Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben

Zentrum des Liebesschlosses für sich stehen können. Eine gesunde Autonomie zerstört nicht die herzliche Brücke der Verbundenheit zwischen beiden, sondern fördert sie. Gestehen Sie sich gegenseitig zu, eine einmalige Persönlichkeit zu sein. Lassen Sie einander immer wieder ins »eigene Land« ziehen. Drücken Sie die Freiheit Ihrer Liebe in dem Satz aus: »Du bist mir auch gerade in dem wertvoll, was du für dich selbst machst.«
    Eine Spieltheorie für Liebende
    Salomo und Mâkedâ stellen die gleichen Fragen wie alle Liebenden: Wer bin ich, wer bist du wirklich? Ist dein inneres Seelenreich auch so schön wie dein Äußeres? Sie sorgen beide dafür, dass es beim königlichen |345| Liebesspiel keinen Verlierer geben kann. Damit haben sie eine Erkenntnis der modernen Spieltheorie vorweggenommen. Diese sagt, dass bei einem Spiel nur diese drei Ergebnisse möglich sind:

    Die »lose-lose«-Lösung. Beide Partner spielen so, dass jeder zu viel fordert oder zu wenig gibt. Folglich verlieren beide. Für die Liebe bedeutet ein solches Spiel das Aus. Die Beziehung ist an Überforderungen gescheitert.

    Die »win-lose«-Lösung. Hier gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Man muss dauernd für Ausgeglichenheit sorgen. Der Sieger muss das nächste Mal Verlierer sein können und umgekehrt. Diese Variante kann klappen, macht Ihre Liebe aber leicht zu einem starren Plus-Minus-Projekt, bei dem Sie dauernd nachrechnen, ob der andere im Vorteil ist. Im schlimmsten Fall überwachen Sie sich gegenseitig und geraten in die Versuchung, sich Ihre Fehler gegenseitig heimzuzahlen.

    Die »win-win«-Lösung. Beide sind Gewinner. Sie können gar nicht mehr verlieren, weil Ihr Partner mit dafür sorgt, dass Sie profitieren und immer eine günstige Position behalten. Platte Strategien taugen nicht dazu. Paradoxe, widersprüchliche, rätselhafte, spielerische Einfälle führen dagegen zum Erfolg – und garantieren Zukunft. Weil mehr Spannung, Interesse und mehr Hoffnung auf Glück entsteht, gilt diese Lösung als Favorit der Evolutionsgeschichte.
    Wechselseitige Aufmerksamkeit, sofortiges Reagieren
    Genau diese win-win-Lösung der gegenseitigen Bereicherung peilen Salomo und Mâkedâ zusammen an. Sie stimmen ihre Spielzüge |346| fein aufeinander ab. Sobald einer etwas fragt, will, gibt oder tut, zieht der andere sofort gleich und führt dann seinerseits das Spiel weiter. Sie wechseln sich in ihren Spielzügen ab; die Spannung für das Gegenüber, das erwartungsvolle Verlangen nach dem nächsten Zug bleibt beständig erhalten. So kommt ein lustvoller Prozess zwischen beiden in Gang.
    Die Herrlichkeit der Könige: Mitgefühl und Verstehen
    Die herrliche Königskunst beim Rätselspiel der Liebe beherrschen Sie auch, sobald Sie die zwei wichtigsten Kräfte der Liebe klug kombinieren: erstens die Kraft, sich in den anderen hineinzufühlen und zweitens die Kraft, den anderen wahrhaftig zu verstehen.

    Die Gabe des Mitgefühls können Sie erlernen. Salomo verdankte seine Weisheit einer frühen Einsicht: Er hatte verstanden, dass er (wie viele andere Männer auch) mehr emotionale Kompetenz entwickeln musste, um wirkliche Reife zu erlangen. Darum bat er Gott schon als junger Mann um ein hörendes, verständiges Herz (1. Könige 3). Ohne innere Wärme und lebendige Empfindungsfähigkeit »verholzen« Menschen im Alter; ihre Ansichten werden starr und stur, ihre Gefühle verbittern oder sterben ab, ihre ganze Einstellung wird egozentrisch. Ein hörendes, mitfühlendes Herz hält sie dagegen jung und lebendig.
    Zu echtem Mitfühlen gelangen Sie über Fragen wie: »Was hat dich verletzt? Was fehlt dir? Woran leidest du? Womit kann ich dich trösten? Was lindert deinen Kummer?« Stellen Sie diese Fragen liebevoll im Blick auf Ihren Partner, aber auch auf Ihr eigenes Herz.

    Auch um die Gabe des Verstehens können Sie sich bemühen. Das mag so anstrengend sein wie Mâkedâs weite Reise durch die Wüste |347| zu Salomo. Wenn Sie sorgfältig und geduldig über sich, Ihren Partner und Ihre Beziehung nachdenken, werden Ihnen Ihre eigenen Vorurteile oder Begrenztheiten klar. Neue Zusammenhänge erscheinen, und die Deutung Ihrer Erfahrungen gewinnt an Tiefe.
    Zu mehr Einsicht gelangen Sie über folgende Fragen: »Was habe ich – meinen Partner oder mich selbst betreffend – noch nicht gesehen, bedacht oder verstanden? Worauf weist mich sein Verhalten jenseits des Offensichtlichen noch hin? Was ist die tiefere Bedeutung dieser Situation? Welche