oft darüber gesprochen, aber es ist etwas anderes, wenn es nun wirklich wahr wird.“
    „Natürlich“, antwortete Laura verständnisvoll. „Es tut mir leid, dass ich nicht früher erkannt habe, wie verbohrt ich war.“
    „Schon gut“, wehrte Zoe ab. „Du hast es ja nur gut gemeint und ich verstehe dich auch, denn ich war genauso gerne mit dir zusammen.“
    Mittlerweile hatten sie den Stall erreicht, aus dem Sternenschweif und Silberregen ihnen entgegentraten. Zoe schlang ihre Arme um den Hals ihres Ponys und fragte leise: „Bist du bereit für die große Reise?“
    Silberregen blickte sie lange aus seinen dunklen Augen an und nickte schließlich.
    „Dann lasst uns keine Zeit verlieren“, sagte Laura, zog die alte Karte aus ihrem Rucksack und schwang sich auf Sternenschweifs Rücken. Zoe saß ebenfalls auf und gemeinsamritten sie in Richtung der Bäume, um dort Silberregen zu verwandeln. Kurze Zeit später tauchten zwei strahlend weiße Einhörner zwischen den dunklen Zweigen des Waldes auf, erhoben sich in den Himmel und wurden schließlich zu zwei silbernen Punkten.
    Sie flogen in Richtung der Berge. Laura spürte, wie die Luft kühler und der Wind rauer wurde. Sie fröstelte und wusste, dass sie noch eine weite Strecke vor sich hatten. Hin und wieder warf sie einen Blick auf die Karte. Vor sich erkannte sie bereits den zerklüfteten Berg, an den sie sich noch von ihrem letzten Flug erinnerte. Sie wusste, dass sich in seiner Nähe zwei weitere Berge befanden, zwischen denen ein tiefer Einschnitt klaffte. Dorthin mussten sie fliegen. Als sieden Einschnitt erkannte, wies sie Sternenschweif mit der Hand die Richtung. Sie spürte, dass ihn der Flug anstrengte, aber er flog unbeirrt weiter.

    „Meinst du, du schaffst es diesmal bis nach ganz oben, oder sollen wir vorher landen?“, fragte Laura.
    „Ich denke, ich schaffe es“, antwortete Sternenschweif schnaubend.
    Laura wandte sich Zoe zu: „Wie sieht es mit euch beiden
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