Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
Vom Netzwerk:
mitbekommen, worüber wir uns unterhalten .« »Die? Von wem reden Sie ?«
    »Wenn ich das wüßte, wären wir einen Schritt weiter. Und nun kommen Sie !«
    *
    Als der Duft kräftigen Kaffees die winzige Kabine füllte, kam Roberts zur Sache: »Ich habe Sie gründlich überprüfen lassen, Carter - wie alle Männer aus dem Süden, die nach West Point gehen. Viele sind es ja sowieso nicht .« Der Leutnant wollte etwas sagen, doch sein Gegenüber schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und fuhr fort: »Hören Sie mich zu Ende an, bevor sie sich ein Urteil über mich bilden. Mit den USA stimmt etwas nicht mehr. Unser Land verändert zunehmend sein Gesicht. Männer wie Sie und ich - Männer mit europäischen Wurzeln - werden schon bald die Minderheit in diesem Land stellen, das von unseren Vorfahren gegründet wurde. Eine unheimliche, unfaßbare und dennoch reale Macht liefert die Vereinigten Staaten systematisch an Völker aus, die in ihren eigenen Heimatländern nichts auf die Reihe bringen als Chaos. Warum strömen denn all die unzähligen Mexikaner über unsere Grenzen? Sie wollen dem Elend in ihrer Heimat entkommen! Aber sie hatten in Mexiko dieselbe Chance wie wir hier in den USA. Wenn sie erst die Mehrheit in unserem Lande haben, wird es bei uns nicht mehr anders sein, als es heute schon bei denen ist. Auf jeden Latino, der es bei uns ans College geschafft hat, kommen 2,7, die im Gefängnis sitzen. Bei den Schwarzen ist diese Zahl sogar höher als drei. Und während die Neger rund 13 Prozent unserer Bevölkerung stellen, machen sie mehr als die Hälfte aller Gefängnisinsassen aus .«
    Jetzt mußte Carter ihm dennoch ins Wort fallen: »Sir, worauf wollen Sie hinaus? Sind Sie etwa ein Rassist ?«
    Der General seufzte. »Nein, mein Sohn. Was ich hier aufzähle, sind offizielle Statistiken, nüchterne Fakten. Die letzten Sklaven wurden vor mehr als 150 Jahren befreit. Die Sklaverei kann keine Ausrede mehr für das Versagen ganzer Schichten sein. Und doch werden mit staatlichen Programmen - mit den Steuergeldern der Weißen! - die Schwarzen immer und immer wieder gefördert. Sie kommen auch nach West Point, obwohl die wenigsten dort etwas verloren hätten .«
    Das war Carter Gibson auch aufgefallen. Für seine dunkelhäutigen Kameraden an der Akademie schien es andere Bewertungskriterien als für weiße Offiziersanwärter gegeben zu haben.
    »Die ganze Sache hat System«, fuhr Roberts fort. »Die Kreise, die uns regieren, scheinen darauf hinzuarbeiten, die USA in ein zweites Rhodesien zu verwandeln .«
    »Aber wozu? Was hätten sie davon ?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht .«
    »Und Sie glauben wirklich an eine Art geheime Regierung, Sir? Wie soll die aussehen? Immerhin sind wir ein freies Land mit freien Wahlen! Wer uns regiert, bestimmt das Volk !«
    Roberts seufzte und schmunzelte zugleich. »O wunderschöner Idealismus der Jugend! Sie konnten doch bei der letzten Wahl erstmals Ihre Stimme abgeben, Gibson. Waren Sie wirklich in der Lage, für den Kandidaten zu stimmen, den Sie tatsächlich gern gewählt hätten ?«
    »Nun ja. eigentlich nicht. aber.!«
    »Kein aber! Es sind die Kreise im Hintergrund, die dafür sorgen, daß es im Prinzip völlig egal ist, ob wir Demokraten oder Republikaner wählen. Wie viele Minister aus der alten Regierung hat die neue Präsidentin denn übernommen - und warum wohl? Ziehen wir uns nun endlich aus Afghanistan oder dem Irak zurück? Keineswegs! Denn die geheimen Mächte im Hintergrund verfolgen ihre eigenen Pläne !«
    *
    Roberts und Gibson hatten diskutiert, bis der Abend herandämmerte. Dann war der junge Leutnant überzeugt davon, daß etwas nicht stimmte mit der Regierung in Washington. Er erklärte sich dazu bereit, Augen und Ohren offenzuhalten im Pentagon. Roberts hatte ihm eingeschärft, völlig normal seinen Dienst zu tun und sich ansonsten bedeckt zu halten. Er sollte auf keinen Fall irgendein Risiko eingehen, falls sich nicht wirklich etwas ganz Großes tat oder man ihn ausdrücklich zu einer Aktion aufforderte.
    In den folgenden zwei Jahren hatte er den General mehrmals getroffen, entweder auf dessen Boot oder im Haus seiner Eltern. Er hatte ihm seine Eindrücke aus dem Pentagon geschildert -brisante Informationen waren nicht darunter. Daß Roberts irgend etwas plante, war dem mittlerweile zum Oberleutnant aufgestiegenen jungen Offizier klar. Doch er war klug genug, nicht danach zu fragen.
    Und am 12. April 2011 hatten sich alle Fragen erübrigt. Unter der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher