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Sinnliche Stunden mit dir

Sinnliche Stunden mit dir

Titel: Sinnliche Stunden mit dir
Autoren: N Singh
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Andrea den Hörer auf. Sie war immer davon ausgegangen,
dass sie in Jacksons Haus schalten und walten konnte, als sei es ihr
eigenes. Aber nach dem Gespräch mit Tina waren ihr plötzlich
Zweifel gekommen. Vielleicht passte es ihm doch nicht, wenn sie ihre
alten Freundinnen einlud? Vielleicht sollte sie ihn lieber anrufen.
    "Ja, cara ?"
    Der
warme Tonfall beruhigte sie sofort wieder. "Jackson, ich habe
ein paar meiner Freundinnen und auch ein paar Leute aus dem Studio
zum Barbecue eingeladen, ein paar Tage nach der Dinnerparty."
Schweigen. "Ist dir das recht?"
    "Sind
es echte Freunde von dir?"
    "Ja."
    "Dann
sind sie selbstverständlich willkommen." Er seufzte. "Ich
hoffe nur, deine Freundinnen machen nicht Hackfleisch aus mir."
    "Keine
Sorge, ich verteidige dich."
    "Ich
verlasse mich auf dich. Immer."
    "Das
kannst du auch. Hast du inzwischen mal was von Lance gehört?"
    "Noch
nichts Definitives. Aber es sieht so aus, als würde er seine
Klage zurückziehen. Wenn es etwas Neues gibt, sage ich dir
sofort Bescheid."
     
    Jackson
saß an seinem Schreibtisch, den Kopf in die Hand gestützt.
Er wunderte sich selbst darüber, dass so viele widerstreitende
Gefühle in ihm miteinander kämpften. Er wusste doch sonst
immer sehr genau, was er wollte. Einerseits war er irgendwie
eifersüchtig auf die Freundinnen von Andrea, die ihre Zuneigung
besaßen, ohne dass sie darum kämpfen mussten. Aber im
Grunde konnte er sich nicht beschweren. Er hatte mit ihr eine
Abmachung geschlossen, und bisher war er durchaus auf seine Kosten
gekommen. Sie war liebenswürdig und hilfreich und eine gute
Organisatorin, die seine Belange klug vertrat. Außerdem war sie
sehr gut im Bett. Dass er sich mehr erhoffte, war sein Problem, das
er bisher nicht zu lösen wusste. Denn dass er sich nach ihrer
Liebe sehnte, war für ihn selbst überraschend gekommen.
    Andererseits,
was würde seine Frau wohl sagen, wenn er ihr plötzlich sein
Herz zu Füßen legte und sie bat, ihm ihre Liebe zu
schenken und ihm endlich zu glauben, dass er sie nie verlassen würde?
    Unsinn,
schalt er sich sofort. Andrea war viel zu praktisch, als dass sie von
ihrer Ehe so etwas wie Liebe erwartete. Sie hatte ihn geheiratet,
weil sie ihren Bruder auf keinen Fall Lance überlassen und ihn
in Sicherheit wissen wollte. Ihre ganze Liebe gehörte dem
Bruder, und hatte sie ihm, Jackson, nicht mehr als deutlich gesagt,
dass sie keinem Mann mehr trauen und deshalb auch keinen Mann lieben
könne? Andere Männer wären vielleicht auf Nick
eifersüchtig gewesen, aber Jackson mit seinen eigenen traurigen
Erfahrungen konnte sehr gut verstehen, dass sie so zärtlich an
ihrem Bruder hing. Er hatte selbst eine sehr einsame Kindheit gehabt
und immer darunter gelitten, dass ihn keiner liebte. Später dann
hatte er sich abgehärtet, bis er wirklich überzeugt war,
keinen anderen Menschen zu brauchen. Aber das bedeutete nicht, dass
er sich nicht immer nach einem anderen Menschen gesehnt hätte,
der ganz zu ihm gehörte. Deshalb hatte er auch diesen beinahe
verzweifelten Wunsch nach einem eigenen Kind, das ihn vorbehaltlos
lieben würde.
    Bevor
er Andrea begegnete, hatte er es nicht für möglich
gehalten, dass es so etwas gab wie Liebe zwischen Mann und Frau. Und
vielleicht war das auch wirklich eine Illusion, trotz der Gefühle,
die er jetzt für sie empfand. Er brauchte sich nur seine Eltern
und Geschwister anzusehen. Jeden Monat verliebten sie sich aufs Neue,
und eine Scheidung jagte die andere.
    Eigentlich
sollte er zufrieden sein mit dem, was er hatte. Und er sollte sich
darauf konzentrieren, es zu behalten, anstatt sich nach etwas zu
sehnen, was seine Frau ihm niemals würde geben können. Nick
hing schon jetzt sehr an ihm und würde ihn nie freiwillig
verlassen. Aber ob Andrea bei ihm blieb, war eine Frage, auf die er
noch keine Antwort hatte. Er wusste nur, er musste Andrea fest an
sich binden. Wenn sie erst ein Kind von ihm hatte, würde sie
sich ganz sicher nicht wieder von ihm scheiden lassen. Also musste
sie möglichst bald schwanger werden. Denn er würde es nicht
ertragen, wenn sie sich von ihm trennte.
     
    Später
am Abend, als Andrea vor ihrer Frisierkommode saß und sich das
Haar bürstete, begegnete sie Jacksons Blick im Spiegel. Er hatte
sich auf dem Bett ausgestreckt und beobachtete sie genau. Sie
erschauerte, und obwohl sie ein langes seidenes Nachthemd trug,
fühlte sie sich nackt.
    "Worüber
denkst du nach?"
    "Über
alles Mögliche. Übrigens, Lance hat seine Klage und
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