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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond
Autoren: K. H. Scheer
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man denn so blaß? Darf ich Sie un­ter­su­chen, Ge­ne­ral? Sie lei­den un­ter aku­ter Kreis­lauf­schwä­che.«
    Er lach­te er­neut. Ei­ner der Wach­sol­da­ten griff zur Waf­fe. Re­ling schlug ihm die Mün­dung nach un­ten.
    »Un­ter­las­sen Sie das«, fuhr er den Ser­gean­ten an. »Mr. Tor­pentouf – brin­gen Sie die Ab­ord­nung her­ein.«
    Pe­ro­ni hör­te auf zu la­chen. Haet­lin zer­biß sich un­be­wußt die Un­ter­lip­pe. Dann be­tra­ten fünf Ro­bot­men­schen den Raum.
    Der Psi-Dia­gno­s­ti­ker Dr. Besch­ter er­griff die In­itia­ti­ve.
    »Hier se­hen Sie den Er­folg der Kul­tu­ren, mei­ne Her­ren. Schau­en Sie ge­nau hin.«
    Pe­ro­ni er­hob sich. Keu­chend, den ver­krüp­pel­ten lin­ken Fuß nach­zie­hend, nä­her­te er sich den sta­tu­en­haft da­ste­hen­den Män­nern.
    Er un­ter­such­te sie kurz; dann war er in­for­miert.
    »Ei­ne Art Hyp­no­se­block, wie?« woll­te er wis­sen.
    »Sie ha­ben es er­faßt.«
    »Und die Fäul­nis­bak­te­ri­en sol­len die Ur­sa­che da­für sein? Ein ge­nia­ler Ein­fall.«
    Er grins­te auf­rei­zend und hum­pel­te zu sei­nem Ses­sel zu­rück.
    »Das ver­ste­he ich nicht«, mel­de­te sich van Haet­lin er­regt. »Was soll die De­mons­tra­ti­on be­deu­ten?«
    Re­ling un­ter­sag­te Besch­ter wei­te­re Aus­sa­gen mit ei­nem Wink.
    »Rich­tig, Pro­fes­sor Pe­ro­ni, das war der ge­nia­le Ein­fall ei­nes Ver­bre­chers Ih­rer Art; Bul­mers ers­ter Schü­ler, den wir als ach­ten Mann er­kann­ten. Die Selbst­ver­nich­tungs­kul­tu­ren grei­fen auf die Spei­sen und Ge­trän­ke über, die in sol­chen AFC-Pa­ckun­gen auf­be­wahrt wer­den. Im mensch­li­chen Ge­hirn fin­det ei­ne Zell­grup­pen­zer­stö­rung statt, die aber kaum nach­weis­bar ist.«
    »Ich könn­te sie Ih­nen nach­wei­sen! Wenn Sie mich lau­fen­las­sen, zei­ge ich Ih­nen, wie man die Sa­che rück­gän­gig ma­chen kann.«
    »Wir ver­fü­gen über bes­se­re Ge­hirn­chir­ur­gen als Sie glau­ben, Pe­ro­ni. Ent­spre­chen­de Ver­su­che ver­lie­fen po­si­tiv. Wir ken­nen den zer­stör­ten Wil­lens­sek­tor. Sei­ne ope­ra­ti­ve Be­sei­ti­gung wür­de den Tod des Pa­ti­en­ten be­deu­ten. Das weiß auch der ach­te Mann.«
    »Ich möch­te er­fah­ren, wie­so die­se fünf Män­ner wil­len­los wur­den«, mel­de­te sich van Haet­lin er­neut. Sei­ne Stim­me vi­brier­te.
    »Oh, sehr ein­fach«, er­klär­te Re­ling ge­dehnt. »Sie ha­ben die glei­chen Kon­ser­ven­spei­sen ge­ges­sen oder AFC-ver­pack­te Flüs­sig­kei­ten ge­trun­ken wie Sie, ich, al­le hier an­we­sen­den Per­so­nen und über­dies zir­ka acht Mil­li­ar­den Men­schen. Ich brau­che Sie wohl nicht dar­über auf­zu­klä­ren, daß die Er­näh­rungs­wirt­schaft des Jah­res 2010 an­ders aus­sieht als je­ne des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts. Es wer­den mehr und mehr Kon­ser­ven al­ler Art her­ge­stellt. In un­se­rem Fal­le heißt das, Dr. van Haet­lin, daß wir al­le den Wahn­sinn oder gar den Tod in uns tra­gen!«
    »Wer hat das ge­schafft?« er­kun­dig­te sich Pe­ro­ni fas­zi­niert. Sei­ner Ver­an­la­gung ent­spre­chend schi­en er sich an dem Ge­dan­ken zu be­rau­schen. »Wer war das?«
    »Ein im At­lan­tis-Stütz­punkt quo­ti­en­ten­auf­ge­stock­ter Bio­che­mi­ker, Pro­fes­sor Dr. Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man. Er wur­de von Bul­mers als Ge­nie ent­las­sen, noch be­vor Sie oder van Haet­lin in die Lehr­ma­schi­nen ka­men. Wir ha­ben Bridge­man ge­fun­den, ihn aber nicht be­sei­ti­gen dür­fen. Un­se­re GWA-Schat­ten, die Ih­nen und van Haet­lin aufs Haar glei­chen, sind zwar in Bridge­mans An­den-Stütz­punkt, ei­ne frü­he­re mar­sia­ni­sche Lehr­an­stalt für In­ka­kai­ser, ein­ge­drun­gen, aber sie durf­ten nicht schie­ßen. Es wä­re ei­ne Klei­nig­keit ge­we­sen, Bridge­man aus­zu­schal­ten.«
    »Das in­ter­es­siert mich nicht«, brüll­te van Haet­lin, der nun end­gül­tig die Ner­ven ver­lor. Er schi­en Re­lings Ab­sich­ten zu ah­nen. »In wel­cher Be­zie­hung ste­hen Bridge­mans Bak­te­ri­en­kul­tu­ren mit die­sen Ma­rio­net­ten – vor al­lem mit uns? Was ha­ben Sie vor?«
    »Ei­ne große Schwei­ne­rei«, sag­te Pe­ro­ni, der auch jetzt nicht auf
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