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Sklavin des Wolfes (German Edition)

Sklavin des Wolfes (German Edition)

Titel: Sklavin des Wolfes (German Edition)
Autoren: Louise Laurent
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Sie war eine moderne, selbstbewusste Frau und trotzdem fühlte sie sich von ihm wie verhext, unfähig wortgewandt Widerstand zu leiten. Es war eine bodenlose Unverschämtheit, ihr so etwas ins Gesicht zu sagen, ihr einen Mangel an Sex zu unterstellen und das Schlimmste war – er hatte verdammt noch mal Recht.
    Dicht stand er nun vor ihr, sodass sie die Wärme seines Körpers spürte und kaum noch zu atmen wagte. Er musste nur noch ein wenig den Kopf beugen, um sie zu küssen, mit diesen weichen, sinnlich geschwungenen Lippen. Küssen? Ihre Verwirrung schien ihn zu amüsieren, denn zu seinem Lächeln gesellte sich jetzt ein Grübchen im rechten Mundwinkel und kleine Lachfältchen um die Augen.
    »Also, warum wollen Sie nicht mit mir Essen gehen? Die Ausrede mit dem angeblichen Freund fällt ab jetzt flach.« Seine Stimme klang ruhig, dennoch meinte Mia darin eine gewisse Anspannung zu hören.
    Sie war unfähig, den Blick von seinen Lippen abzuwenden, obwohl sie versuchte, eine andere, glaubwürdigere Ausrede zu finden. Am liebsten hätte sie gesagt, er solle sich zum Teufel scheren. Das ginge ihn alles überhaupt nichts an. Aber er war ein Kunde, ein wichtiger Kunde. Verdammt, welche magische Anziehungskraft seine Lippen hatten. Er küsste bestimmt gut.
    Was sollte sie tun, um ihn nicht zu beleidigen? Mia merkte verzweifelt, dass sie keinen klaren Gedanken mehr zustande brachte. Irgendetwas strahlte er aus, was ihre Sinne benebelte.
    »Na gut, wenn Sie es unbedingt hören wollen – ich wollte Ihnen nur ersparen, Ihnen ins Gesicht zu sagen, dass – ich Sie nicht ausstehen kann«, entfuhr es ihr wie von selbst. Erschrocken biss sie sich auf die Unterlippe. War das wirklich sie, die eben derart undiplomatisch und blöde geantwortet hatte?
    Tiete schaute sie einige Sekunden einfach nur an, ohne die Miene zu verziehen. »Rotkäppchen konnte den bösen Wolf zuerst auch nicht leiden.«
    »Wie bitte?«
    Er schien überhaupt nicht beleidigt zu sein, über das was sie gesagt hatte, eher noch amüsierter als zuvor. Damit konnte sie allerdings schlechter umgehen, als mit Ärger. Es gab wohl nichts, worauf man sich bei diesem Mann einstellen konnte.
    »Ist das Ihr letztes Wort? Sie gehen auch heute wieder nicht mit mir aus?«
    »Ja, nein – ich meine, Sie können sich und mir weitere Versuche ersparen. Ich gehe nicht mit Ihnen aus. Niemals.«
    Mia wusste, sie sollte sich einfach umdrehen und gehen. Aber sie schaffte es nicht. Ihre Füße schienen am Boden festzukleben und sie hatte Mühe, ein Zittern zu verbergen. Warum gab sie nur so dumme Antworten? Sie hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.
    Aber Tiete schien immer noch unbeeindruckt. Ein seltsamer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, wie sie ihn noch nie bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Vielleicht war das die überlegene Selbstsicherheit eines Mannes, dem nichts mehr fremd war, den nichts erschreckte. Oder vielleicht war das, was sie für Arroganz und Überheblichkeit hielt, nur pure Selbstsicherheit. Sie hätte davon selbst eine Portion vertragen können. Er war sich seiner Sache so sicher, dass er am Ende auch erreicht, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat.
    »Du bist eine süße Verrückte«, entgegnete er leise und fast zärtlich.
    Mit allem Möglichen hatte sie gerechnet, dass er eingeschnappt war, einen zynischen Spruch losließ oder sie auslachte oder das Gespräch abrupt beendete. Aber nicht damit. Seine Stimme klang sanft, nachsichtig, als sei er der allwissende Erwachsene und spräche mit einem unerfahrenen Mädchen.
    Unter dem Blick aus seinen dunkelgrauen Augen wurde ihr noch heißer, ihre Brüste spannten und in ihrem Slip wurde es feucht. Viel zu lange hatte sie sich mit einem Vibrator zufriedengegeben, statt einen Mann in sich zu spüren. Erregung vibrierte in Wellen über ihren Körper und nahm ihr den Atem. Sie musste dringend hier raus.
    Sie gab sich einen Ruck, murmelte ein knappes »Auf Wiedersehen«, ohne ihm die Hand zu reichen, drehte sich um und ging mit steifen Schritten zur Tür. Als sie auf dem Flur war, atmete sie tief durch. Sie zwang sich weiterzugehen, bevor die Schwäche in ihren Beinen zunahm. Sie drückte ihr Kreuz durch, beschleunigte ihre Schritte und verließ fast fluchtartig die Druckerei.

Die Falle schnappt zu
    Mia war schlecht gelaunt. Sie hielt seinen erneuten Anruf für einen Vorwand, ihr auf die Nerven zu gehen. Anscheinend genügten ihm die vielen Termine nicht mehr. Er wurde immer unverschämter und machte
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