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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind
Autoren: Peter David
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schnell, dass ich nicht einmal sah, wie er mich mit einem Tritt zu Boden schmetterte. Ich wollte mich aus dem Weg rollen, aber er war schon über mir und trat mir in die Rippen. Ich krümmte mich in Embryonalstellung zusammen. Dann packte er meinen Kragen, riss mich auf die Beine, wirbelte herum und schleuderte mich gegen ein Schott. Der Aufprall presste mir die Luft aus der Lunge. Dann ließ er zu meiner Überraschung von mir ab, und ich stand wackelig da, im verzweifelten Versuch, mich zu verteidigen. Doch ich hatte keine Chance. Er sprang in die Höhe, drehte sich, und wollte mir das Gesicht eintreten. Glücklicherweise gelang es mir, den Kick teilweise abzuwehren, aber ich bekam immer noch etwas ab. Jemand schien einen Amboss auf meinen Schädel fallen gelassen zu haben, und ich brach wieder zusammen. Cray bearbeitete mich so gnadenlos, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Wir sollten diesen Kerl einstellen er ist gut
, dachte ich verwirrt.
    Cray packte mich erneut am Kragen, riss mich hoch und wollte es nun offensichtlich beenden. Ich hatte recht gehabt. Verdammt, warum musste ich denn die ganze Zeit recht haben?
    »Stirb«, knurrte er.
    Ich packte eine seiner Antennen und riss so fest, wie ich konnte. Cray war nicht klar gewesen, was ich vorhatte, bis es zu spät war. Es gab ein ekelhaftes Reißgeräusch und plötzlich hatte ich die blutige Antenne in der Hand.
    Cray schrie vor Schmerz lauter auf, als ich jemals ein intelligentes Wesen hatte schreien hören. Er ging auf die Knie und hielt seinen Kopf. Blut färbte sein weißes Haar ein. Ich lehnte mich an ein Schott und beobachtete ihn.
    »Mistkerl!«, brüllte er.
    »Und Sie sind immer noch ein Idiot«, erwiderte ich und schlug ihn so fest, wie ich konnte.
    Ich wusste sofort, dass etwas gebrochen war, auch wenn man nichtsagen konnte, ob es sein Kiefer oder meine Faust war. Er verdrehte seine Augen und fiel zu Boden.
    Ich lief wieder zu Katerina zurück und schüttelte sie leicht. Ihr Kopf hing zur Seite, aber sie öffnete langsam ihre Augen. »Bist du in Ordnung?«, fragte ich.
    »Oh … prima«, stieß sie hervor.
    »Du musst mich auf den Planeten beamen. Erinnerst du dich an die Koordinaten, die Hash dir gegeben hat?«
    Sie grinste mich schief an und zwickte mir in die Wange. »Du bist süß«, informierte sie mich.
    »Das ist gut zu wissen. Kannst du aufstehen, Katerina?«
    »Warum? Muss ich zur Schule?«
    Mir wurde klar, dass sie doch noch etwas länger brauchen würde, um wieder richtig zu sich zu kommen.

DAS URTEIL

    Vielleicht wäre es für Captain Kenyon etwas schwieriger gewesen, wenn Kradius auch nur ein wenig reumütig gewirkt hätte. Oder, wenn wir schon dabei sind, wenigstens ein wenig sympathisch.
    Es half auch nicht, dass Kradius Hörner hatte.
    Tatsächlich sah er richtiggehend dämonisch aus. Kradius war groß, fast zwei Meter, und breit wie ein Shuttle. Er hatte eine Art Löwenmähne auf dem Kopf, buschige Augenbrauen und kleine Hörner direkt am Haaransatz. Seine Augen waren dunkelrot und er schien am ganzen Körper mit Fell bedeckt zu sein.
    Er betrachtete seine Wächter mit offener Abscheu.
    Das Tribunal der Carvargna saß auf einer Stuhlreihe vor ihm und sah gleichermaßen gelangweilt und angewidert aus. Zu behaupten, dass sie in einem Raum saßen, wäre eine Übertreibung gewesen. Sie befanden sich in den ausgebrannten Überresten des ehemaligen Regierungsgebäudes der Dufaux. Nun lag es in schwelenden Ruinen. Das Dach war fort und der Nachthimmel glitzerte. Es wehte ein kühler Wind, doch das schien niemanden zu stören.
    Kradius war der einzige Dufaux hier. Die anderen Regierungsmitglieder waren entweder bei dem Angriff ums Leben gekommen oderwarteten in einem anderen Gebäude auf ihren eigenen »Prozess«. Captain Kenyon saß in der Mitte der Ankläger.
    Er starrte Kradius mit halbgeöffneten Augen an. Man konnte nicht sagen, was er dachte, doch er strahlte Hass aus. Neben ihm saß Barhba. Er schien …
    Barhba schien müde. Es war, als ob die Unermesslichkeit ihrer Taten, das volle Gewicht des Massakers, das sie angerichtet hatten, auf seinen Schultern lastete. Die Aufregung des Neuen war verflogen. Die Dufaux stellten keine Bedrohung mehr da, und je schneller diese Angelegenheit vorüber war, desto eher konnte Barhba nach Hause zurückkehren und das alles hinter sich lassen.
    Doch das war unwahrscheinlich. Viel eher würde er nachts wach liegen und die verängstigten Schreie hören. Er würde wahrscheinlich an seinen
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