Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition)
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
seiner Tochter und ließ sie eine Pirouette drehen.
    Winters langes Kleid bauschte sich um sie. Es war in einem so hellen Silberton gehalten, dass es fast weiß schien, aber das metallische Schimmern ihrer Augen betonte.
    »Du bist wunderschön …«, bemerkte Morgan voller Stolz.
    Sie fand leicht schwankend ihr Gleichgewicht wieder.
    »Ich bin nicht an Absätze gewöhnt«, stöhnte sie. Dann sah sie die Person, die auf der Schwelle stand. »Oma!«
    Ihr Ruf schien sie wachzurütteln, und Marion Starr, auf ihren unverzichtbaren Gehstock gestützt, entschloss sich, in den Raum zu treten und sie zu umarmen.
    Dann löste sie ihre Umarmung, wobei sie darauf achtete, Winters aufwendige Frisur nicht zu zerstören.
    »Deine Mutter wäre stolz auf dich, mein Kind«, murmelte sie.
    Winter lächelte ergriffen und hielt den Atem an, als ihre Großmutter zu Morgan trat und ihn musterte, die Hand in die Hüfte gestemmt.
    Es war schwer, die Vergangenheit zu vergessen, und sie belastete ihre Beziehung.
    Morgan erwiderte ihren Blick mit offensichtlichem Unbehagen.
    Aber Marions Ausdruck wurde weicher.
    »Sie wäre auch stolz auf dich, Morgan Blackwood«, erklärte sie. »Du bist ein guter Vater und ein tapferer Mann.«
    Morgan verneigte sich wieder, aber Marion war schon wieder draußen und ließ ihm keine Gelegenheit zu antworten.
    »Glaub mir, ihr werdet bald dicke Freunde sein«, sagte Dougall, der wie immer die Aufgabe übernahm, die Atmosphäre zu lockern.
    Morgan reichte Winter den Arm, und sie verließen den Raum.
    Als sie an Rhys’ Zimmer vorbeikamen, verlangsamte sie instinktiv ihren Schritt.
    Es gab noch etwas, das sie tun musste, damit dieser Tag perfekt sein konnte.
    Sie suchte den Blick ihres Vaters mit einer stummen Frage, und er nickte lächelnd. Er wusste besser als jeder andere, was sie empfand, und würde sie nicht aufhalten.
    Winter nahm ihren Mut zusammen und klopfte.
    »Herein.«
    Rhys wandte den Blick von der Decke ab und setzte sich auf.
    Winter war wunderschön in ihrem hellen Kleid.
    Die Sehnsucht brachte seine Gedanken durcheinander, als sie sich ihm schüchtern näherte.
    Seit Ger Y Goeden waren Wochen vergangen, und sie waren zum ersten Mal allein.
    »Geht es dir gut?«, fragte Winter.
    Rhys verzog die Lippen zu einem Lächeln.
    »Mehr oder weniger«, gestand er einfach. »Es wird Zeit brauchen …«
    Winter setzte sich neben ihn.
    »Ich fürchte, ja«, murmelte sie.
    Die Minuten vergingen, und sie saßen einfach nur nebeneinander.
    Seit dem Tag der Schlacht wagten sie es nicht einmal mehr, sich zu berühren, keiner von beiden hatte den Mut, die Distanz zu überwinden und das merkwürdige Gleichgewicht zu stören, das sich langsam einstellte.
    »Wenn du etwas brauchst …«
    Rhys schüttelte den Kopf. »Mr Blackwood war schon mehr als großzügig zu mir. Wenn es nach den anderen gegangen wäre, hätten sie mich zusammen mit meinem Vater ins Gefängnis gesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Ich verstehe immer noch nicht, warum er mir erlaubt, meine Gefangenschaft hier in der Loge zu verbringen …«
    »Er weiß, dass du lernen wirst«, antwortete sie sanft. »Und ich glaube, dass sogar ich es schaffe.«
    Sie schwiegen.
    »Und du?«, fragte er schließlich und drehte sich zu ihr, um sie anzusehen. »Bist du dir wirklich sicher, dass man das überwinden kann, was …«
    Winter ließ ihn den Satz nicht beenden.
    »Eine Frage der Zeit. Wir finden einen Weg.«
    »Einverstanden.«
    Sie war so nah bei ihm … Rhys fragte sich, was geschehen würde, wenn er sie küsste.
    Mit einem Seufzer verwarf er diesen Gedanken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, beobachtete die Schatten an den Wänden.
    Es ist zu früh , ermahnte er sich.
    Es gab zu viele Dinge, die vorher in Ordnung gebracht werden mussten.
    Sie mussten dazulernen, damit das, was sie fühlten, keine Verdammnis für sie beide würde, und sich die Zeit lassen, besser und stärker zu werden.
    Werde ich dich wiederfinden, sollte ich je so weit sein, dich zu verdienen? , wollte er sie fragen.
    Aber er tat es nicht.
    Die Zeit würde ihm antworten, die Veränderungen, die sie inzwischen bereit waren zu akzeptieren.
    »Danny Roberts wird nach Cae Mefus zu Evans zurückkehren«, erzählte ihm Winter. »Gareth hingegen bleibt noch ein bisschen bei Madison in London.«
    Rhys verzog die Lippen zu einem Lächeln.
    Das Leben ging weiter und so sollte es sein.
    »Und du, was wirst du machen?«
    Winter dachte einen Moment lang nach. »Ich glaube, ich hole mir mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher