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Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Titel: Sternenfaust - 007 - Der Prototyp
Autoren: Alfred Bekker
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wurde, liegt wahrscheinlich in irgendwelchen Geheimspeichern Ihres Ordens, oder irre ich mich da?«
    »Es gibt keine Geheimspeicher in unserem Orden«, korrigierte sie Bruder William auf seine sanfte, aber sehr bestimmte Art. »Wir teilen unser Wissen gerne, allerdings müssen wir immer wieder feststellen, dass sich das Interesse an Informationen über die Kulturen fremder Spezies stark in Grenzen hält. Erst wenn der Heimatplanet der betreffenden Lebensform in den Brennpunkt der interstellaren Machtpolitik gerät, ändert sich das mit schöner Regelmäßigkeit sehr abrupt.«
    »Sie werden wohl damit leben müssen, dass es stärkere Kräfte gibt, als den reinen Drang nach Wissensvermehrung«, meldete sich nun Norman Bento zu Wort. Er war derzeit Stellvertreter des Corporals im Marines-Team des Schiffs. Damit war Bento gegenwärtig nach Sergeant Ralf Olaffson und Corporal Matt Kaharti der dritte Mann in der zwanzigköpfigen Marines-Einheit, die an Bord des Leichten Kreuzers STERNENFAUST ihren Dienst tat und aus hoch spezialisierten Kämpfern bestand, die mit ihren High-Tech-Kampfanzügen für Spezialeinsätze jeder Art geeignet waren. Eine Feuerwehr, die einspringen musste, wenn sich die Sicherheitslage zuspitzte, ein Außenteam evakuiert werden musste oder es anderweitige Probleme gab, die nicht anders als durch den Einsatz einer derartigen Truppe zu lösen waren.
    Bruder William wandte sich zu Bento um.
    »Wenn der Drang nach Erkenntnis die stärkste Motivation aller intelligenten Lebensformen wäre, hätten wir zweifellos ein sehr viel friedlicheres Universum«, war William überzeugt.
    »Das habe ich bis zum Beginn unserer Mission auch geglaubt«, war jetzt die Stimme von Tommy Caruso zu vernehmen. Bootsmann Caruso war der älteste Unteroffizier an Bord der STERNENFAUST und erfüllte damit häufig die Funktion eines Kummeronkels für die Mannschaftsdienstgrade.
    William sah Caruso erstaunt an.
    »Und was hat Ihre Überzeugung erschüttert?«
    »Ganz einfach: Ich wurde Zeuge, wie dieser Professor von Schlichten Anweisungen an seine Techniker gab, als auf Spacedock 13 die Antimaterie-Rakete in ihr Silo gebracht wurde. William, ich sage Ihnen, da wäre es auch Ihnen eiskalt den Rücken hinuntergelaufen! Wenn das die Art von kompromisslosem Forscherdrang ist, die Sie meinen …«
    »Ein hartes Urteil, das sie über von Schlichten sprechen«, stellte William fest.
    Caruso zuckte die Achseln.
    »Unsere Bordtechniker, die mit ihm zusammenarbeiten mussten, sagen noch ganz andere Sachen über ihn.«
     
    *
     
    Drei Stunden später erreichte die STERNENFAUST die Raumstation EAGLE. Die große orange-braun leuchtende Scheibe von Armstrong füllte nahezu den gesamten Hauptbildschirm aus. Davor hoben sich mehrere der über einhundert Monde als dunkle Schatten ab.
    Die STERNENFAUST hatte inzwischen so weit abgebremst, dass sie problemlos an die Station EAGLE andocken konnte.
    Dana Frost passierte in Begleitung von Waffenoffizier Robert Mutawesi und Sergeant Ralff Olaffson, dem Kommandanten der an Bord der STERNENFAUST stationierten Marines, die Schleuse, über die man in die Station gelangen konnte.
    Tong blieb derweil an Bord und hatte das Kommando.
    Eine junge Frau in der Uniform des Star Corps salutierte, als Frost und ihre beiden Begleiter die Schleuse passiert hatten. Sie trug das dichte, blauschwarze Haar zu einem streng wirkenden Knoten gebunden.
    »Ich bin Fähnrich Chang«, stellte sie sich vor. »Commander Riffkor schickt mich, um Sie zu ihm zu führen.«
    »Danke, Fähnrich«, sagte Dana.
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden …«
    »Natürlich.«
    Sie gingen durch einen breiten, schmucklosen Korridor. Unterwegs begegnete ihnen Personal, an dessen Uniformen sofort die Zugehörigkeit zum Star Corps zu erkennen war, aber auch Männer und Frauen, die neutrale Kombinationen oder Laborkittel trugen.
    Wenig später empfing Commander Riffkor Dana, Mutawesi und Olaffson in seinem weitläufigen Büro. Die teilweise transparenten Wände ermöglichten einen geradezu traumhaften Panoramablick auf Armstrong und ein gutes Dutzend seiner Monde. Manche wurden vom Zwielicht der Apollo-Sonnen beschienen, das sie reflektierten. Andere waren nur dunkle Flecken auf dem orange-braunen Hintergrund, den der Riesenplanet selbst lieferte.
    »Ich freue mich, Sie hier auf EAGLE begrüßen zu dürfen«, sagte Riffkor. »Seien Sie nochmals willkommen. Aber es wäre nett, wenn Sie mich jetzt nicht länger auf die Folter spannen würden. Was suchen
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