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Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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den Toren des Palastes. »Einen Moment, Danur-Tak«, bat Letek-Kun. »Das scheint wichtig zu sein.«
    Auch dem Bolpor-Chef wurde die eingehende Transmission angezeigt, er wurde aber lediglich über die Anfrage informiert und der neuen Konversation nicht automatisch zugeschaltet. »Nur zu«, gab er seine Zustimmung, und Letek-Kun aktivierte die Verbindung zur Wachstube des Palastes.
    »Was gibt es denn so Dringendes?«, fragte er den Selif-Tanjaj, den Krieger der Elite-Truppe zum Schutze des Raisa.
    Der Krieger grüßte knapp und berichtete: »Da ist eine junge Ei-Legerin vor den Toren aufgetaucht, sie sagt, sie heißt Rivin-Tur. Sie möchte mit Ihnen sprechen …«
    »Was? Warum? Hast du gerade etwa nicht die Botschaft der Apri gesehen? Wir haben jetzt dringendere Probleme als …«
    »Sie verstehen nicht!«, unterbrach ihn die Wache, was einem Affront gleichkam. Schließlich war Letek-Kun als Vertrauter des verstorbenen Raisa neben dem Obersten Priester Melrin-Tar derzeit der Kridan, der im Tempel das Meiste zu sagen hatte. »Rivin-Tur sagt, sie hätte Kontakt mit der Flotte im Zweiten Raum gehabt. Sie sagt, ein Tanjaj sei an Bord der ERLÖSER und hätte ihr von den Geschehnissen erzählt. Offenbar hat der Mar-Tanjaj widerliche Lügen über den Raisa erzählt, um die Krieger …«
    »Genug!«, krächzte Letek-Kun, der vor Aufregung kaum noch ruhig stehen konnte. »Schick die Eier-Legerin sofort zu mir. Sie soll sich beeilen!«
     
    *
     
    TASO-24713-E, genannt Saraswati, 80 Lichtjahre südlich von Karalon, 15. August 2271
     
    »Der Zustand entspricht einem Koma vierten Grades«, diagnostizierte Doktor Ashkono Tregarde. »Ich kann im Gehirn keine Schmerzreaktionen feststellen. Es liegt aber in beiden Fällen glücklicherweise weder eine celebrale Blutung noch eine Hirnstammschädigung vor. Dennoch kann ich nicht gänzlich ausschließen, dass Admiral Taglieri und Adric einer schweren Störung der Großhirnfunktion unterliegen, denn die neuronalen Muster sind völlig ungewöhnlich. Es ist … ich habe dergleichen noch nie gesehen.«
    Ash schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Sprechen Sie doch, Doktor!«, forderte Izanagi den Mediziner erregt auf.
    »Sie wissen, dass sich die neuronalen Verknüpfungen des Neokortex im Laufe eines Lebens ändern, mitunter auch sehr stark ändern können?«
    »Natürlich, Doktor.« Izanagi nickte. »Dies geschieht beispielsweise in Abhängigkeit von Lernprozessen.«
    »So ist es. Diese Veränderungen laufen aber relativ langsam ab. Ganz sicher nicht innerhalb von Sekunden! Bei Admiral Taglieri und dem Jungen findet eine neokortikale Neustrukturierung in einer Geschwindigkeit statt, als ob wir der beschleunigten Evolution bei der Schaffung einer neuen Art über die Schulter blickten! Es ist … unglaublich!«
    Izanagi schluckte.
    Mary Halova vergaß, den Mund zu schließen. Corporal Ghufran und ihre vier Marines sahen einander vielsagend an. Nur Turanor schien gelassen zu sein und blickte unergründlich aus seinen grünen, mit goldenen Einsprengseln versehenen Katzenaugen.
    »Was können wir tun?«, fragte Izanagi zaghaft.
    »Ich bin mir noch nicht sicher«, schnarrte Ash und wandte sich ab. Mit auf dem Rücken verschränkten Händen machte er einige Schritte in die Tiefe der dämmrigen Maschinenhalle, die ihm als Ausdruck eines gigantomanischen Willens erschien.
    Vor einer halben Stunde war Ash von Turanor an Bord der STERNENFAUST abgeholt worden und mit ihm in die gigantische Kuppel gesprungen, die unter einem mehrdimensionalen Tarnschild verborgen lag. Die Aggregate des mysteriösen Bauwerks hatten sich so plötzlich wieder abgeschaltet wie sie angesprungen waren. Doch der Energieimpuls, von dem Admiral Taglieri und Adric erfasst worden waren, hatte sich als weit weniger harmlos erwiesen: Der Kommandant der STERNENFAUST und der Junge von Hegel III waren nicht mehr bei Bewusstsein, und Ash dachte darüber nach, sie auf den Star Cruiser bringen zu lassen.
    Er machte kehrt und trat wieder zu der kleinen Gruppe, die um die beiden Leblosen stand. Man hatte sie auf den Rücken gebettet, und Ash blickte in seltsam entspannte Gesichter, in denen kein einziger Muskel zuckte. Die Funktion ihrer Raumanzüge war glücklicherweise vom Energieimpuls nicht betroffen worden – Sauerstoffversorgung und Heizung arbeiteten tadellos.
    »Bitte fragen Sie Turanor, ob er Bedenken hat, unsere beiden Patienten auf die STERNENFAUST zu bringen«, sagte Ash an Izanagi gewandt. Dieser schloss die Augen, um mit dem
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