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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania
Autoren: Anonymous
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Sektor in spätestens sieben Mika { * } ein Raumfriedhof.«
    Der Mar-Tanjaj legte den Kopf leicht schief – ein Zeichen von Unglauben. »Wir fliehen nicht, bevor der Feind flieht! Haltet die Position!«
    Sun-Tarin rieb missbilligend die Schnabelhälften gegeneinander. Natürlich musste der Mar-Tanjaj so entscheiden. Aber er opferte damit die Flotte der Planetaren Abwehr. Er opferte die neuen Schiffe und unzählige Leben.
    »Die Schnabellosen ziehen sich zurück!«, krächzte Deran-San von der Ortung aufgeregt.
    Das Konterfei des Mar-Tanjaj auf dem Bildschirm blieb ausdruckslos. Auf dem federlosen Gesicht regte sich kein Muskel. Sein Kopf ruckte wieder in die Mitte, der Blick der großen Augen war starr.
    Sun-Tarin erschien die Zeit endlos. Er betete zu den siebzehn Gründern des Heiligen Kridanischen Reiches, dass der Mar-Tanjaj ein Einsehen hatte. Endlich durchbrach seine Stimme die Stille.
    »Ist der Rückzug bestätigt?«
    »Rückzug bestätigt. Eines der Wandlerschiffe wurde vernichtet.«
    Sun-Tarin ertappte sich dabei, dass er bei diesen Worten mit der Fußkralle zuckte. Eines der Wandlerschiffe? Etwa die S.C.S.C. STERNENFAUST III? Das Schiff, auf dessen Vorgänger er als Austauschoffizier gearbeitet hatte?
    Eine weitere krächzende Stimme erklang hinter dem Mar-Tanjaj. Der Oberste Heerführer war mit mehreren Schiffen der Nova-Klasse verbunden, nicht nur mit der GOTTESKRALLE III. Die Stimme gehörte Kasir-Dan, dem Kommunikationsoffizier des Mar-Tanjaj.
    »Vernichtung der HEIDENTÖTER, der GOTTESZORN und der GOTTESLICHT bestätigt! Die HAMASK-KIR, die SANDSTURM und die MERTAN-KU sind manövrierunfähig. Mar-Tanjaj, wir können unsere Position nicht halten, ohne hundertprozentig vernichtet zu werden!«
    »Sammelpunkt Sagunta!« Das Wort Rückzug nahm Resan-Tar nicht in den Schnabel, trotzdem wussten sie alle, dass dies ein Rückzugsbefehl war.
    Die GOTTESKRALLE wendete im All. Obwohl sie in alle Richtungen beschleunigt werden konnte, gab es so etwas wie eine ideale Beschleunigungsrichtung für den zapfenförmigen Koloss. Durch die vielen Treffer und den Ausfall einiger Ausgleichsmodule spürte Sun-Tarin die Drehung unter seinen Krallen.
    Neben ihm starrte Njan-Kartim unverwandt auf seinem Schirm auf die weißen, halb durchsichtigen Geschöpfe, die so plötzlich aufgetaucht waren.
    »Es sind die alten Dämonen«, krächzte er kaum hörbar. »Der Auswurf der Hölle aus dem Rachen des Verfluchten Ersten Volkes.«
    »Die gefallenen Engel …«, sagte Sun-Tarin, der an die Bibel und die Geschichten der Menschen denken musste. Als ehemaliger Austauschoffizier hatte er die Quellen studiert. Besonders sein Freund, der Christophorer Meister William Beaufort, hatte ihm geholfen, das religiöse Gedankengut der Menschen zu verstehen. Insbesondere die Geschichte mit den gefallenen Engeln glich einigen Aufzeichnungen in den Heiligen Schriften der Kridan.
    Njan-Kartim sah ihn fragend an, kam aber nicht dazu, sein Unverständnis laut zu äußern.
    Sie lagen unter Beschuss. Noch immer rasten die Torpedos der Solaren Kreuzer auf sie zu. Dazu kamen einige todesmutige Jäger, die zwischen dem Chaos aus Freund, Feind und übernatürlichen Quallengeschöpfen verbitterte Jagd auf Kridanschiffe machten.
    Njan-Kartim erinnerte sich endlich wieder an seine Ausbildung und ließ gleich zwei Torpedos in einem roten Partikel-Strahl explodieren.
    Sun-Tarin richtete den von ihm kontrollierten Pohlstrahl auf einen Jäger – und erkannte zeitgleich in der Vergrößerung auf seinem Schirm, welche Signatur der Feind hatte – es war ein Jäger der S.C.S.C. STERNENFAUST III. Er zögerte für den Bruchteil eines Fußscharrens.
    Neben sich hörte er Njan-Kartim heiser aufschreien. »Ja! Ich habe ihn!«
    Auf dem Schirm explodierte der Jäger. Ob er wirklich von der Partikel-Strahl-Salve Njan-Kartims vernichtet worden war, oder im Feuerodem der Quallen verging, war nicht ersichtlich. Es spielte auch keine Rolle mehr.
    Sun-Tarin schloss die Augen. Er fragte sich zum tausendsten Mal, ob der Raisa ihn mit Absicht hinaus ins All geschickt hatte. Ob der Raisa ihm misstraute, weil er, Sun-Tarin, den Verdacht hatte, dass das Oberhaupt ausgetauscht oder beeinflusst worden war. Nur das konnte den plötzlichen Sinneswandel des Raisa plausibel erklären. Aber bislang hatte Sun-Tarin keinen Beweis für eine solche, von ihm vermutete Beeinflussung gefunden.
    Ein Trümmerteil glitt direkt an der GOTTESKRALLE vorbei. Der Flügel eines Jägers. Auf der Tragfläche
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