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Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Titel: Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)
Autoren: Kenneth Oppel
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Aber diese nördlichen Fledermäuse waren nicht die Mörder. Es waren Dschungelfledermäuse aus dem Süden.“
    „Wir haben diese Lügen schon gehört“, sagte König Boreal heftig.
    „Ich habe sie selbst gesehen“, beharrte Orest. „Und ohne Schatten wäre ich getötet worden. Er hat dabei sein Leben riskiert, obwohl wir ihm und seinen Fledermausgenossen den Krieg erklärt haben.“
    „Ein ungewöhnlicher Akt der Tapferkeit vielleicht“, sagte König Boreal kühl und fixierte Schatten mit seinen mondförmigen Augen, „aber irrelevant. Was hat dies mit den größeren Angelegenheiten zu tun, um die es jetzt geht?“
    „Die Menschen haben Eulen und Fledermäuse nach Süden gebracht, um sie in ihrem Krieg zu benutzen“, verfolgte Orest sein Anliegen und wartete dann einen Augenblick, bis die überraschten Ausrufe der Eulen-ältesten sich gelegt hatten. „Ich kann die Einzelheiten später erklären, aber das ist es, was ich sagen wollte. Der Süden ist das Zuhause für tausende von Kannibalen und die haben dort Eulen gefangen genommen, und wenn Schatten nicht gewesen wäre, hätten uns diese Monster lebendig gefressen. Durch ihn sind wir entkommen und heimgekehrt.“
    „Noch einmal frage ich dich, warum sollte uns das veranlassen unser Vorgehen zu ändern?“
    „Weil wir keinen Krieg wollen“, platzte Schatten heftig heraus und handelte sich dafür einen strafenden Blick von Halo Langschwanz ein.
    König Boreal lachte verächtlich. „Ihr habt schon früher gegen uns Krieg geführt“, sagte er. „Vor fünfzehn Jahren, wie ich mich erinnere. Aber du bist nicht alt genug, um dich an solche Dinge zu erinnern, junger Silberflügel.“
    „Wir haben Krieg geführt, ja, aber als Rebellion“, sagte Achilles zu König Boreal. „Wir wollten die Sonne zurück. Wir wollten frei sein von Eurer Tyrannei, frei von dem Risiko zu sterben, falls wir auch nur einen Funken der Sonne sehen sollten.“
    „Aber ihr habt die Sonne verloren, ihr alle“, donnerte König Boreal, „wegen eures Verrats bei der großen Schlacht der Vögel und der Vierfüßler.“
    „Weil wir nicht Partei ergriffen haben!“, sagte Achilles erregt.
    „Nein, sondern weil ihr die Seiten gewechselt habt“, entgegnete König Boreal.
    „Ihr irrt Euch, König Boreal“, sagte Achilles. „Wie ihr euch seit Millionen von Jahren irrt.“
    „Es ist tragisch, dass ihr an eure eigenen Lügen glaubt“, sagte der Eulenkönig.
    „Was spielt das für eine Rolle?“, platzte Schatten wütend heraus.
    „Ruhe“, zischte Halo Langschwanz ihn an. „Es ist nicht an dir, hier zu sprechen.“
    „Warum nicht?“, fragte Orest.
    „Weil er nichts weiß“, sagte König Boreal, „genauso wie du.“
    „Lasst ihn sprechen“, sagte Achilles ruhig. „Eine unserer höchsten Ältesten, Frieda Silberflügel, hat großes Vertrauen in diese junge Fledermaus gesetzt.“
    „Es ist schon so lange her“, sagte Schatten zögernd. Jetzt, wo alle ihm in feindseligem Schweigen zuhörten, war er noch nervöser. „Es ist vorbei, selbst wenn wir uns nicht einigen können, was die Wahrheit ist.“
    „Die Wahrheit ist alles“, sagte König Boreal.
    „Das habe ich auch gedacht“, sagte Schatten. „Ich habe gedacht, die Sonne wurde uns gestohlen, und ich wollte sie zurückholen, und ich habe gedacht, die Menschen würden uns irgendwie helfen dabei. Ich habe gedacht, wir würden die Eulen im Krieg besiegen, wirklich.“ Er zögerte, fragte sich, ob er das hätte sagen sollen. Aber es war zu spät, jetzt aufzuhören. Er musste einfach weitersprechen, ehe ihm das, was er sagen wollte, entglitt. „Ich habe gedacht, das sei die Wahrheit, aber es war anders. Die Menschen haben uns nicht geholfen, einen Krieg gegen euch zu führen. Sie haben uns nicht die Sonne zurückgebracht. Sie wollten uns nur benutzen, uns alle, Eulen und Fledermäuse. So habe ich Orest getroffen, in einem ihrer Wälder in einem Gebäude. Vielleicht wollte er mich töten. Ich denke, ich wollte ihn auch töten. Aber da war etwas anderes da drinnen, was uns beide töten wollte.“
    „Die Kannibalenfledermaus“, sagte Orest.
    „Richtig“, sagte Schatten. „Und ich weiß noch nicht einmal genau, warum ich Orest dieses erste Mal geholfen habe, vielleicht nur, weil ich gesehen habe, dass er angegriffen wurde, und ich das nicht mit ansehen wollte. Und dann hat er mir geholfen. Und das ist wichtig. Wichtiger als das, was bei der großen Schlacht passsiert ist, vor einer Million Jahren ...“
    Er hatte den
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