Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
im Wege standen, hatte der Hohe Rat noch diverse Gelegenheiten verstreichen lassen, die Sternenflotte der Föderation auszulöschen. Beim Studium der Schlachten von Donatu V, Axanar und Kolm-an, um nur einige zu nennen, hatte Kutal gelernt, wo die Fehler begangen worden waren. Selbst die jüngeren Begegnungen – inklusive derer, an denen auch er teilgenommen hatte – enthüllten eine nahezu kriminelle Fehleinschätzung der Hartnäckigkeit und Entschlossenheit der Erdlinge. Der Tag würde kommen, an dem der Rat erkennen musste, dass es nur einen Weg gab, mit den Menschen umzugehen: mit der vollen Wucht einer gnadenlosen Kampagne, an deren Ende sie und ihre Alliierten auf ewig zerstört sein würden.
    Nach monatelangen Aufschüben und Zeitschinderei war dieser Tag nun vielleicht endlich da.
    „Formation
to’qiL maH
ausführen!“, bellte Kutal und riss wie zur Betonung die Faust in die Luft. „Taktische Sicht!“
    Tonar entsprach dem Befehl, und die Ansicht auf dem Monitor wechselte zu einer vom Computer generierten Schematik der Raumstation, der vier Verteidigungsschiffe und der
Zin’za
mit den fünf anderen Mitgliedern von Kutals Streitmacht.
    „Erfassen Sie ihr Hauptschiff mit allen Waffen“, rief er. Sobald das mächtigste der Sternenflottenschiffe zerstört oder handlungsunfähig war, wären die anderen deutlich einfacher zu besiegen. Und danach konnte Kutal sich der Station selbst widmen. Trotz all ihrer Feuerkraft war sie ein unbewegliches Ziel, und sie würde den Angriffen seiner Streitmacht früher oder später nachgeben. Kutal lächelte. Geduld und Ausdauer machten sich an diesem Tag bezahlt.
    So gefangen war er von der Aktivität, die ihn umgab, dass er einen Moment brauchte, um zu bemerken, wie sein Sitz stetig wärmer wurde. Die Hitze stieg durch seine dicke Uniform und wurde mit jedem Herzschlag intensiver. Er erhob sich, knurrend vor Verwirrung und Zorn. „Was soll das?“
    Wie als Antwort auf diese Frage trat jeder auf der Brücke von seiner Station zurück. Manche Offiziere fluchten oder maulten, hielten die Hände von ihren Körpern weg. Kutal sah Hitzewellen, die von nahezu jeder Oberfläche ausgingen. Es war eng auf der Brücke, und durch die Hitze wurde es zunehmend ungemütlicher.
    Zu seiner eigenen Schande zuckte Kutal zusammen, als ein leises Summen ertönte. Verbissen suchte er die Quelle des Geräusches, erblickte aber nichts Ungewöhnliches. Und der Lärm wurde lauter, irgendwann sogar unerträglich – als halte jemand eine Sonarwaffe an seinen Kopf.
    „Werden wir angegriffen?“ Kutal musste brüllen, um sich Gehör zu verschaffen.
    Tonar schüttelte den Kopf. „So muss es sein, Captain, wenngleich ich nicht weiß, wie.“ Er deutete auf seine taktische Konsole. „Auch die Erdschiffe sind mattgesetzt. Ich kann es mir nicht erklären.“
    Schließlich ließ das Geräusch nach. Stattdessen erschien plötzlich eine Kugel aus Licht vor dem Hauptmonitor. Sie wuchs und wuchs und nahm humanoide Form an. Einige von Kutals Kriegern verhielten sich richtig und zogen die Waffen, doch Kutal befahl ihnen, zu warten. Zumindest für den Moment.
    „Was für ein Trick ist das?“, fragte Tonar und zielte mit seinem Disruptor auf den mysteriösen Eindringling. Das Leuchten verblasste und ein bärtiger Mensch in graubrauner Kleidung erschien. Kutal war klar, dass er nicht wirklich dort stand. Was er sah, war eine Art Vision, eine geisterhafte Projektion, doch wo kam sie her?
    Die Antwort darauf lieferte der Geist selbst.
    „Mein Name ist Ayelborne, vom Planeten Organia“
, sagte die Gestalt und faltete die Hände vor der Brust.
„In diesem Augenblick haben sich die militärischen Streitkräfte eures Imperiums und der Föderation im Orbit meines Planeten und an anderen Orten des Weltalls einander genähert – bereit, wenn nicht sogar willens, einen Krieg anzuzetteln. Würdet ihr eure Feindseligkeiten allein auf euch beschränken, wären wir gewillt, euch zu gestatten, euch gegenseitig auszulöschen. Doch bedroht euer Konflikt die Leben Millionen Unschuldiger, und dies können wir nicht zulassen. All eure Instrumente der Gewalt strahlen momentan eine Temperatur von 177 Grad Celsius ab. Sie sind unbenutzbar. Dieser Zustand herrscht in beiden Flotten gleichermaßen. Es wird keine Schlacht geben.“
    Was für eine Frechheit! Kutal biss die Zähne zusammen und lauschte den arroganten Worten dieses … was immer er auch war. Ein Erdling? Kutal bezweifelte es. Die Föderation mochte oft pompös
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher