Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel
Autoren: Linda Laell Miller
Vom Netzwerk:
einen fror sie, zum anderen wollte sie verhindern, sich ihm in die Arme zu werfen wie ein Groupie bei einem Rockkonzert. "Ich verstehe aber trotzdem nicht, warum du mir das unwichtige Detail, verheiratet zu sein, verschwiegen hast."
    "Weil es für mich nie eine Ehe war. Brandi und ich waren genau eine Woche zusammen. Es war nicht mehr als eine Affäre.«
    "Wie schön. Und du meinst, jetzt fühle ich mich besser?"
    Er grinste. "Nein. Aber ich wüsste schon ein paar Dinge, die wir tun könnten, damit es dir besser geht."
    Bevor sie noch antworten konnte, bemerkte sie eine Bewegung hinter Jesse und hörte auch einen dumpfen Schlag. Der Blick von Jesse wurde ausdruckslos, dann brach er zusammen. Sekundenlang starrte Cheyenne die beiden Männer einfach nur an, die hinter Jesse standen.
    "Mieser Betrüger", rief der eine. Er hielt eine Brechstange in der Hand, der andere Mann hatte ein Messer gezückt. Ganz instinktiv stellte sie sich zwischen die beiden und Jesse, der stöhnend auf dem Boden lag. Blut sickerte aus seinem Kopf. Sie hatte keine Waffe, sie besaß nichts außer ihrer namenlosen Wut.
    "Zur Seite", knurrte der Mann mit der Brechstange. "Wir sind noch längst nicht mit ihm fertig."
    "Hilfe", kreischte eine Frau im Hintergrund. "Ruft den Sicherheitsdienst!" Cheyenne erkannte die Stimme ihrer Mutter.
    "Als ob wir Angst vor ein paar Kasinoangestellten hätten", höhnte der Mann. Dann schob er Cheyenne so heftig zur Seite, dass sie gegen einen Müllcontainer prallte. Mit beiden Händen hob er die Brechstange in die Höhe. Cheyenne stolperte auf Jesse zu, um sich auf ihn zu werfen und ihn mit ihrem Körper zu schützen. Dabei wurde sie beinahe überfahren.
    Von Mitchs Rollstuhl.
    Während Mitch auf den Mann zuraste, brüllte er wie ein Krieger mitten im Gefecht. Der Mann schrie vor Schmerz und Überraschung auf und stürzte. Sein Kumpel ließ das Messer fallen, wirbelte herum und rannte davon. Schon wollte Mitch erneut auf den Mann zuschießen, doch Ayanna hielt ihn auf.
    Inzwischen schwärmten Wachleute des Kasinos durch die Gegend und Funkgeräte knisterten. Cheyenne krabbelte auf Jesse zu und riss ihn in die Arme. Sie schluchzte vor Erleichterung.
    "Gut, wenn dein Bruder bei einer Schlägerei in der Nähe ist", flüsterte Jesse ihr ins Ohr. Mit einer Hand zog er die Nadeln aus ihrem Haar, bis es ihr über die Schu17 tern fiel. Sie lehnte sich an seine Schulter, der Regen fiel immer heftiger. Ein Notarztwagen schoss um die Ecke. Irgendjemand zog Cheyenne auf die Beine, dann nahm Ayanna sie in ihre Arme.
    "Ach Liebes, bist du verletzt?"
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
    Trotz heftigen Protests schnallten die Sanitäter Jesse auf einer Trage fest und schoben ihn in den Rettungswagen. Dann fuhr der Wagen mit heulenden Sirenen davon.
    Ein Polizist führte Cheyenne ins Kasino zum Verhör. Ayanna und Mitch blieben bei ihr, bis sie endlich die Erlaubnis bekam zu gehen. Später saß sie mit Mitch auf der Veranda und blickte in den strömenden Regen, während Ayanna drinnen Tee kochte.
    "Du warst fantastisch, Mitch", sagte sie schließlich zu ihrem Bruder.
    "Glaubst du, Jesse geht es gut?", fragte Mitch beunruhigt.
    "Ganz bestimmt." Cheyenne drückte Mitchs Hand. "Eine Brechstange reicht nicht, um so einem Dickschädel etwas anzuhaben."
    "Du hast beinahe gewonnen - das Pokerturnier, meine ich."
    Sie lächelte.
    "Weißt du eigentlich, dass du dir damit einen Platz in Las Vegas erspielt hast? Jesse ist ja sowieso dabei. Und ich habe gehört, wie er der Turnierleitung in der letzten Pause gesagt hat, dass er auf das Preisgeld verzichtet. Das heißt, es geht an dich.«
    Noch bevor Cheyenne diese Information verarbeiten konnte, klingelte im Haus das Telefon. Sie lief hinein. Dort stand Ayanna mit einem Teebeutel in der einen und einer leeren Tasse in der anderen Hand in der Küche und starrte das Telefon an.
    Cheyenne betete, dass es Jesse war. Es musste einfach Jesse sein.
    "Hallo?", rief sie atemlos.
    "Ich bin's."
    "Jesse!", stieß sie erleichtert hervor. "Bist du ... geht es dir gut?"
    "Ich weiß nicht", sagte Jesse. "Habe ich nur geträumt, dass ich dir eine Liebeserklärung gemacht habe?"
    Sie lachte und weinte gleichzeitig. "Nein. Das hast du nicht geträumt."
    "Ich kann mich aber an keine Antwort erinnern."
    Einmal holte sie tief Luft. "Ich liebe dich, Jesse", sagte sie dann.
    "Gut. Sehr gut."
    "Bist du in Ordnung, Jesse? Was haben die Ärzte gesagt?"
    "Sie haben die Wunde am Kopf genäht. jetzt müssen wir noch eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher