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Sternenfaust - 035 - In den Höhlen der Ganador

Sternenfaust - 035 - In den Höhlen der Ganador

Titel: Sternenfaust - 035 - In den Höhlen der Ganador
Autoren: Alfred Bekker
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Zustand auf ewig anhalten würde, und er wäre bereit gewesen, wirklich alles dafür zu tun, dass der nächste Glückseligkeits-Impuls nicht so lange auf sich warten ließ.
    Manchmal hatte er danach sogar den Eindruck, dass die Ganador aus einer sadistischen Neigung heraus den Zeitraum bis zur Abgabe des nächsten Impulses künstlich dehnten.
    Schon seit längerem gab es daher Stimmen im Nomadenrat, die vorschlugen, die Dunkelwelt kurzerhand zu erobern, um die Glückseligkeit unter Kontrolle zu bekommen. Insbesondere die Vertreter der genetischen Deng-Linie machten sich für die Vorgehensweise stark, deren Gegner einzuwenden pflegten, dass bei einem Angriff auf die Ganador die Gefahr bestand, dass die Quelle der Glückseligkeit für immer versiegte. Schließlich konnte es sehr leicht zu einer Beschädigung von technischen Aggregaten kommen, die zur Erzeugung der Impulse gebraucht wurden.
    Letztlich war dies das einzige Argument, das im Nomadenrat bisher noch keine Mehrheit für einen Angriff hatte entstehen lassen.
    Doch nun war da dieses fremde Schiff aufgetaucht, das sich bislang noch außerhalb des Ortungsbereichs der Dabsokaar-Schiffe befand. Aber man hatte den Funkverkehr zwischen Ganador und den Fremden abgehört. Der vergleichsweise primitive Code, den die Ganador für diese Kommunikation verwendet hatten, hatte es den Dabsokaar sehr leicht gemacht, die Signale zu entschlüsseln.
    Die Ganador hatten ihren primitiven Binärcode dabei über ein Kontinuum geleitet, dass vielen Rassen als Zwischenraum bekannt war. Damit sollte eine zeitliche Verzögerung durch Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit bewirkt werden.
    Auch die Dabsokaar nutzten diesen Zwischenraum für ihre Kommunikation und daher waren sie in der Lage, auch Signale, die auf diesem Weg geschickt wurden, zu empfangen. Die Technik dazu hatten sie auf einer jener vielen Welten kennen gelernt, die sie im Laufe ihrer nie endenden Reise bereits besucht hatten.
    Natürlich war ihnen auch bekannt, dass es raumfahrende Rassen gab, die auf dem Prinzip dieses Zwischenraums einen Überlichtantrieb entwickelt hatten. Ein Dabsokaar-Kapitän namens Garen-Dong hatte vor die paar Brennstoffzyklen einen solchen Antrieb, den er von einem Methan atmenden und sich hinter einem undurchsichtigen Helmvisier verbergenden Händler erworben hatte, in sein Schiff eingebaut. Die zum Eintritt in den Zwischenraum nötigen vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen war für Schiffe der Dabsokaar eine Kleinigkeit. Das Schiff Garen-Dongs entmaterialisierte also und kehrte wenig später in den Normalraum zurück. Die gesamte Besatzung war dem Wahnsinn verfallen. Einzig und allein die Tatsache, dass man sicherheitshalber eine Autopilotfunktion eingeschaltet hatte, war die Tatsache zu verdanken, dass das Schiff überhaupt zurückkehrte. Untersuchungen diagnostizierten später bei der Besatzung eine krankhafte Hirnveränderung, die durch den Aufenthalt im Zwischenraum ausgelöst worden war.
    Spätere Tests im Labor ergaben, dass die Gehirne der Dabsokaar offenbar sehr empfindlich auf 5-D-Strahlungsimpulse jedweder Stärke reagierten.
    Eine besondere Sensibilität – andere sagten eine Schwäche – die sich aber nicht wegdiskutieren ließ. Es wurden noch ein paar zaghafte Versuche unternommen, den Zwischenraum zu erobern, aber sie endeten allesamt tragisch. Die Besatzungen wurden wahnsinnig, bevor sie schließlich an Sekundärschäden starben.
    So fuhren die Dabsokaar darin fort, im Unterlichtflug das Universum zu durchreisen. Vielleicht würden sie irgendwann auf ein Volk treffen, dessen Überlichttechnik so fortschrittlich war, dass es auch den wurmartigen Dabsokaar möglich wurde, Raumfahrt über große Distanzen hinweg zu unternehmen.
    Doch so, wie die Lage im Moment war, würden sie diesen dunklen Ort nie wieder verlassen.
    »Was werden wir mit dem Schiff der Fremden tun?«, fragte Ma-Dong, einer der anderen Brückenoffiziere auf der EWIGEN REISE.
    Sämtliche Brückenoffiziere gehörten im Übrigen der genetischen Hauptlinie der Dong an, was eigentlich nicht verwunderlich war. Nur ein einziges Mal in der überlieferten Geschichte der Dabsokaar hatte es ein Deng zum Kommandanten eines Schiffs gebracht. Von den anderen, weitaus minderbegabten Hauptlinien mal ganz abgesehen.
    »Die Ganador haben dieses Schiff zu sich gerufen!«, gab Rho-Dong zu bedenken. »Aus welchem Grund das geschah, leuchtet mir zwar nicht so recht ein, aber es ist nun einmal eine Tatsache …«
    »Na
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