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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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dass sie unsere Bedürfnisse nicht vor ihre eigenen gestellt haben. Wie kann ich dir da vorhalten, was du getan hast? Bei jeder Entscheidung hast du zuerst an Izzie gedacht. Genau das wünsche ich mir von der Mutter meiner Kinder.“
    „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Sag Ja.“ Und dann lächelte er. „Ein eindeutiges Ja wäre diesmal nett.“
    Lieber Himmel, wie gern hätte sie Ja gesagt. Doch ihre Vorsicht war stärker als ihre Sehnsucht.
    „Nicht, dass ich nicht Ja sagen möchte …“
    „Was ist es dann? Noch eine geheime Identität, von der ich nichts weiß? Noch ein Kind deiner Schwester, von dem du behauptest, es sei dein eigenes?“
    Weil das amüsiert klang, zwang sie sich zu einem Lächeln. Doch ehe sie protestieren konnte, nahm er die kleine Schachtel vom Schreibtisch und kniete vor ihr nieder. Er öffnete die Box und hielt sie ihr hin.
    In dem mit schwarzem Samt ausgeschlagenen Juwelierkästchen lag ein Ring, aber nicht der, den Lucy erwartet hatte. Es war ein schlichter Platinring mit einem runden blaugrünen Stein, auf dessen geschliffener Oberfläche ein zarter sechszackiger Stern schimmerte.
    „Er ist wunderschön. Ist es ein Opal?“
    „Nein, ein Sternsaphir.“
    „Oh.“
    „Möchtest du wissen, warum ich dir nicht den verdammten Ring von meinem Vater geschenkt habe? Ich mag Diamanten nicht.“
    „Oh“, sagte sie erneut, weil ihr langsam einiges dämmerte und sie wieder anfing, Hoffnung zu schöpfen.
    „Ehrlich gesagt, hasse ich diese Dinger. Diesen einen speziellen ganz besonders. Für mich steht er nicht für Liebe, sondern ist nur der Beweis seiner sturen Beharrlichkeit.“
    „Warum wolltest du ihn dann …“
    „Isabella geben? Weil dieser Ring Teil ihres Erbes ist. Auch wenn ich ihn nicht will, sie eines Tages vermutlich schon. Natürlich könnte ich dir einen anderen Diamanten schenken, aber wie gesagt, ich mag keine Diamanten. Ich finde sie ausdruckslos und farblos. Sie sind langweilig und nicht einmal besonders selten. Die Leute schätzen sie nur, weil Werbeagenturen hart daran gearbeitet haben, sie zum Symbol ewiger Liebe zu machen.“
    Dex stand auf, nahm Lucy die kleine Schachtel ab und steckte ihr gleich darauf den Ring an den Finger. „Aber sieh dir den Sternsaphir an. Sieh dir seine leuchtende Farbe an. Sieh dir an, wie er sich im Licht verändert.“ Als er ihr Handgelenk sanft hin und her drehte, schien der Stern über die Oberfläche des Steins zu gleißen. „Er ist fast lebendig. Er ist bezaubernd. Diesen Stein könntest du dir jeden Tag für den Rest deines Lebens ansehen.“
    Fasziniert bewegte Lucy ihre Hand hin und her und beobachtete, wie der Stern über den Stein wanderte.
    „Natürlich könnte ich dir auch einen großen Diamanten aus dem Familientresor schenken, wenn dir das lieber wäre.“ Er machte Anstalten, ihr den Ring vom Finger zu ziehen.
    Leise lachend entriss sie ihm ihre Hand. „Nein. Er gehört jetzt mir. So einfach bekommst du ihn nicht zurück.“
    „Aber du zögerst immer noch.“
    Wie sollte sie ihm bloß erklären, dass sie, nachdem er sich solche Mühe gegeben hatte, ihr einen vollendeten Antrag zu machen, auch noch die drei kleinen Worte hören wollte. Dass sie ohne die nicht recht daran glauben konnte.
    „Ich fürchte nur …“ Sie machte einen Schritt zur Seite, um etwas Abstand zu ihm zu gewinnen. „Sieh mal, die Frau, die du glaubst zu wollen, existiert gar nicht. Du hast mich eigentlich nie attraktiv gefunden. Du wolltest meine Schwester, oder vielmehr, das von ihr, woran du dich erinnert hast. Eine exotische Fremde aus einer Bar. Das war die Frau, die du begehrt hast.“
    Er lachte sie tatsächlich aus.
    „Für wie oberflächlich hältst du mich? Nein, warte, antworte nicht. Ich weiß es auch so.“ Er legte ihr eine Hand unters Kinn, damit sie ihn anschaute. „Ich bin kein Teenager, der manipuliert werden kann. Ich weiß, was ich will. Und bilde dir bloß nichts ein. Eine so gute Schauspielerin bist du nicht.“
    Ehe sie widersprechen konnte, redete er weiter.
    „Du hast es nie wirklich geschafft, mir vorzuspielen, du wärst deine Schwester. Ich habe dich nie für ein Playgirl gehalten, das ich in einer Bar aufgelesen habe. Ich habe nie gedacht, du seist eine ‚exotische Fremde‘ – um deinen Ausdruck zu verwenden. Ich habe immer gewusst, dass du nicht die Frau warst, die ich in jener Nacht in der Bar kennengelernt habe.“
    „Wie denn? Was meinst du …“
    „Oh, ich habe schon geglaubt, du seist
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