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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Autoren: Shirlee Busbee
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gebracht hat. Der Hengst ist ein hübscher Brauner und schön anzusehen, aber er hat keine Ausdauer, kein Durchhaltevermögen - das übliche hübsche Gesicht, das Drew stets ins Auge sticht.«
    Robert stöhnte. »Oh je, ich wusste vorher, dass es so sein würde. Ich hatte nur gehofft, dass er seine Lektion bei dem letzten Klepper gelernt hat, den er gekauft hat.«
    »Der Junge kann doch nichts dafür«, erklärte Sir Edward, »wenn er nicht so ein Auge für Pferde hat wie du oder Nell.«
    »Junge?«, fragte Nell lachend. »Papa, hast du vergessen, dass Andrew und Henry beide inzwischen dreißig Jahre alt sind? Keiner von ihnen ist länger ein ›Junge‹.«
    Die Angesprochenen wählten genau diesen Moment, um den Raum zu betreten. Man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass sie Zwillinge waren; Andrew war lediglich einen Zoll größer und zehn Minuten älter als sein Bruder Henry. Nur wenige Menschen, mit Ausnahme derer, die sie gut kannten, konnten sie auseinanderhalten, da beide die gleiche Adlernase hatten und das gleiche feste Kinn sowie die Augen ihrer Mutter und deren dunkelblondes Haar. Obwohl kleiner
als Robert, waren sie doch über sechs Fuß groß und waren ebenso schlank wie der Rest der Familie.
    Andrew, ein Major in einem Kavallerieregiment, diente unter Colonel Arthur Wellesley in Indien. Doch nachdem er in den letzten Tagen des Krieges gegen die Marathen schwer verwundet worden war, hatte er die vergangenen Monate zur Genesung in England verbracht. Er musste am Ersten des neuen Jahres wieder zu seinem Dienst zurückkehren. Henry war ebenfalls Major, aber da er weniger schneidig als sein Zwilling war, hatte er sich entschieden, in einem Infanterieregiment zu dienen. Er hatte in einer Reihe von Schlachten in Europa gekämpft, aber zu seinem Verdruss war er zurzeit den Horse Guards in London zugeteilt. Nur die Wiederaufnahme des Krieges gegen Napoleon im vergangenen Jahr gab ihm Anlass zu der Hoffnung, dass er bald schon seinen Schreibtisch verlassen und sich wieder mitten ins dichteste Kampfgetümmel in Europa begeben durfte.
    »Ahha«, bemerkte Andrew mit einem Grinsen, »du bist wach. Ich hatte mit Henry gewettet, ob wir dich wohl würden wecken müssen.«
    »Du verlierst«, erwiderte Robert, als er sich von dem Tisch abstieß und aufstand. »Ich bin fertig. Lass uns aufbrechen und dieses unglaubliche Pferd begutachten, das du gefunden hast.«
    Über Andrews Schulter hinweg verzog Henry das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Zeitverschwendung«, formte er mit den Lippen und sah dabei Robert an.
    Robert zuckte die Achseln und wandte sich ab, verabschiedete sich von Nell und Sir Edward. Nachdem die drei gegangen waren, herrschte einen Moment Stille im Zimmer.
    »Und was«, erkundigte sich Sir Edward bei seiner Tochter, »hast du heute vor, meine Liebe?«

    »Nichts so Aufregendes wie ein Pferd zu kaufen«, entgegnete Nell mit einem Lächeln. »Wenn wir wie geplant Montag abreisen wollen, muss ich mit Mrs. Fields und Chatham noch einiges besprechen. Willst du ein paar Dienstboten hierlassen, oder kommen alle mit uns nach Meadowlea?«
    »Ich kann mir keinen Grund denken, warum jemand hierbleiben sollte. Du etwa?«
    »Als Schutz vor Einbrechern?«
    Sir Edward schüttelte den Kopf. »Wir nehmen alles Silber und Tafelzeug mit uns, und dann wird außer den Möbeln wenig zu stehlen übrig sein.«
    Das Zwinkern in ihren Augen wurde deutlicher. »Und der Weinkeller?«
    Er lächelte. »Ist mit einer massiven Tür gesichert, verriegelt und abgesperrt. Chatham beteuert mir, dass meine Weine in Sicherheit sind.«
    »Nun gut, dann werde ich mal anfangen«, sagte sie und erhob sich. »Nichts liegt mir ferner, als mich mit Chatham zu streiten.«
    Als sie an ihrem Vater vorüberging, streckte er die Hand aus und fasste sie am Arm. Überrascht schaute sie ihn an. »Was ist?«
    Leise fragte er: »Hattest du ein wenig Spaß, Nell? Ich weiß, dies ist das erste Mal in all den Jahren, dass du mit nach London gekommen bist. War es sehr schlimm?« Mit besorgter Miene fügte er hinzu: »War es schwierig, Bethune mit seiner Frau sehen zu müssen?«
    »Bethune?«, wiederholte sie erstaunt. »Oh Papa, ich bin schon lange über ihn hinweg. Schließlich ist es zehn Jahre her.« Sie sah, dass er nicht überzeugt war, und küsste ihn auf den Kopf, murmelte: »Papa, es ist in Ordnung. Mein Herz ist nicht gebrochen, auch wenn ich das früher einmal gedacht
habe.« Sie lächelte keck. »Und was seine Frau angeht - er hat genau das
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