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Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt
Autoren: Alfred Bekker
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Captain.«
    »Falls sich irgendetwas Ungewöhnliches tut oder das Arashlan eine Entscheidung gefällt hat, so sagen Sie mir bitte sofort Bescheid.«
    »Aye, Ma’am.«
    Dana Frost verließ die Brücke mit schnellen, energischen Schritten.
    »Ich bekomme hier gerade neue Werte herein«, meldete Lieutenant Briggs, kurz nachdem Captain Frost die Zentrale verlassen hatte. »Im Orbit von Planet Nummer Sieben befindet sich eine Flotte von Sharaan-Schiffen. Die Signaturen sind eindeutig. Bis jetzt zählte ich bereits dreißig Einheiten, aber es werden immer noch mehr. Manche befinden sich wohl noch im Ortungsschatten des Planeten oder eines seiner Monde.«
    »Sieh an«, sagte van Deyk. »Die Sharaan-Verbündeten beteiligen sich natürlich nicht an der Abwehr der Dronte. Aber sie hatten bei Wurmloch Beta ja bereits hohe Verluste.«
    »Da sie an Bord ihrer Raumschiffe leben, können sie einfach davonfliegen, wenn ihnen die Dronte zu nahe rücken«, sagte Mutawesi.
    »Jetzt orten unsere Sensoren ein Sharaan-Schiff im Orbit von Namban. Diese Einheit taucht gerade hinter dem Horizont auf, deswegen waren die Signaturen bis jetzt nicht anmessbar.«
    »Nur ein einzelnes Schiff?«, fragte van Deyk.
    »Ja, Sir«, bestätigte Briggs.
    »Offensichtlich misstrauen die Starr nicht nur uns, sondern auch ihren eigenen Verbündeten«, sagte Robert Mutawesi.
    »Auf jeden Fall halten sie die Sharaan auf Distanz«, stellte der Erste Offizier fest.
     
    *
     
    Broorr war der gegenwärtige oberste Konsensexekutor des Arashlan. Wie alle Führungskräfte der Starr konnte er jederzeit mit einfacher Mehrheit aller Stimmberechtigten aus diesem Amt entfernt und durch jemand anderen ersetzt werden, wenn die Konsensgemeinschaft mit seinen Entscheidungen nicht zufrieden war.
    Dabei gab es nur wenige Entscheidungen, die er tatsächlich aus eigener Machtvollkommenheit heraus treffen konnte. Zumeist hatte er diese Entscheidungen ebenfalls der Konsensgemeinschaft aller Wahlberechtigten vorzulegen und nicht selten unterschied sich deren Urteil ganz erheblich von seinem eigenen.
    Es stellte sich dann für jeden Konsensexekutor von neuem die Frage, ob er seinen Posten trotzdem behalten oder die Konsequenzen ziehen und ihn zur Verfügung stellen wollte. Manche Konsensexekutoren – sowohl auf lokaler als auch auf gesamt-arashlanischer Ebene – hatten in der Vergangenheit immer wieder versucht, die Konsensgemeinschaft der Wähler unter Druck zu setzen, indem sie ihr eigenes politisches Schicksal damit verknüpften, eine bestimmte Entscheidung durch ein entsprechendes Wahlergebnis bestätigt zu bekommen.
    Allerdings war das ein Mittel, dass Exekutoren nur mit großer Vorsicht einsetzen durften, wie Broorr sehr bewusst war. Auf nichts reagierte die Konsensgemeinschaft erfahrungsgemäß empfindlicher, als auf Versuche, sie zu erpressen.
    Broorr betrat den Dom des Konsenses in der Hauptstadt Namban Arash. Hier war das unbestrittene Zentrum des Arashlan. Das Zentrum der Starr-Kultur.
    Der Dom des Konsenses – der Gom-Arash – bestand aus einem gewaltigen Kuppelbau. Er war so gewaltig, dass man ihn selbst aus dem Orbit bereits sehen konnte. Das Kuppeldach war dabei eine gewaltige mediale Projektionsfläche.
    Der Dom selbst war zum größten Teil erfüllt von drei Millionen Holoprojektoren. Diese Projektoren erzeugten lebensgroße Holographien derjenigen Starr, die an einer Debatte besonders Interesse hatten oder gar an ihr teilzunehmen gedachten. Er brauchte dazu nicht eigens eine lange Reise zur Zentralwelt Namban antreten. Es reichte aus, wenn er sein Datensignal abschickte. Die hoch entwickelte Übertragungstechnik der Starr war dazu in der Lage, auch ein so komplexes Signal ohne Zeitverzögerung über Lichtjahre zu verschicken, sodass es jedem Starr möglich war, virtuell an den Debatten im Dom des Konsenses teilzunehmen. Ergriff jemand das Wort, so wurde eine Kopie der Holographie in die Mitte des Domes kopiert, wo sie in einer Größe von mehr als fünfzig Metern erschien, sodass sie weithin sichtbar war.
    Bei Menschen und J’ebeem hatten sich holographische Projektion auf Grund der Entwicklung von Bildschirmen, die Dreidimensionalität täuschend echt imitierten, in den Medien- und Datennetzen bisher nicht etablieren können. Bei den Starr waren sie den Debatten im Dom des Konsenses vorbehalten. Es gehörte zu einer der wenigen Tabus der Starr-Gesellschaft, die Übertragung eines Hologramms für etwas anderes zu nutzen, als an einer Debatte teilzunehmen.
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