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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe
Autoren: Nora Roberts
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ständig auf ihr Gesicht gerichtet waren, sah Tad diese Bewegung. Er lächelte.
    »In Rom?«
    Amy räusperte sich. »Ja, in Rom werde ich wieder anfangen. Natürlich als Ungesetzte. Schließlich sind drei Jahre vergangen.«
    »Wie steht’s mit deiner Rückhand?«
    »Gut.« Ganz automatisch reckte sie das Kinn vor. »Besser als je zuvor.«
    Ganz langsam streckte er die Hand vor und griff nach ihrem Arm. Amy spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden. »Das hab ich nie verstanden«, sagte er, »dass in so schlanken Armen so viel Kraft stecken kann. Machst du immer noch Krafttraining?«
    »Ja.«
    Seine Finger glitten weiter runter bis zu ihrem Ellbogen. »So, so«, murmelte er. »Lady Wickerton kommt also zurück in den Tenniszirkus.«
    »Miss Wolfe«, verbesserte Amy sofort. »Ich habe meinen Mädchennamen wieder angenommen.«
    Sein Blick suchte vergebens einen Ehering an ihrer Hand. »Dann ist die Scheidung also durch?«
    »Ja, vor drei Monaten.«
    »Schade.« Seine Augen waren ganz dunkel geworden, als er sie wieder ansah. »Der Titel hat gut zu dir gepasst. Vermutlich hast du dich in diesem englischen Schloss so perfekt benommen, als wärst du dort aufgewachsen.«
    »Die Reporter warten auf dich.« Amy wollte sich aus seinem Griff befreien, aber er ließ sie nicht los.
    »Warum, Amy?« Er hatte sich geschworen, niemals diese Frage zu stellen, wenn sie ihm noch einmal über den Weg laufen sollte. Aber jetzt konnte er nicht anders. »Warum hast du mich verlassen? Warum bist du ohne ein Wort weggelaufen und hast diesen verdammten englischen Lord geheiratet?«
    Amy wehrte sich nicht mehr gegen seinen Griff. Sie stand ganz still. »Das geht nur mich etwas an.«
    »Nur dich?«, wiederholte er wütend. »Wir waren bereits seit Monaten zusammen – die ganze Saison über. In der Nacht vorher warst du noch in meinem Bett, und am nächsten Tag bist du mit diesem Lord auf und davon.« Seine Hände griffen noch fester zu, und er schüttelte sie hin und her. »Meine Schwester musste es mir sagen. Du hattest noch nicht einmal den Mut, dich von mir zu verabschieden.«
    Äußerlich blieb Amy ganz ruhig und hoffte, dass auch ihre Augen sie nicht verraten würden. »Ich hatte eben meine Entscheidung getroffen.«
    »Aber wir waren beinahe sechs Monate lang zusammen«, erinnerte Tad sie.
    »Ich war nicht die erste Frau in deinem Bett.«
    »Das wusstest du von Anfang an.«
    »Ja, das wusste ich.« Sie kämpfte das Verlangen nieder, mit beiden Fäusten gegen seine Brust zu hämmern. Sie musste sich jetzt zusammenreißen, durfte keine Schwäche zeigen. »Wie ich schon sagte, ich hatte meine Entscheidung getroffen. So, und jetzt lass mich bitte gehen.«
    Ihre kühle Selbstdisziplin hatte Tad immer ebenso fasziniert wie wütend gemacht. Dabei kannte er Amy so viel besser als alle anderen – sogar besser als ihr Vater, und bestimmt auch besser als ihr Exmann. Er wusste, dass das nur der äußere Schutzwall war, den sie um sich herum aufgebaut hatte. In ihrem Inneren war sie ganz anders, weich und sensibel, wild und leidenschaftlich, wenn sie in seinen Armen lag.
    Er wollte sie schütteln – nein, mehr noch wollte er sie spüren, sie küssen und sehen, wie sie die Kontrolle über sich verlor. Aber wenn er diesem Wunsch nachgab, würde er nicht mehr aufhören können.
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander, Amy«, sagte er, und sein Griff lockerte sich etwas. »Du schuldest mir noch etwas.«
    »Nein.« Sie riss sich los. »Nein, ich schulde dir nichts.«
    »Drei Jahre«, antwortete er. »Du schuldest mir drei Jahre, Amy, und dafür wirst du bezahlen. Das schwöre ich dir.«
    Er öffnete die Tür und ließ Amy den Vortritt, sodass sie keine Möglichkeit hatte, den Reportern zu entkommen.
    »Amy, was ist das für ein Gefühl, wieder in Amerika zu sein?«
    »Ich bin sehr froh darüber.«
    »Was ist an den Gerüchten, dass Sie wieder Profi werden wollen?«
    »Beim ersten europäischen Turnier in Rom werde ich wieder spielen.«
    Die Fragen überschlugen sich, und die Blitzlichter der Fotoreporter stachen in ihren Augen. Amy hatte sich nie wohl gefühlt, wenn sie von der Presse ausgefragt wurde, und auch jetzt wieder glaubte sie die Warnung ihres Vaters zu hören: Sag nie mehr, als unbedingt nötig. Zeig denen nie, was du fühlst, oder sie reißen dich in Stücke.
    Äußerlich ruhig ließ sie alle Fragen über sich ergehen. Ja, sie lächelte sogar, während ihre Augen nach einem Fluchtweg suchten. Tad stand neben ihr an die Tür gelehnt, die
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